Eine junge Hochschule mit internationalem Charme

von | 24. Februar 2011

Budapest Ungarn – das bedeutet für viele leckerer Gulasch, Urlaub am Balaton, eine schwierige Sprache und die Formel 1. Doch dieses Land hat mehr zu bieten. Wer sich darauf einlassen möchte, sollte sich und Ungarn etwas Zeit gönnen. Die Landeshauptstadt Budapest befindet sich zirka 740 Kilometer süd-östlich von der mittelsächsischen Kleinstadt Mittweida entfernt. Die ungarische Hauptstadt ist die größte Stadt im Lande und zugleich eine Weltmetropole, die sich mit London oder Rom vergleichen lässt. Die Campusstadt Mittweida wirkt dagegen beschaulich und übersichtlich. Was die beiden Städte dennoch verbindet, ist die Partnerschaft ihrer Hochschulen.

Die Budapester Hochschule für Business und Kommunikation (BKF) wurde 2001 gegründet und feiert bald ihr zehnjähriges Bestehen. Das BKF bietet ein breites Spektrum an Studienmöglichkeiten an. Studierende können zwischen Kommunikation, Business, Tourismus und Kunst wählen. Neben den ungarischsprachigen Angeboten gibt es auch englischsprachige Bachelor- und Masterabschlüsse. An der Hochschule lernen jedes Jahr zirka 7500 Studentinnen und Studenten. Anita Kőműves ist eine von ihnen. „Unsere Professoren fördern die Kreativität unter uns Studenten. Wichtig ist für uns auch der gute und enge Kontakt zu unseren Lehrern. Die Hochschule hat eine moderne Infrastruktur und es stehen einem jederzeit Computer zur Verfügung“, schwärmt sie begeistert. Alle Gebäude wirken hell und freundlich; die Räume sind klein und gemütlich, es herrscht stets eine angenehme Atmosphäre. Die Seminare bestehen vorzugsweise aus fünf bis 20 Studierenden. So lässt es sich gut interaktiv arbeiten, was vor allem den Professoren sehr wichtig ist. Seit 2003 gibt es einige Fächer, die auch in deutscher Sprache unterrichtet werden, wie Politische und Wirtschaftliche Kommunikation.

Ungarn trat 2004 der Europäischen Union bei, hat aber die eigene Währung, den Forint, behalten. Die Landessprache ist ungarisch und zählt zu den schwersten Sprachen der Welt. Trotzdem probieren jedes Jahr Auslandsstudenten mit Professor Pap Gábor die einfachsten Redewendungen des Ungarischen zu erlernen.

Individuelle Fähigkeiten fördern, Sprachbarrieren überwinden

Für die Hochschulleitung ist es besonders wichtig, dass immer mehr Studierende die Austauschmöglichkeiten des Erasmusprogrammes nutzen, denn Auslandserfahrung ist auf dem Arbeitsmarkt und im späteren Berufsleben von großer Bedeutung. Studierende aus aller Welt sind daher gern gesehene Gäste. Die Verständigung an der Hochschule erfolgt hauptsächlich über die Mittlersprache Englisch. Dabei ist es für die ungarischen Studierenden und ihre Kommilitonen  aus Italien, Spanien, den Niederlande, Deutschland oder Polen nicht von großer Bedeutung, ob sie die Sprache perfekt beherrschen. Wichtig ist, dass sie sich mutig trotz ihrer Sprachbarrieren über aktuelle Themen unterhalten und diese auch präsentieren. „Die Erfahrung zeigt, dass Studenten, die in anderen Mitgliedsländern der EU studieren, nicht nur ihre individuellen Fähigkeiten fördern, sondern nach ihrem Studienabschluss auch bessere Chancen am Arbeitsmarkt haben“, erklärt die Professorin des BKF, Erős Eszter.

Ein weiteres positives Ergebnis der internationalen Mobilität ist die Erweiterung des Kontaktnetzwerks und des englischsprachigen Bildungsangebotes innerhalb der Hochschule. Die Hochschulleitung ist der Meinung, dass die hier studierenden Auslandsstudenten eine sehr positive und internationale Atmosphäre schaffen. Das motiviert die ungarischen Kommilitonen etwa Fremdsprachen intensiv zu erlernen, andere Kulturen kennen zu lernen und ihr Kontaktnetzwerk zu erweitern. Die Studenten werden so motiviert, im Ausland zu studieren, was für  ihre professionelle Weiterentwicklung unabdingbar ist. Für die ungarische Hochschule ist es sehr wichtig, dass Kommunikationsfähigkeit und kreatives Denken der Studierenden gefördert werden. In einem einzigartigen und individuellen Trainingssystem werden dazu Kurse entwickelt, an denen die Studenten in jedem Semester an zwei Tagen teilnehmen. Die Dauer der Vorlesungen oder Seminare beträgt in Budapest nur 80 Minuten. Ein kleiner studentischer Radiosender des BKF ist in den Pause in der kleinen und überschaubaren Mensa zu hören.

Typisch ungarisch

Für einen deutschen Studierenden ist es vielleicht nichts Ungewöhnliches in ein Theater zu gehen. Eine Studentenermäßigung ist ihm hier wie auch in Ungarn sicher. Der Unterschied ist nur, dass man für umgerechnet zwei Euro einen Stehplatz in der Loge erhält, was zum Anfang meist für Staunen und Verwunderung sorgt. In Ungarn gibt es gleich mehrere Nationalfeiertage, an denen es zahlreiche Veranstaltungen im Freien gibt. Seit dem Jahre 2000 gilt der 15. März als Nationalfeiertag. An jenem Tag im Jahr 1848 kam es zum Ausbruch der Revolution, die schließlich unter russischer Führung blutig niedergeschlagen wurde. Der Staatsfeiertag am 20. August ist als Gedenktag an König Stephan I., der 1089 heilig gesprochen wurde und seither als Nationalheiliger Ungarns gilt, gerichtet. In Erinnerung an den Beginn des Aufstands vom 23. Oktober 1956 wurde am 23. Oktober 1989 das Ende der Volksrepublik Ungarn verkündet und die Republik Ungarn ausgerufen. Seitdem gilt auch der 23. Oktober als Nationalfeiertag. Die Ungarn sind nicht nur stolz auf ihr Land, sonder auch sehr herzlich. So geben sich gute Freunde, Bekannte und Familienmitglieder auf jeden Fall einen Kuss auf die linke und rechte Wange zur Begrüßung und Verabschiedung.

<h3>Corinna Funke</h3>

Corinna Funke