Mit einem Mix aus Fiktion, Dokumentation und Animation, begeisterte die internationale Doku-Serie “14 Diaries of the Great War” Kritiker und Publikum. Wie wurde dieses mediale Großprojekt realisiert, wie verbindet man Drama mit Fakten? Diese Fragen wurden im zweiten englischen Panel des Medienforums Mittweida geklärt.
Fünf Jahre hat es gedauert um mit einer Kombination aus Drama-Szenen, Archivmaterial und Modellen eine Dokumentation zu erschaffen, die nicht nur emotional und authentisch, sondern auch informativ und multiperspektiv ist. Mit der Nutzung kleinerer Themen in den Dramateilen, die größere Themen in den Archivteilen reflektieren, ist es gelungen, die Dokumentation authentischer wirken zu lassen.
The Great War. 8 Nations.14 Destinies-Great Session. Great Speaker. #mfmw
— Selly Ann (@SellyAnn1) 18. November 2014
Da immer weniger Leute linear fernsehen, dafür aber umso mehr Dramaserien schauen, haben sich die Producer dazu entschieden, die Dokumentation auch als Dramaserie umzusetzen. Um mit „High-Budget-Serien“ mithalten zu wollen, wurde mehr Geld, als das eigentlich veranschlagte Budget von 8 Millionen benötig und daher mit verschiedenen Broadcastern weltweit gesprochen. Am Ende wurden 52 finanzielle Partner gefunden, die das Projekt unterstützen. Mit diesen Partnern kam die Verpflichtung, das erhaltene Geld in dem Land, von dem es kam, auszugeben, wodurch die Produktion der Dokumentation weltweit stattfand. Dies gab die Möglichkeit, den Krieg aus verschiedenen nationalen Perspektiven zu zeigen. Es war etwas Neues, eine neue Sicht auf die Ereignisse des Krieges zu ermöglichen für Menschen, die sonst nur die Sicht des eigenen Landes kennen.
Spielfiguren satt echte Szenen: auch eine Lösung, die Grausamkeiten des Krieges für Kinder darzustellen #mfmw #arte #greatwar
— thg (@th_g) 18. November 2014
Rund um das Projekt wurde ein multimediales Netz aus einer Ausstellung in Dresden, einer Serie für Kinder, Büchern und Webfomaten aufgebaut. Die Anforderungen an die Webauftritte war es, eine Weberfahrung über den Ersten Weltkrieg zu erzeugen und die Menschen daran zu interessieren. Um dies zu ermöglichen, wurde 2014 eine News-Website mit Inhalten und Fakten von 1914 erzeugt. Diese Website kombiniert originale Inhalte wie Filme, Radioausschnitte, Zeitungsartikel und -bilder, mit zusätzlichem Content, wie Diaporamas, Google Streetview, Quizzen, etc.
Wie wird es weitergehen?
“14 Diaries of the Great War” erzählt die Geschichten von 1914 bis zum November 1918. Der nächste Teil wir dort ansetzen, wo der erste Teil endet und einen Zeitraum von 21 Jahren bis 1939 umfassen. Die zweite Staffel wird vorraussichtlich 2017 erscheinen.
Text: Lisa Mundt. Bilder: Medienforum Mittweida