Wie verändert sich eigentlich das Arbeiten im Zuge der Digitalisierung? Wie stellen sich Unternehmen von der Generation X auf die Generation Y um?
Teamfähigkeit, ein gutes Einstiegsgehalt, Fairness – Dinge wie diese, erwartet die so genannte “Generation Y” von ihrem künftigen oder bereits existierenden Arbeitsplatz. Das waren zumindest die genannten Schlagworte der Keynote “Arbeiten in der Zukunft” auf dem Medienforum Mittweida.
Wie sieht die Work-Life-Balance aus und wäre der Begriff Work-Life-Integration nicht ein viel besserer Begriff? Und wie steht es eigentlich mit dem Feel-Good-Management?
Florian Greiner, Student bei der Europäischen Medien- und Businessakademie EMBA und Mitbegründer des MediaLabs, und Marius Krösche, ebenfalls Student der EMBA und Gründungsmitglied bei MediaLab, beschäftigen sich zusammen mit „Hamburg@work“ mit dem Projekt “Zukunft der Arbeit”.
Aktuell ist der Trend zu beobachten, dass sich der klassische Arbeitsplatz, wie ihn zum Beispiel die „Generation X“ kennt, stark verändert. Das Wohlfühlen im Beruf und im Privatem spielt gleichermaßen eine wichtige Rolle.
Dieses Thema ist nicht nur für uns als künftige Arbeitnehmer wichtig, sondern auch für die Unternehmen. Insbesondere beim Recruitment ist es bedeutsam, wie der Arbeitgeber seine Angestellten halten und sich beim “War for talents” gegenüber Konkurrenten durchsetzen kann. Wie die beiden Referenten erklärten, solle es immer darum gehen, sich bei seiner Arbeit und an seinem Arbeitsplatz wohlzufühlen.
Marius Krösche
„Feel-Good-Management für Mitarbeiter wird im Alltag immer wichtiger.“
Dazu gehöre auch, dass man Privates von Beruflichem trennt. Insbesondere in einer Zeit, in der man gefühlt oder tatsächlich 24 Stunden am Tag via Smartphone erreichbar ist. An dieser Wohlfühl-Atmosphäre arbeitet aktuell auch Mircosoft, indem deren Mitarbeiter zum Beispiel aus dem „Homeoffice“ ihre Aufgaben erledigen.
Von Zuhause aus arbeiten ist die Zukunft #worklifebalance #mfmw
— Martin Simon (@simarts89) 18. November 2014
Beide Referenten erklärten außerdem, dass man Berufsnetzwerke wie XING oder LinkedIn für sich nutzen sollte. Wie Florian Greiner erklärte, sage XING von sich selbst, dass sie 50 Prozent aller Jobs vermittlen. Außerdem würden diese Netzwerke von den Personalentscheidern eher genutzt beziehungsweise begutachtet werden als beispielsweise das private Facebook-Profil. Auf die Frage der Referenten, wer denn wirklich bei einem solchen Berufsnetzwerk angemeldet ist, wurden nur spärlich die Hände gehoben. Ein Grund für die Anmeldung, so eine Besucherin, sei die Repräsentation der eigenen Person für die Berufswelt und die positive Erfahrung von Familienmitgliedern.
Widersprüchliche Studien über das Verhältnis Work – Live, Bachelor – Master. Sicher muss jede(r) für sich den richtigen Weg finden. #mfmw
— Gunthart Mau (@gunthartmau) 18. November 2014
Wer nicht dabei war, erfährt in folgenden Stichpunkten, was man aus der Keynote mitnehmen konnte:
- Berufsnetzwerke wie XING oder LinkedIn nutzen
- Beziehungen für sich nutzen
- auch einmal ein “Selbstdarsteller” sein
- offensiv, mutig und selbstbewusst in Vertragsverhandlungen (vornehmlich bei Festangstellungen) gehen, das heißt sich nicht mit niedrigen Löhnen oder schlechten Arbeitsbedingungen “abspeisen” lassen, sondern klar sagen, was man will
- nicht 24 Stunden am Tag per Smart- oder Mobiltelefon für die Firma erreichbar sein (zum Beispiel nicht die beruflichen Mails auf den privaten Mailaccount umleiten)
- flexibel bleiben, sich nicht auf einen Bereich oder einen konkreten Beruf „festlegen“
Für uns als Generation Y gilt also: Sagen was man will, sich nicht „unter Wert verkaufen“, auch mal mutig sein und sich den aktuellen Wandel der Berufswelt zu Nutzen machen, indem man sie mitgestaltet.
Text: Nina Förster. Bilder: Medienforum Mittweida.