#medienWOCHE: 29. November bis 5. Dezember

von | 5. Dezember 2014

Diese Woche mit einem Projekt der Axel Springer Akademie +++ einer umstrittenen Exklusivmeldung zur Bahncard +++ WhatsApp als Nachrichtendienst für Online-Redaktionen +++ der BILD mit ihrer neuen App BUZZ +++ und […]

Diese Woche mit einem Projekt der Axel Springer Akademie +++ einer umstrittenen Exklusivmeldung zur Bahncard +++ WhatsApp als Nachrichtendienst für Online-Redaktionen +++ der BILD mit ihrer neuen App BUZZ +++ und Prince Harrys großem Geheimnis.

Axel Springer Akademie: Für ein besseres Europa

Diese Woche machte die Axel Springer Akademie auf sich aufmerksam – das internationale und digitale Live-Projekt „Generation Separation“ wurde gegründet. In vielen Ländern Europas herrschen aktuell Konflikte vor, die gelöst werden müssen. Diesen versuchen nun 18 Reporter der Akademie, auf den Grund zu gehen. Zehn Tage lang wird aus 15 Ländern wie Griechenland, Kosovo, Zypern, Lettland und anderen Krisengebieten live berichtet – über Themen wie Rechtspopulismus, Wirtschaftskrisen, Autonomiebestrebungen, Extremismus und ethnische Konflikte, so heißt es auf der Presseseite der Axel Springer Akademie. Die Reporter recherchieren vor Ort nach Lösungsansätzen und präsentieren ihre aufbereiteten Ergebnisse ausschließlich auf Englisch, damit die Bürger jedes europäischen Landes die Möglichkeit haben der Berichterstattung zu folgen. Dabei sind sie mit Laptops, Smartphones und Kameras ausgestattet. Marc Thomas Spahl, Direktor der Akademie, meint dazu:

„Wir setzen konsequent auf Live-Berichterstattung. Wir wollen, dass unsere User an diesem politischen Road-Trip teilhaben und mitdiskutieren können.“

Die Teams sind über Facebook, Twitter oder Instagram immer live zu erreichen.

Die verwirrende Exclusivmeldung der Woche

Der hessische Radiosender „hr-iNFO“ vermeldete am 4. Dezember, dass aufgrund der wirtschaftlichen Lage der Deutschen Bahn, die Bahncard abgeschafft werden soll. Das ginge aus einem DB-internen und geheimen Papier hervor, das hr-iNFO übergeben wurde.

Darin werden wohl auch andere Reformvorhaben genannt, mit denen Kosten gespart werden sollen, unter anderem unwirtschaftliche Linien oder Nachtzüge abhängig vom Umsatz einzusetzen. Als Gründe werden Qualitätsmängel, Konkurrenzdruck von Alternativangeboten (Fernbusse) oder Umsatzeinbußen aufgrund der vielen Bahnstreiks genannt. Die Deutsche Bahn dementierte allerdings dieses Vorhaben und beschuldigte hr-iNFO, eine „dreiste Falschmeldung“ verbreitet zu haben. Der Hessische Rundfunk besteht allerdings auf die Richtigkeit dieser Meldung. Auch andere Medien wie die FAZ, Meedia oder das Handelsblatt berichten nun über die Meldung. Aus dem Umfeld des Kontrollgremiums von der Deutschen Bahn heißt es gegenüber Spiegel Online, dass die Bahncard lediglich weiterentwickelt werden soll. Welche Meldung nun der Wahrheit entspricht, ist noch ungeklärt. Auf jeden Fall hat sie auf beiden Seiten für Aufmerksamkeit gesorgt.

WhatsApp als Nachrichtendienst

Die Online-Redaktion „inFranken“ hat ihr Geschäftsmodell erweitert und versendet Anfang der Woche Nachrichten per WhatsApp. Jeder Nutzer kann kostenlos und freiwillig daran teilnehmen. Was steckt dahinter? Die inFranken-Volontärin Lena Alt schreibt an ihrer Bachelorarbeit über die Nutzbarkeit von WhatsApp als Nachrichtendienst für den Gewinn junger Zielgruppen. Das Experiment hat gezeigt, dass 449 Testpersonen mit dem Dienst zufrieden sind. Mittlerweile sind sie mit 2000 Nutzern gestartet und erhielten, so die inFranken-Redaktion, eine hohe und positive Resonanz. Lena Alt meinte gegenüber der Mediengruppe Oberfranken zu dem Experiment:

„Vor allem jüngere Zielgruppen kommunizieren vermehrt über WhatsApp. Zielgruppen, die die heutigen Nachrichtenangebote häufig nicht so gut erreichen. Mit unserem WhatsApp-Dienst wollen wir versuchen, unsere lokalen Nachrichten noch näher an die Lebensrealität der jungen Nutzer heranzubringen.“

Auch der stellvertretende Chefredakteur, Falk Zimmermann, zeigt sich begeistert. In der Redaktion sei man offen für neue Experimente, um herauszufinden, wie man langfristig Zielgruppen binden kann und auf welchen Wegen man das erreicht.

„Vor allem wollen wir damit die Nutzer von unseren Angeboten überzeugen, die wir auf den bisher bestehenden Wegen nicht erreichen. Die Monetarisierung digitaler Angebote kann nur langfristig gelingen, wenn wir es schaffen, Markenvertrauen aufzubauen.“

BILD und BUZZ

Mit der neuen App „BUZZ“ will BILD die Smartphone-Nutzer für sich gewinnen. Es handelt sich um eine App, die sich das Nutzerverhalten merkt und damit personalisierte Inhalte auf das Smartphone schickt. Der Nutzer kann durch hin und her wischen sowie durch Schütteln signalisieren, was ihn interessiert. Die App ist kostenlos, soll aber zu einem späteren Zeitpunkt auch auf BILDplus Angebote verweisen.

 #feelnoshame: Promis und ihre Geheimnisse

Wie unter anderem Süddeutsche.de berichtete, haben zum diesjährigen Welt-AIDS-Tag einige Promis ein paar ihrer Geheimnisse „gelüftet“. Damit wollen sie zeigen, dass auch sie nur Menschen sind. An AIDS erkrankte Menschen leben mit einer großen Last und trauen sich oft nicht, sich öffentlich zu bekennen oder sich jemanden anzuvertrauen. #feelnoshame möchte das Bewusstsein für die Krankheit verstärken und darauf aufmerksam machen, wie sehr sich Menschen mit AIDS schämen können. Die Aktion wurde von Prince Harry initiiert. In einem Video verriet der 30-Jährige:

„Heute am Welt-AIDS-Tag ist mein Geheimnis – ob ihr es glaubt oder nicht – dass ich vor öffentlichen Reden extrem nervös werde, egal wie gross die Menschenmenge oder das Publikum ist. Obwohl ich die ganze Zeit lache und Witze mache, werde ich extrem nervös, wenn nicht sogar ängstlich, bevor ich in einem Anzug einen Raum voller Leute betrete.“

Auch andere Promis wie Nicole Scherzinger, Joss Stone oder Gemma Arterton folgten dem Aufruf und gaben ebenfalls ihre Geheimnisse in Form einer Videobotschaft preis und versuchen damit Menschen, die an AIDS erkrankt sind, Mut zu machen.

 

Text: Josephine Senger. Beitragsbild: Screenshot YouTube: GENERATION SEPARATION Trailer [HD]. Bearbeitung: Christine Wolf.

<h3>Josephine Senger</h3>

Josephine Senger