Diese Woche mit einem Shitstorm gegen FDP-Kandidatin +++ einer ungewöhnlichen PR-Aktion bei „Ein Herz für Kinder“ +++ einem Megastar auf Jobsuche +++ einer Diskussion um Sexismus in Videospielen +++ und einem süßen Weihnachtsvideo.
Wenn Frau sich als Mann verkauft
Diese Woche breitete sich ein Shitstorm gegen die FDP-Spitzenkandidatin für die Wahlen des Stadtparlaments in Hamburg im Februar 2015, Katja Suding, aus. Der Grund? Die provokante Werbekampagne in Form eines Plakats mit dem Titel „Unser Mann für Hamburg“. Auf den Sozialen Netzwerken waren sich die User nicht wirklich einig, was sie von dieser Art des Marketings halten sollen. Prompt sorgte auch das Thema Frauenquote für Gesprächsstoff:
@KatjaSuding ist Mann’s genug (0%) um erfolgreich in Politik (oder Militär, Informatik, Mathematik) zu sein! #Frauenquote braucht Sie nicht.
— Pascal Messerli (@myrapture) 10. Dezember 2014
Sieht aus wie Conchita Wurst ohne Bart. @KatjaSuding. http://t.co/ukDGzx2b2X #Suding pic.twitter.com/NBaqfsshHW
— AndiGT (@pumaspucke) 10. Dezember 2014
„Katja Suding ist der Mann für Hamburg und Wolfgang Kubicki die Trümmerfrau der FDP.“ — Michael Starkey (@Mr_Starkey) 10. Dezember 2014
Gegenüber der Morgenpost äußerte sich die FDP-Politikerin so:
Katja Suding:
„Das Plakat darf man mit einem ironischen Augenzwinkern sehen. Es geht darum, dass wir Entschlossenheit und Durchsetzungsstärke signalisieren wollen. Es ist der Auftakt einer Kampagne, über die zunächst einmal geredet werden soll. Das ist uns gelungen. Die weiteren Motive werden dann unsere inhaltlichen Kernbotschaften vermitteln.“
Die wahrscheinlich teuerste Nassrasur der Welt…
… und zugleich einen auffälligen Auftritt sicherte sich am vergangenen Wochenende Kai Diekmann im Rahmen der ZDF-Spendengala „Ein Herz für Kinder“. Auf Twitter bot der BILD-Chefredakteur an, seinen Vollbart für stolze 100.000 Euro abzurasieren.
Die #mailbox ist im Museum, jetzt ist der Bart dran: 100.000 € für „Ein Herz für Kinder“ – und er ist WEG! @BILDhilft pic.twitter.com/5mHrBeU4Tz
— Kai Diekmann (@KaiDiekmann) 4. Dezember 2014
Der Aufruf dieser Aktion sorgte nicht nur für einige Tweets, denn nur kurze Zeit später sicherten sich die P&G-Marke „Gillette“ und „EDEKA“ den Bart für jeweils 50.000 Euro.
Gillette spendet 50.000€ für deinen halben Bart @KaiDiekmann @BILDhilft ! #EinBartfürKinder — Gillette Deutschland (@Gillette_DE) 5. Dezember 2014
Am Samstag folgte dann das Beweisfoto:
Der Bart ist ab! Zusammen mit EDEKA haben wir @KaiDiekmann ein neues Gesicht gegeben @Bildhilft! #EinBartfuerKinder pic.twitter.com/xr440WbM2J
— Gillette Deutschland (@Gillette_DE) 6. Dezember 2014
Ganz abgesehen von der Spendensumme ist es Diekmann gelungen wieder einmal mehr in „aller Munde“ zu sein. Auch andere Unternehmen überlegten sich, wie sie die PR-Aktion für sich genutzt hätten, so zum Beispiel LOVOO:
@KaiDiekmann, wir packen noch 25k€ drauf. Aber: Den Bart färben wir vorher in #lovoo Herzensfarben. #EinBartfürKinder pic.twitter.com/6ceyHkvSSC
— LOVOO (@lovoo) 5. Dezember 2014
Die FAZ fasste diese PR-Aktion, wie wir finden, am besten zusammen: „Der Coup ist ein Lehrstück darüber, wie Marketing heute funktioniert.“
Robbie Williams auf Jobsuche in Deutschland.
Am Montag veröffentlichte Robbie Williams auf seiner Facebook-Seite ein Bewerbungsvideo. Mit der Frage „Got a job for me?“ erhielt der Sänger zahlreiche Kommentare und vermeintliche Angebote.
Die Angebote und Ideen deutscher Firmen sind vielseitig, so könnte er sofort als Entertainer im RobinsonClub, als Morningshow-Moderator bei Energy oder als Bällebad-Model bei IKEA anfangen.
Eine Branche scheint ihn dabei in Deutschland am meisten zu reizen: Die Automobilbranche, so sagt es Robbie in seinem Video. Dabei reagierte Mercedes-Benz am schnellsten und bot Robbie die Stelle des Social Media-Managers an. Ganz nebenbei präsentierte Mercedes seinen möglichen Firmenwagen dazu: Einen Mercedes Benz GT 190.
Auch mobile.de reagierte auf das Video sehr unterhaltsam und kreativ:
Hey @robbiewilliams, do you really want to focus on one brand or do you want to have them all?! Come join us @mobile_de
— mobile_de (@mobile_de) 9. Dezember 2014
Zusammenfassend eine tolle PR-Aktion für viele deutsche Firmen und ein Erfolg für den beliebten Musiker. Sind wir mal gespannt, ob Robbie tatsächlich nach Deutschland kommt.
Zu viel Sexismus in Videospielen
Frauenfeindlichkeit in Videospielen? Eines der Top-Themen diese Woche, unter anderem auf Twitter. Unter #Gamergate finden sich zahlreiche Tweets – zumeist kritische aus der Gamer-Szene. Wie heute.de berichtete, überlege der schwedische Videospieleverband „Dataspelsbranschen„, ob es nicht eine Kennzeichnung für sexistische Inhalte geben solle. Eine Überlegung, die so gar nicht anzukommen scheint:
United under #GamerGate we Gamers raise over Ten Thousand Fists in the air against corruption in games journalism! pic.twitter.com/BMSBrOfG32
— Justsomedrawfriend (@jshfkasdfkog) 8. Dezember 2014
.I SUPPORT #GamerGate. PEOPLE/THE MEDIA, ARE TOO DAMN POLITICALLY CORRECT FOR THEIR OWN GOOD. DONT LIKE WHATS IN THE GAME? DONT BUY/PLAY IT
— DAVID DRAIMAN (@DAVIDMDRAIMAN) 7. Dezember 2014
Tatsächlich wurde bereits in Australien das bekannte Videospiel „Grand Theft Auto V“ aus den Ladenregalen genommen, da Spieler Prostituierte töten und Frauen abseits der eigentlichen Spielhandlung vergewaltigen können, so heute.de. Darum unterstützten knapp 50.000 Menschen eine Petition gegen das Videospiel. Mittlerweile hat sich herausgestellt, dass die Vergewaltigungen im Spiel nicht vorhergesehen waren. Ein Hacker nutzte eine Lücke im Spiel-Quellcode, so die FAZ.
Einen „Schönen Advent“
Einen süßen Weihnachtsspot hat sich der Österreichische Radiosender Ö3 einfallen lassen.
Text: Alexander Betz. Beitragsbild: Screenshot Katja Sulding Facebook Page. Facebook-Screenshots: Robbie Williams, Edeka, Bearbeitung: Christine Wolf.