Von Facemash zu Facebook – die Entwicklung des „Social Media-Riesen“

von | 9. März 2015

Das Social Network gehört zu den größten Seiten im Netz. Nach mittlerweile elf Jahren, ist es aus den Leben der Mensch nicht mehr wegzudenken. Dabei startete Facebook eher unscheinbar.  Als […]

Das Social Network gehört zu den größten Seiten im Netz. Nach mittlerweile elf Jahren, ist es aus den Leben der Mensch nicht mehr wegzudenken. Dabei startete Facebook eher unscheinbar. 

Als kleines Studentennetzwerk geplant

Die Entstehung von Facebook begann durch die Gründung des Sozialen Netzwerkes im Jahr 2004 durch Marc Zuckerberg. Anfänglich ging es nur um den Austausch von Informationen und Erfahrungen zwischen Studenten. Der damals 19-jährige Zuckerberg studierte an der Harvard Universität Computer Science. 2003 hatte er den Facebook-Vorläufer Facemash entwickelt, der Bilder von Mitkommilitoninnen enthielt und die Nutzer bewerten konnten, wer besser aussieht. Die Uni schloss allerdings die Seite, da Zuckerberg die Bilder ohne Zustimmung der Frauen hochgeladen hatte. Am 4. Februar 2004 gründete er mit seinen Kommilitonen Chris Hughes, Dustin Moskovitz und Eduardo Saverin die Pattform „thefacebook.com“. Das war etwas Neues, weil es zu dieser Zeit noch keine Netzwerke gab wie heutzutage. YouTube wurde erst 2005 gegründet und Twitter erst 2006, somit war Facebook damals eine Innovation. Schon nach einem Monat konnten auch Yale-, Standford- und Columbia-Studenten die Seite nutzen und Facebook wurde schnell als „die It Company des Jahres“ bezeichnet.

Durch Offenheit zum Erfolg

Die Social Media-Plattform bot jedoch noch nicht die Möglichkeiten, die sie heute aufweist. Erst im September 2004 wurde die bekannte Pinnwand auf der Seite eingebaut. Schon vier Monate später erreichte Facebook eine Millionen Nutzer, wie auf Facebooks „newsroom“ zu lesen ist. Später folgten andere Universitäten, 2005 kamen noch Schulen hinzu. Zeitgleich erhielt das Soziale Netzwerk mit der Entfernung des the seinen Namen – Facebook startete. Zudem gab es erstmals die Möglichkeit Fotos hochzuladen und mit seinen Freunden zu teilen. Nachdem sich Facebook ein Jahr später entschloss, die Plattform auch mobil abrufbar zu machen und die Seite für alle User mit einer gültigen E-Mail-Adresse öffnete, erreichte das Unternehmen, wie Facebook berichtet, 12 Millionen User.

http://youtu.be/N1MWFzf4i3o

Facebook im visuellen Wandel

Seit der ersten Version von Facebook sind zahlreiche optische Veränderungen vorgenommen worden. Der wohl größte Umbruch bei Facebook seit Jahren war die Einführung der Chronik im Jahr 2011. Es handelte sich dabei einerseits um eine optische Veränderung, da die Profilseiten einem Tagebuch ähnlich waren. Freunde konnten außerdem leichter nachvollziehen und „kontrollieren“, was jemand, wann genau gemacht hat. Des Weiteren konnten Nutzer einstellen, was jemand sieht und seinen Freunden verschiedene Berechtigungen erteilen. Frühere „peinliche“ Einträge konnten seit der Veränderung gelöscht werden. Der Social Media-Experte Hendrik Unger, Head of Social Media der Kölner Onlinemarketing Agentur „netspirits“, sieht die bisherige optische Entwicklung von Facebook positiv, jedoch ist seiner Meinung nach bei der Usability noch „Luft nach oben“. Über Verbesserungen reden auch die Nutzer, denn bis zum heutigen Tag wird im Internet über die Einführung eines Dislike-Buttons diskutiert, der auch schon in Planung sei, wie Mark Zuckerberg bei einer Live-Fragerunde andeutete. Wie oe24.au berichtet, sei er der Meinung, „dass es ihm nicht mehr gefalle, dass die Mitglieder nur alles durch die rosa Brille bewerten können. Schließlich gibt es viele Kommentare, Postings, Videos oder Fotos, die nicht alle nur schön und positiv sind.“ Über neue Änderungen des Facebook-Designs ist offiziell noch nichts bekannt. Social Media-Experte Unger ist sich allerdings über die nächsten Schritte von Facebook sicher.

„Facebook setzt immer stärker auf Videos, egal ob bei Facebook selbst oder in der Bilder-App Instagram. Das Ziel wird sein den Konkurrenten YouTube zu überbieten.“

Anfangs als Trend abgetan

Von der Presse wurde die rasante Entwicklung von Facebook nur als kurzweiliger Trend gesehen, die Universität von Pennsylvania veröffentlichte zum Beispiel 2006 einen Artikel mit der Überschrift „MySpace, Facebook and Other Social Networking Sites: Hot Today, Gone Tomorrow?“. Darin erklären sie, dass Internetnutzer schnell von einer „trendy Internet site“ zur nächsten wechseln würden und dass das bei Facebook auch der Fall sein werde. Ein Jahr später schon wurden im Sozialen Netzwerk auch die Unternehmen mit der Möglichkeit „Facebook Pages“ und Werbeanzeigen zu erstellen, einbezogen.

Gefragte Werbeplattform

Heute zählen Unternehmen wie Coca Cola, YouTube und RedBull zu den Firmen mit den meisten Fans bei Facebook wie Fan Page List in der Statistik „Die 20 Firmen mit den meisten Fans bei Facebook (in Mio.)“ beweist. Getopt werden diese drei Firmen nur von der Facebook Fan Page selbst.

Statistik: Die 20 Firmen mit den meisten Fans bei Facebook im Januar 2015 (in Millionen) | Statista

Facebook fing früh an, Drittanbietern die Möglichkeit zu bieten, Programme auf der Seite zu veröffentlichen und bereitzustellen. Dadurch wurden Spiele wie „Farmville“ erst möglich. Kurz darauf konnte man mit „Facebook Connect“ auf externen Internetseiten Facebook-Funktionen einbinden. Seit 2010 erscheint der „Gefällt mir“-Button, der zwei Jahre zuvor eingeführt wurde, sogar auf anderen Internet-Portalen.

Gesprächsthema Datenschutz

Viele Features, die heute selbstverständlich sind, bot Facebook erst mit der Zeit an. Der „News Feed“ beispielsweise sorgte erstmals für Proteste und Einstellungen in der Privatsphäre. Es gab die Möglichkeit Statusmeldungen seiner Freunde, bevorstehende Veranstaltungen und Geburtstage zu sehen – was heutzutage für wenig Aufregung sorgt. Nachdem Facebook 2012 kurz vor seinem Börsengang den Fotodienst „Instagram“ aufkaufte und 2014 auch noch den Messaging-Dienst WhatsApp, gehören dem „Social Media-Riesen“ schon drei der Apps mit den meisten Nutzern auf der Welt wie durch die Grafik „Nutzer ausgewählter Social-Media-Angebote (in Mio.)“ von Medienberichten und Unternehmen bei Statista aufgeführt wurde. Infografik: Instagramm zieht an Twitter vorbei | Statista

In puncto Datenschutz ist es bei Facebook mittlerweile so „kritisch“, dass Verbraucherschützer Facebook abmahnen wie ZEIT ONLINE berichtet. Demnach würden 19 Klauseln aus den Nutzungsbedingungen und der Datenschutzrichtlinie von Facebook gegen geltendes Recht verstoßen.

Dennoch wächst Facebook weiterhin: Offiziellen Zahlen zufolge hat Facebook durchschnittlich 890 Millionen täglich aktive Nutzer (Dezember 2014), in Deutschland waren es laut allfacebook.de im Mai 2014 rund 48 Millionen aktive Nutzer – Tendenz steigend.

Mark Zuckerberg ist heute 30 Jahre alt und wurde 2010 vom „Time“-Magazin zur Person des Jahres ernannt. Das ist nicht verwunderlich: Seine Social Media-Plattform hat das Internet revolutioniert.

medienMITTWEIDA: Zeitstrahl zur Entwicklung Facebooks

Die wichtigsten Schritte der Facebook-Entwicklung

Text von: Chris Hanisch. Beitragsbild: ⒸEd Yourdon unter CC BY-NC-SA 2.0. Bearbeitung: Louisa Bandura. Grafik Zeitstrahl: Louisa Bandura.

<h3>Chris Hanisch</h3>

Chris Hanisch