#dietotenkommen +++ Tutzinger Radiotage +++ Taylor Swift gegen Apple
#dietotenkommen: Gräber-Schaufeln vor dem Reichstag
Am Sonntag wurde auf der Wiese vor dem Berliner Reichstag gegen die europäische Asylpolitik demonstriert und an die Flüchtlingsopfer gedacht, die im Mittelmeer ertrunken sind. Unter der Führung der Künstlergruppe „Zentrum für politische Schönheit“ sollte eine Gedenkstätte geschaffen werden. Wie die Welt berichtet, traten die ca. 5200 Demonstranten die Zäune ein und schaufelten die Gräber für leere, symbolische Gräber. Der entstandene Schaden wird dabei auf rund 10.000 Euro geschätzt und das Demonstrationsrecht sei „aufs Gröbste missbraucht“ worden, so der Baustadtrat des Bezirks Mitte, Carsten Spallek, auf taz.de.
Auch auf Twitter wurde unter dem Hashtag #dietotenkommen heiß über diese Aktion diskutiert. Einige unterstützen das Geschehen, andere können wiederum nicht verstehen, was am Reichstag vor sich ging:
https://twitter.com/PastillenFelixx/status/613371333775360000
Das beste, was ich an Kunst die letzten 6 Jahre gesehen habe: #dieTotenkommen
— Feuertinte (@feuertinte) June 21, 2015
Sehe die Aktion weniger positiv als viele. Aber Kunst ist das nicht (für mich) – Polizei Eingriff war allerdings richtig.#dietotenkommen
— DJg450 (@DJg450) June 21, 2015
Apple Music: Taylor Swift wehrt sich
Die 25-jährige Pop-Sängerin zählt zu einer der angesagtesten Stars dieser Tage. Ihr aktuelles Album „1989“ hat sich millionenfach verkauft. Was diese Stellung zu bedeuten hat, musste nun Apple erfahren. Der Konzern möchte kommende Woche mit seinem Dienst Apple Music starten. Dort können die Nutzer live Musik streamen – und das in den ersten drei Monaten kostenlos. Die Künstler sollen während dieses Vierteljahres ebenfalls kein Geld erhalten. Diese Ansicht gefiel Taylor Swift so gar nicht, daher veröffentlichte sie am Montag einem offenen Brief an das IT-Unternehmen. Dort erklärt sie, warum sie ihr neues Album „1989“ nicht zur Verfügung stellen will. Verbreitet hat Swift das Ganze via Twitter.
To Apple, Love Taylor http://t.co/GN9jiRkqlj
— Taylor Swift (@taylorswift13) June 21, 2015
So schrieb Taylor Swift unter anderem:
„I’m not sure you know that Apple Music will not be paying writers, producers, or artists for those three months. I find it to be shocking, disappointing, and completely unlike this historically progressive and generous company.”
“Ich bin mir nicht sicher, ob ihr wisst, dass Apple Music die Songwriter, Produzenten und Künstler für diese drei Monate nicht bezahlt. Ich finde es schockierend, enttäuschend und ungewöhnlich für dieses fortschrittliche und großzügige Unternehmen.“
Darin setzt sie sich insbesondere für Newcomer in der Branche ein:
“This is not about me. […] This is about the new artist or band that has just released their first single and will not be paid for its success.”
“Es geht nicht um mich. […] Ich spreche für die neuen Künstler und Bands, die ihre erste Single herausbringen und für deren Erfolg nicht bezahlt werden.“
Diese Worte haben offenbar gewirkt. Senior Vice President Eddy Cue lenkte ein:
#AppleMusic will pay artist for streaming, even during customer’s free trial period
— Eddy Cue (@cue) June 22, 2015
Auch die Twitter-Welt machte sich darüber einige Gedanken:
Wenn Taylor Swift von Apple Tantiemen bekommt, wann bekommt Carly Rae Jepsen von Facebook den I Really Really Really Like-Button?
— Public (@publictorsten) June 23, 2015
Ich verstehe die Leute nicht, die sich jetzt über Taylor Swift aufregen???
Würdet ihr denn 3 Monate lang ohne Bezahlung arbeiten wollen?
— Carrie Heffernan (@MaxiMarchetta) June 22, 2015
Hat Taylor Swift eigtl. schon einen Brief an Google geschickt? #googlemusic #free
— Michael Roesch (@Manaburner) June 25, 2015
Übrigens: Wie Swift am Donnerstagabend mitteleuropäischer Zeit ihren Followern über Twitter mitteilte, wird das Album nun doch bei Apple verfügbar sein.
After the events of this week, I've decided to put 1989 on Apple Music…and happily so.
— Taylor Swift (@taylorswift13) June 25, 2015
3 Tage für Radiomacher
Vom Sonntag bis Dienstag fanden zum elften Mal die Tutzinger Radiotage statt. In verschiedenen Workshops wurden Journalisten auf den neuesten Stand in Sachen „Radio machen“ gebracht. Veranstaltet werden die Radiotage vom der Bundeszentrale für politische Bildung und der Akademie für Politische Bildung in Tutzing.
Dieses Jahr drehte sich alles um „Recherchieren, erzählen, teilen“. Doch das war nicht nur was für Profis: Auch die „Newcomer“ von Morgen konnten sich bewerben – für das Crossmedia-Projekt der Radiotage. Daniel Fiene und Dennis Horn haben dafür im Vorfeld sechs motivierte Talente gesucht, die für den Online- und Radiobereich brennen. Diese hatten für das Event im Vorfeld einen Crossmedia-Workshop besucht, anschließend begleiteten sie die Teilnehmer während den Radiotagen und bereiteten die Inhalte danach für die Website auf.
Wie ein roter Faden hat sich auch das Thema „Radio ist Online“ durch die Tutzinger Radiotage gezogen. So hielt Schiwa Schlei, Wort- und Online-Chefin beim Funkhaus Europa einen Vortrag über „Audiojournalismus im Web“ und Facebook-Manager Heiko Hebig hat erklärt, wie das Radio zu Facebook kommt:
Unter dem Hashtag #tura15 wurden eifrig Gedanken dazu getwittert:
#tura15 Fazit: Wir brauchen mehr Zeit für gut recherchiertes & klangvoll erzähltes Radio und müssen Social Media weiter professionalisieren.
— Christian Grasse (@chgrasse) June 23, 2015
Ich dachte facebook wäre zu unserer Freude auf der Welt. Is aber gar nicht… #tura15
— Daniel Ebert (@wwdhe) June 22, 2015
Facebook ist viel mehr als nur ein Ankündigungsprogramm, sagt @heiko. Bitte mitschreiben, liebe Radiosender. #tura15
— Vassili Golod (@VassiliGolod) June 23, 2015
Text: Lisa Steinert. Beitragsbild: Ⓒ sebaso unter CC0 1.0. Bearbeitung: Christine Wolf.