Das Finale der Saga um die Tribute von Panem geht in die abschließende Runde. Lang ersehnt und nun endlich auf den Leinwänden. Ich hab‘ mich mit Popcorn und Cola bewaffnet und mir den Streifen mal für euch angeschaut. (Achtung: Spoileralarm!)
Wer die ersten drei Filme, “The Hunger Games”, “Catching Fire” und “Mockingjay 1” nicht gesehen hat, für den ist der Einstieg in den krönenden Abschluss völlig verwirrend. Echte Fans wissen natürlich schon in der ersten Sekunde des Films, worum es geht. Denn es gibt einen nahtlosen Übergang zwischen den beiden Mockingjay-Teilen. Der Zuschauer ist sofort wieder mitten im Geschehen, so als gäbe es keine Trennung. Zur Erinnerung: Der letzte Blick im ersten Mockingjay-Teil fiel auf Peeta, der nach seinem Mordversuch an Katniss an ein Krankenhausbett fixiert war. Ein paar Wochen später setzt nun der zweite Teil ein. Peetas Zustand hat sich verbessert und auch Katniss erholt sich langsam.
Noch einmal soll die schöne Katniss im Auftrag von Präsidentin Coin und dem Spielemacher Plutarch Heavensbee einen Propagandaspot der Rebellen drehen. Katniss, die nach der Rebellion und der Freiheit des Vogels “Spotttölpel” genannt wird, soll die Allianz stärken und den Kampf der Rebellen gegen das Kapitol stärken. Nach dem aufregenden Dreh wird Katniss unmissverständlich klar gemacht, dass ihre Hilfe nun nicht mehr benötigt wird. Doch sie hat schon längst ihren eigenen Plan gefasst.
Es geht um Leben und Tod!
Im Ganzen gesehen ist dieser Teil noch härter als alle anderen. Es herrscht erbarmungsloser Krieg und dieser zieht sich durch den ganzen Film. Panem ist am Punkt der Wende, aber nicht alle Figuren scheinen zu sein, was sie anfangs vorgaben…
Spannung ist, wie in den vorherigen Teilen, definitiv wieder gegeben. Jedoch ist dieser Film auf einer komplett anderen Ebene im Vergleich zum ersten “Mockingjay”. Nicht nur, weil das ganze Kapitol nun die Arena ist. Es ist eindeutig spürbar, dass es nun über die Spiele hinausgeht und mehr als „nur“ die Leben von ein paar Tributen auf dem Spiel stehen.
Mitfiebern lässt sich auf jeden Fall, vor allem bei den actionreichen Szenen im Untergrund. Hier versuchen die Helden unentdeckt über ein Tunnelsystem in das Kapitol zu gelangen. Natürlich hat der gerissene Präsident Snow sie entdeckt und Mutationen, also Wesen, die nichts anderes im Sinn haben als zu töten, auf Katniss und ihr Team losgelassen. Dabei sterben in unglaublich kurzer Zeit leider viele bedeutende Figuren, die einem ans Herz gewachsen sind. In der Hektik dieser Szene war für mich teilweise gar nicht erkennbar, welcher Charakter diesen Angriff überlebt hat und welcher nicht. Erst als Katniss und die anderen Überlebenden sich vorerst in Sicherheit bringen können, wird aufgeklärt, wer alles sein Leben im Kampf um ein neues Panem lassen musste.
Nun trennt die Allianz aus den 13 Distrikten nicht mehr viel vom endgültigen Sieg über das Kapitol und Snow. Dieser versucht hilflos noch zu retten, was zu retten geht und ruft alle Menschen aus dem Kapitol auf, zu seinem Palast zu kommen. Inzwischen wird ihm klar sein, das alle Mühe vergebens ist. Katniss hat nur einen Plan. Sie will Rache! Sie hat keine Ahnung, wie weit die Allianz gekommen ist. Das liegt vor allem am mangelnden Vertrauen, welches Präsidentin Coin ihrem „Spotttölpel“ entgegen bringt.
Am Ende des großen Kampfs um Macht, Freiheit und Bestimmung mussten viele ihr Leben lassen. Ich musste mich in der Szene sogar fragen, ob diese Figuren gerade wirklich gestorben sind oder ob das wieder nur eine Mutation der Spiele ist, welche eine Wirklichkeitsverzerrung zeigen. Aber nein, die Allianz und Snows Machenschaften prallen mit einem wahnsinnigen Knall aufeinander und reißen noch einmal so viele Unschuldige mit in den Tod. Ganz ehrlich, an dieser Stelle war ich einfach fassungslos über diese unnötige Wende.
Snow und Katniss begegnen sich noch einmal in seinem Gefängnis aus Rosen im Gewächshaus. Das letzte Gespräch zwischen den beiden gibt entscheidenden Aufschluss über Coin.
Es kommt erneut zu einem eindrucksstarken Gang von Katniss auf den großen Platz im Kapitol, dort, wo alle Tribute all die Jahre dem Volk vorgeführt worden. Doch heute ist es ein Platz der Hinrichtung.
Katniss zielt und schießt!
Sie trifft! Und zwar genau den, den sie geplant hat, zu treffen!
Doch was wird nun mit Katniss, ihren Freunden und ihrer Familie? Überlebt sie diesen letzten Gang durch das Kapitol? Kann Panem neu entstehen, so, wie der Phoenix aus der Asche durch „das Mädchen das in Flammen steht”?
Letztendlich natürlich steht noch eine große Entscheidung für Katniss bevor: Peeta oder Gale – ohne wen kann sie einfach nicht überleben? Hierbei hat sich allerdings schon während des Films herauskristallisiert, mit welchem von beiden es einfach nicht funktionieren kann. Nur einer kann sie verstehen, nur einer passt zu ihr. Auch er kehrt zurück nach Distrikt 12 und als die beiden sich begegnen, ist das Band zwischen ihnen absolut spürbar.
Und ja, ganz am Ende hat der Film mich auf jeden Fall noch einmal gepackt und ich gebe zu, mir standen etwas die Tränen in den Augen, als Katniss Jahre später ihr Baby in den Armen hielt und ihrem Liebsten zusah, wie er mit ihrem anderen Sohn spielt.
Die Trailer zum Film nehmen aber leider schon viele gute Szenen aus dem Film vorweg. Auch die spannendsten Szenen sind irgendwie in ultrakurzer Zeit vorbei, weil einem Ausschnitte schon bekannt vorkommen. Bis im Film die übliche Hungerspiel-Jagd auf Katniss und ihre Verbündete beginnt.
Ich persönlich würde nicht unbedingt sagen, dass ich enttäuscht bin von dem Film, aber er ist auch nicht so, wie ich ihn erwartet habe. Auch nach einigen Tagen habe ich immer noch eine zwiegespaltene Meinung zu dem Film und kann nicht so richtig sagen, ob ich ihn richtig gut oder nicht so gut finde. Aber vielleicht schwingt hier auch nur meine Trauer darüber mit, dass es jetzt vorbei ist. Ich werde ihn mir aber mit Sicherheit noch einmal ansehen. “Die Tribute von Panem – Mockingjay Teil 2” ist definitiv eine Empfehlung wert, vor allem, wenn man die vorherigen Teile schon gesehen hat.
„Mockingjay 2“ ist ein Abenteuer voller Intrigen, Schmerz, Liebe, Wut, Verzweiflung und ganz viel Mut. Und damit bleibt mir nur noch eins zu sagen: Möge das Glück stets mit euch sein!
Hier könnt ihr “Die Tribute von Panem – Mockingjay Teil 2” auf der Filmbühne Mittweida sehen:
Freitag 27.11. |
Samstag 28.11. |
Sonntag 29.11. |
Montag 30.11. |
Dienstag 1.12. |
Mittwoch 2.12. |
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Text: Sophie Nehls. Bilder: The symbol of the revolution. The Mockingjay. © NICHXAV. unter CC BY-NC-ND 2.0 | Josh Hutcherson, Jennifer Lawrence & Liam Hemsworth © Gage Skidmore unter CC BY-SA 2.0. Bearbeitung: Christin Sperling.