Wie werde ich ein YouTube-Star?

von | 29. November 2016

Früher wollten die Kinder Astronaut, Prinzessin oder Tierarzt werden, heute träumen sie von hohen Reichweiten und tausenden von Abonnenten. “Digital Born Star” ist der neue Berufswunsch. Doch was ist das überhaupt und wie wird man es?

“Was Bibi & Co. machen, tragen und sagen ist Trend.”

Doch um YouTuber zu werden, reicht es nicht mit einer Webcam täglich ein Video auf YouTube zu stellen. Ein Digital Born Star unterscheidet sich von einem durchschnittlichen YouTuber durch qualitativ hochwertigen Content, technisch gute Videos und eine mitreißende Idee.

“Zur Zeit gibt es um die 400 deutschsprachige YouTube-Kanäle und es werden immer mehr.”

Um von einer Produktions- und Vermarktungsfirma entdeckt zu werden, muss man zunächst einen bestimmten Status erreicht haben. Das bedeutet: Videos drehen & eigene Fanbase aufbauen, ohne Hilfe von außen. Dies kann einige Jahre dauern. Und dabei ist es gar nicht so einfach, aus der Masse von YouTubern herauszustechen.

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Daniel Brückner von der Firma UFA LAB bei einem Workshop des MedienForum Mittweidas 2016

Die Firma UFA Lab, die zu Besuch bei dem Medienforum Mittweida 2016 war, beschäftigt verschiedene YouTuber. Manche gehen von sich aus auf die Firma zu, zum Teil such UFA Lab auch selbst nach neuen Talenten. Dabei achten die Strategen der Firma auf die Views der letzten 30 Tage, auf die Abonnentenzahl des jeweiligen Kanals, auf die Zielgruppe, Likes/Dislikes, Sharing in verschiedenen sozialen Netzwerken sowie die Anzahl der Kommentare zu den Posts. Aus den letzten dreien wird ein Mittelwert gebildet, der in die Bewertung des Accounts mit einfließt. Dies ist ein wichtiger Punkt bei der Frage, ob ein YouTuber einen Vertrag mit UFA Lab bekommt (oder nicht).

Qualifiziert man sich, um bei UFA LAB zu arbeiten folgt ein einwöchiges Trainingscamp, die “Creator Academy”, in der man die Grundlagen der Produktion kennenlernt. Dazu gehören zum Beispiel die Entwicklung von Storyboards, Regeln zur Bildgestaltung und die Vor- und Nachbereitung.

Um sich ein Gesamteindruck von einem YouTube-Account zu machen, werden Rankingplattformen wie zum Beispiel Social Blade, vidiQ, und TubeBuddy zu Hilfe genommen. Die Nutzung der Services ist frei.

Die nachfolgende Abbildung zeigt beispielhaft Informationen und Kennzahlen des YouTube-Kanals vom Campusfestival Mittweida an.

Die Rankingplattform vidiQ

Als YouTuber – ohne Vermarktungsfirmen leben – ist möglich, auch wenn es sehr viel schwerer fällt. Das Videoportal rechnet über einen Tausend-Kontakt-Preis (TKP) ab: Für 1000 Views einer populären Zielgruppe gibt’s 10-40 Cent; 100.000 Views sind demnach 10-40 Euro wert. Bedient der YouTuber eine bedeutende Zielgruppe, so kann der TKP entsprechend steigen.

Trotz aller Vorbereitung spielen für den dauerhaften Erfolg eines YouTubers noch andere Dinge eine Rolle. Beispielsweise die Kontinuität und der Content der Video-Uploads. Die Zielgruppe verliert schnell ihr Interesse, wenn das Thema des Kanals nicht gut überlegt und nachhaltig gewählt ist. Beachtet man dies, wird der Content von den Usern freiwillig viral verbreitet. So wird die Reichweite organisch vergrößert.

Die Erfahrung zeigt, dass Fans länger zu den YouTubern halten, wenn diese eine klare Stellung einnehmen, dabei aber trotzdem authentisch und ehrlich bleiben. Verhalten sie sich in ihren Videos auffällig anders als im öffentlichen Leben, leidet die Glaubwürdigkeit.

So wie andere Stars, steht man unter der dauerhaften Beobachtung der Gesellschaft. Ein Privatleben wie man es zuvor kannte, gibt es nicht mehr. Ein gewöhnlicher Streit oder eine falsche Aussage können zu einem Imageschaden führen, der nur schwer zu beheben ist. Im Ergebnis wendet sich die Community enttäuscht von einem ab.

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