Wahnwitziger Irrsinn – mit tiefgründigen Ansätzen?
Die Serie die alle Konzepte sprengt
Rick und Morty erkunden zusammen das unendliche Universum. Foto: Lena von Heydebreck
Ein durchgeknallter Wissenschaftler, der in der Garage tüftelt, zerzaustes weißes Haar hat und im hohen Alter ist erlebt zusammen mit einem Teenager abenteuerliche Reisen – ein Serienformat das an „Zurück in die Zukunft“ erinnert, jedoch ganz anders ist.
Hommage an „Zurück in die Zukunft“
„To live is to risk it all. Otherwise you’re just an inert chunk of randomly assembled molecules drifting wherever the universe Clown you“. (Zitat: Rick Sanchez aus Rick and Morty)
Von Cartoon Serien kann man halten was man möchte. Es gibt viele die dieses Format lieben und viele die es sich einfach nicht anschauen können, doch die Science-Fiction Serie Rick and Morty ist wirklich etwas besonderes.
Der Serienmacher Dan Harmon und sein Kooperationspartner Justin Roiland haben nicht nur viel Fantasie, sondern auch viele Hommagen bekannter und anerkannter Science-Fiction Werke einfließen lassen.
Die auffälligsten sind die Parallelen des Großvaters Rick Sanchez und Enkels Morty Smith zu Doc Brown und Marty McFly aus „Zurück in die Zukunft“. Die beiden Hauptcharaktere erleben in jeder Folge ein neues Abenteuer , wobei der geniale Wissenschaftler Rick Gebrauch seiner Erfindungen macht. Diese erlauben es ihm mit Morty, anders als bei bei „Zurück in die Zukunft“ nur durch die Zeit, zu fernen Planeten, zwischen verschiedenen Dimensionen sowie Paralleluniversen zu reisen. Dies rechtfertigt auch extrem bizarre und komische Szenen, welche durch das Animationsformat gut umgesetzt wurden.
Schlau werden durch Cartoons schauen?
Neben Hommagen zu anderen Science-Fiction Werken finden sich in der Serie immer wieder Parallelen zu wissenschaftlichen Theorien und philosophischen Ansätzen, wobei diese sehr überspitzt dargestellt werden. Am offensichtlichsten erkennt man Grundlagen der Theorie des Multiversums, wodurch es unendlich viele Ricks und Mortys gibt, was im Laufe der Serie für viel Verwirrung sorgt. Außerdem wird des öfteren die Frage nach dem Sinn des Lebens aufgegriffen und ähnlich wie durch Albert Camus als Absurdität des Lebens gezeigt, weil es eigentlich keinen übergeordneten Sinn gebe. Rick ist sich dessen bewusst, jedoch hat er Dinge gefunden welche ihn glücklich machen wie die Wissenschaft, neue Erfindungen und vor allem Zeit mit seinen Enkeln zu verbringen.
Neben diesen relativ häufigen und offensichtlichen Parallelen lassen sich noch viele weitere finden.
Ein naiver Teenager erweitert seinen Horizont
Der zweite Hauptcharakter Morty hat sich trotz seiner eher geringen Intelligenz als nützlicher Helfer, guter Zuhörer und Lieblingsbegleiter von rick herausgestellt. er ist auf jedem der Abenteuer seines Großvaters dabei und hilft ihm diese zu bestehen, wobei er selbst dadurch viele Erfahrungen sammelt und von fast allen seiner Glaubenssätze loslassen muss. Zudem geht eine Menge der Lacher, durch trocken dargestellte und oftmals beleidigende Kommentare Ricks, auf Mortys Kappe.
Was man aus der Serie gewinnen kann
Für die fantasiereichen Szenen und Anstößigkeiten nicht nur Morty gegenüber, sondern auch sehr vieler Denk- und Glaubensmuster ist die Serie bekannt, was ich sehr schätze da man dadurch über ganz neue Ansätze nachdenkt und neue Strukturen in den Synapsen geschaffen werden die man vielleicht weiter trainieren kann. Was ich damit sagen will, ist dass man in gewisser Weise kreativer und anders denkender werden kann und somit vielleicht einen Schritt entfernter davon ist, ‚bloß ein Stück zufällig angeordneter Moleküle ist die dorthin treiben wo das Universum sie weht‘.
Text: Timo Petersohn, Foto: Lena von Heydebreck