Es ist ein wunderschöner, sonniger Dienstagnachmittag. Doch es steht noch eine Vorlesung auf dem Stundenplan. Allein bei dem Gedanken daran gehen sie wieder los – deine altbekannten Kopfschmerzen. Egal, du musst sie ignorieren und machst dich auf den Weg. Die Vorlesung zieht sich ewig in die Länge und dein Kopf brummt immer stärker. In diesem Artikel findest du wissenswerte Informationen und hilfreiche Tipps, rund um das Thema Kopfschmerzen.
In Deutschland studieren zur Zeit um die 2,8 Millionen Menschen. Davon leiden 1,8 Millionen Studierende an regelmäßigen Kopfschmerzen. Fast jeder Dritte ist dadurch schwer beeinträchtigt. Zu diesem Ergebnis kam die Schmerzklinik Kiel mit einer Studie, in welcher Studierende befragt wurden. Nimmt man nun die mäßig Beeinträchtigten hinzu, kommt man auf etwa 900 000 Studierende, deren Alltag durch Kopfschmerzen erheblich eingeschränkt wird. Durchschnittlich 2,4 Arbeitstage an der Hochschule gehen einem Studierenden dadurch jeden Monat verloren.
Studierende eines geisteswissenschaftlichen Studienfachs schreiben sich einen schlechteren gesundheitlichen Zustand zu, als Studierende mit medizinischen Studienrichtungen. In einer Studie der Techniker Krankenkasse von 2015 geben 73 Prozent der Studierenden der Geisteswissenschaft an, sie seien mit ihrem Gesundheitszustand sehr zufrieden. Bei den Medizin-Studiengängen sind es hingegen 90 Prozent. Dabei wurden die Studierenden ebenfalls zu gesundheitlichen Beschwerden wie zum Beispiel Kopfschmerzen befragt. Es zeigt sich in folgendem Diagramm der Techniker Krankenkasse, Frauen haben öfter als Männer mit Beschwerden zu kämpfen: Kopfschmerzen treten am häufigsten auf.
Am Campus unter Strom
Rund 44 Prozent der Studierenden in Deutschland fühlen sich durch Stress erschöpft. Dies und folgende Fakten fand eine Studie der Techniker Krankenkasse heraus. Es spielt auch eine große Rolle, was neben dem Studium bei den Studierenden passiert. Diejenigen die nicht im eigenen Haushalt leben, fühlen sich weniger gestresst als diejenigen, welche sich selbst versorgen müssen. Auch bereitet der umfangreiche Lernstoff vielen Studierenden Stress, das kann ebenfalls zu Kopfschmerzen führen. Smartphones spielen in der heutigen Zeit zudem eine große Rolle für die Studierenden. Um etwas für eine Vorlesung online nachzulesen oder um seine sozialen Kontakte zu pflegen. Es zeigt sich in einer Umfrage der Techniker Krankenkasse: Kopfschmerzen treten fast doppelt so oft bei den „Onlinern“, also den Menschen die ihr Smartphone immer griffbereit haben und keine zwei Stunden ohne ihre Nachrichten zu überprüfen aushalten, auf als bei den „bewussten Offlinern“.
Ob im Vorlesungssaal, in der Mensa, der Bibliothek oder vor dem PC – man vermutet dabei schnell, Studierende lernen immer fleißig und haben gar keine Zeit für Bewegung. Dazu fand die Techniker Krankenkasse heraus, 52 Prozent der Befragten machen nie oder selten Sport. Ganze 19 Prozent bezeichnen sich sogar als Sportmuffel und fünf Prozent als Antisportler. Bekannt ist: Ein bewegter Alltag und Sport sind wichtig für die Gesundheit. So sieht das auch Privatdozent Dr. med. Charly Gaul, ein Neurologe aus Königstein: „Ruhigere Sportarten wie Yoga, Qi Gong oder Entspannungsverfahren wie Progressive Muskelrelaxation und Autogenes Training können helfen, Stress besser zu bewältigen und Anspannung abzubauen. Im Rahmen eines professionellen Behandlungsansatzes, der neben Medikamenten auch Bewegung und Entspannung berücksichtigt, können Migräne und Kopfschmerzen langfristig reduziert werden.”
Das sind die bekanntesten Kopfschmerz-Arten
Die drei bekanntesten unter den über 200 Kopfschmerzarten bei Studierenden sind die Migräne, der Kopfschmerz vom Spannungstyp und der Medikamentenübergebrauchskopfschmerz.
Migräne
Spannungstyp
Medikamentenübergebrauchskopfschmerz
„Am Wetter kann es nicht liegen”
Kopfschmerz-Irrtümer sind fast so verbreitet wie Sand am Meer. Laut kopfschmerzen.de sind das die Häufigsten.
- „Am Wetter kann es nicht liegen“, mag sich so mancher Betroffene denken. Doch tatsächlich können Kopfschmerzen auftreten, wenn zum Beispiel sogenannte „Schwerewellen” entstehen. Dies passiert wenn Hoch- und Tiefdruckgebiet aufeinander treffen. Es kann unter anderem zu Schwindel kommen.
- Bestimmte Lebensmittel lösen auch Kopfschmerzen aus. Das ist natürlich nicht richtig. Der Heißhunger auf etwas Bestimmtes kann der Auslöser einer Attacke sein.
- Smartphones, Laptops oder allgemein elektronischen Geräten wird vorgeworfen, ihre Strahlung soll auch Schmerzen im Kopf hervorrufen. Doch das ist ein Irrtum. Der wahre Grund für die Kopfschmerzen ist das Dauer-Tippen. Das ständige nach unten auf den Bildschirm schauen bewirkt schmerzhafte Muskelverspannungen.
Bewegung und Sport helfen!
Auf den Seiten Kopfschmerzen.de, Kopf frei fürs Leben und HEADACHE HURTS finden sich folgende und viele weitere Tipps für eine gesunde Lebensweise ohne Kopfschmerzen. Für die Energieversorgung des Gehirns sollte dem Körper regelmäßig Nahrung zugeführt werden. Kohlenhydrate in Nahrungsmitteln wie Vollkornprodukten oder Kartoffeln sind zu empfehlen. Dabei sollte keine Hauptmahlzeit ausgelassen werden, um den Blutzuckerspiegel konstant zu halten. Vor dem Schlafen empfiehlt sich ein Snack, um die benötigte Zufuhr auch in den Nachtstunden aufrecht zu erhalten. Ebenfalls sollte immer über den Tag verteilt ausreichend Flüssigkeit zugeführt werden, am besten Wasser oder ungesüßte Getränke. Weiterhin empfiehlt es sich, immer zur ungefähr gleichen Zeit ins Bett gehen und wieder aufstehen. Vor dem Einschlafen sollte mindestens eine halbe Stunde Pause von dem eigenen Smartphone gegeben sein, um abschalten zu können. Regelmäßiger Sport und Bewegung helfen, Kopfschmerzen vorzubeugen. Stresshormone werden hier durch das Nervensystem abgebaut, wenn es zum Wechsel zwischen Anspannung und Entspannung kommt. Ein Zeichen für sich anbahnende Kopfschmerzen sind Schmerzen im Nackenbereich, auf frühzeitige Signale des Körpers ist zu achten. Wenn gar nichts hilft, dann durch bewusste Entspannungsmaßnahmen. Nach einem anstrengenden Tag mit vielen Vorlesungen hilft ein aromatisches Bad und dazu ein tolles Buch. Damit kann für den nächsten Tag Energie getankt und Kopfschmerzen vorgebeugt werden.