„Viele dachten, dass ich es nicht so lange schaffe durchzuhalten. Teilweise habe ich auch selbst gezweifelt, weil es viel Arbeit ist“, erklärt Gute-Nacht-Café-Moderator Stefan Sturm. Am 1. November um 23 Uhr wird er nun anlässlich des ersten Jubiläums der Late-Night-Show eine Sondersendung ausstrahlen. „Wir feiern mit den Gästen live On Air und es wird natürlich neue Inhalte geben“, sagt der Medientechnikstudent. So stellt er das erste „Gute-Nacht-Café-Lied“ vor. Außerdem erwartet den Zuhörer eine Jubiläumsverlosung.
Das Gute-Nacht-Café ist die erste und einzige Late-Night-Show auf 99drei Radio Mittweida. Sie wird jeden zweiten Dienstag nach „Blue Nights“ ausgestrahlt. In der Show arbeitet Stefan Sturm aktuelle politische und gesellschaftliche Themen auf satirische Art auf. „Die Witze sind teilweise etwas makaber und grenzwertig. Die späte Sendezeit ist daher berechtigt“, sagt Stefan Sturm. Vor jeder Sendung erscheint der Hinweis, dass die Sendung „reine Unterhaltung“ sei. „Ich möchte niemanden direkt beleidigen, daher kommt auch die scherzhafte ’für Zuhörer nicht geeignet’-Warnung am Anfang“, fügt er an.
Herausforderung Late-Night
Der Wunsch, selbst eine Sendung im Nachtprogramm zu gestalten, entstand bei Stefan Sturm bereits vor zwei Jahren. „Mir fiel auf, dass es wenig Arten von Kommentaren und Wertungen bei ’99drei Radio Mittweida‘ gibt“, erzählt er. Zudem hatte sich die Comedy-Abteilung des Senders aufgelöst, bei der er zuvor mitwirkte. „Zum Radioprogramm gehört neben Information auch Unterhaltung und ich konnte mir eine Zukunft ohne diese nicht vorstellen“, sagt der Moderator. Der damalige Programmdirektor Klaus Vorbrodt animierte ihn, ein Konzept zu entwickeln und anschließend eine Probesendung zu produzieren. „Diese Testversion kam sofort gut an und diente dann als Vorlage für die erste richtige Sendung.“
Besonderen Wert legt Stefan Sturm auf die Aktualität. Die Themen für die neue Sendung legt er jeweils frühestens am Vortag fest. Viele von ihnen sind aus dem Alltag gegriffen oder werden aktuell in den Nachrichten behandelt. „Inzwischen habe ich eine Art Blick entwickelt, wo ein Witz dahinter steckt, den noch keiner gebracht hat“, erzählt Sturm. Wichtig sei es dabei auch, über den Tellerrand zu schauen. Anregungen liefern ihm auch Vorbilder wie Harald Schmidt oder der Amerikaner Jay Leno. „Ich würde aber nie geklaute Gags präsentieren, ich behalte stets meinen eigenen Touch“, sagt er.
Sendung mit Eigendynamik
Bereits seit zweieinhalb Jahren ist Stefan Sturm bei „99drei“ zu hören. Die Arbeit am „Gute-Nacht-Café“ unterscheidet sich jedoch vom normalen Radioalltag. „Es handelt sich dabei um keine Format-Sendung, denn es gibt keinerlei Literatur über Late-Night im Radio“, erklärt er. „Jede Sendung ist etwas Anderes und entwickelt sich weiter.“ Als eigenen Anspruch hat der Moderator den regionalen Bezug, den er in Zukunft weiter ausbauen möchte. Auch Rubriken wie „Das Zitat der Woche“ oder der dunkle Charakter „Dr. M.A. Buse“ werden zukünftig weitergeführt.
Da Stefan Sturm bald sein Studium beendet, macht er sich bereits Gedanken um einen Nachfolger für die Sendung. „Die Show ist mein Baby. Ich würde gerne sehen, dass sie weiterentwickelt wird“, sagt er. Dazu bräuchte er allerdings einen Radiomacher mit Erfahrung. „Im ersten Jahr bei ’99drei‘ hätte ich es mir nicht zugetraut. Die Sendung bedeutet viel Stress, aber auch Spaß.“