„Hallo liebe Liebenden“ oder „Danke Anke“ sind Kultzitate, die dem Zuschauer der „Sat.1- Wochenshow“ noch lange der letzten Folge im Jahr 2002 in den Ohren lagen. Die Sketchshow erfreute sich in den neunziger Jahren großer Beliebtheit. Grund genug für „Sat.1“, das frühere Erfolgsformat nach neun Jahren aus der untersten Schublade zu kramen und neu aufleben zu lassen. Mit der ersten Folge profitierte der Sender noch von der Neugier der Zuschauer und verzeichnet mit 13,2 Prozent Marktanteil in der werberelevanten Zielgruppe einen guten Wiedereinstieg. Doch schon nach einer Woche sackte der Marktanteil der zweiten Folge auf 10,6 Prozent ab. Vorerst sind nur acht Folgender „witzigsten Nachrichten der Welt“ geplant. So kann der Sender abwarten, wie sich die Zuschauerzahlen entwickeln.
Neben der Entwicklung vieler neuer Showformate steht für den Sender „Sat.1“ dem Aufleben einer vergangenen Kultshow unter gewissen Aspekten nichts im Wege. „ProSiebenSat.1 TV Deutschland“-Sprecherin Petra Fink: „Die ‚Wochenshow‘ ist ein tolles Format, wir haben den Anchor Ingolf Lück wieder dafür gewinnen können und einen tollen neuen Cast – warum es also nicht neu auflegen?“ Dass bei einer Neuauflage und den damit verbundenen Änderungen in der Show der Kultstatus des ursprünglichen Formats in Gefahr ist, befürchtet sie nicht.
Auf den Mix kommt es an
Das Wiederaufleben von einst erfolgreichen Showformaten ist kein neues Phänomen. Schon oft handelten Sender nach dem Motto: „Was früher erfolgreich war, muss doch auch jetzt erfolgreich sein“. Die Umsetzung muss nur geschickt angestellt werden. Doch das ist schwerer als gedacht – zumindest deuten die gefloppten TV-Revivals der letzten 17 Jahre daraufhin. Die Spielshow „Familien-Duell“ legte „RTL2“ 2006 unter anderem Namen neu auf, setzte sie jedoch nach kurzer Zeit wieder ab. Ein ähnliches Schicksal ereilte auch die Comebacks von „Ruck Zuck“, „Der große Preis“ und „Das Glücksrad“. Die größte Schwierigkeit bei der Neuproduktion vergangener Kultformate ist der Mix aus Tradition und Moderne. Um alteingesessene Fans nicht zu verlieren, sollte die Sendung weitgehend ihre ursprüngliche Form behalten und dennoch aktuell und zeitgemäß sein, schließlich hat sich das Fernsehverhalten der Nutzer weiterentwickelt.
Doch nicht nur die privaten Sender wärmen ihre alten Konzepte wieder auf. Derzeit plant der „NDR“ das Konzept der Neuauflage von „Dalli Dalli“, das von 1971 bis 1986 im Fernsehen lief. In die Fußstapfen des legendären TV-Quiz-Moderators Hans Rosenthal wird dabei Kai Pflaume treten. Ob er ebenfalls mit den Worten „Sie sind der Meinung, das war spitze!“ in die Luft springen wird, können die Zuschauer in der zweiten Jahreshälfte 2011 sehen.