Medienmanager erzählen von ihrem Werdegang nach dem Studium

von | 3. Juni 2014

Den Studiengang Medienmanagement gibt es bereits seit 1998 an der Hochschule Mittweida. Aber was ist aus den Absolventen geworden? Drei ehemalige Studenten standen Rede und Antwort und erzählten über ihren […]

Den Studiengang Medienmanagement gibt es bereits seit 1998 an der Hochschule Mittweida. Aber was ist aus den Absolventen geworden? Drei ehemalige Studenten standen Rede und Antwort und erzählten über ihren Werdegang.

Von medienMITTWEIDA zu SPIEGEL ONLINE

Philipp Löwe war im Sommersemester 2007 sowie im Wintersemester 2007/ 2008 Redaktionsleiter von medienMITTWEIDA. Nach seinem Studium in Mittweida ging er als Crossmedia-Trainee zu Hubert Burda Media, danach folgte ein Masterstudium der Journalistik und Kommunikationswissenschaften in Hamburg. Derzeit ist Philipp bei SPIEGEL ONLINE als Social-Media-Redakteur beschäftigt. Sein ursprünglicher Berufswunsch war ein anderer. Nämlich „Reporter zu werden, also raus zu den Menschen und ihre Geschichten aufschreiben.“

Für angehende Absolventen im Berufsfeld Journalismus empfiehlt er, mehrere Praktika zu absolvieren. „Die vermitteln im Idealfall nicht nur das Handwerk und wichtige Arbeitsproben für spätere Bewerbungen, sondern auch Kontakte in Redaktionen, die einem den Einstieg enorm erleichtern können“, so Philipp. Ein weiterer Tipp von ihm ist, „immer neugierig [zu] bleiben und sich nicht einschüchtern [zu] lassen.“

Kommunikation und Organisation

Juliane Henze, ehemalige Medienmanagement-Studentin, wusste genau was sie will. Ihr Ziel: Kommunikation und Organisation vereinen. Um dieses zu verfolgen, zog Juliane während ihres Praxissemesters nach London. Dort arbeitete sie im Marketing-Bereich für TerraCycle, einem internationalen Recycling- und Upcycling-Unternehmen. Ihre Bachelorarbeit schrieb sie über die Medienarbeit im Unternehmen. Den darauf folgenden einjährigen Master in Environment, Politics und Globalisation am King’s College absolvierte sie neben der Arbeit für WSPA (World Society for the Protection of Animals).

„Es war für mich die perfekte Mischung aus Umwelt und Kommunikation, da Politik immer etwas mit Verhandeln, Darstellen, Kontakte pflegen usw. zu tun hat. Meine Masterarbeit habe ich über die Öffentlichkeitswirksamkeit von einem Naturschutzgebiet im Herzen von King’s Cross geschrieben“, so Juliane. Letztes Jahr wurde sie mit dem Förderpreis der Horizont-Stiftung für Nachwuchskräfte im Marketing ausgezeichnet. Zurück in Dresden hat Juliane Henze begonnen, bei den HOGA-Schulen (Bildungsträger mit insgesamt acht Schularten) zu arbeiten und ist dort für Marketing und Bildungsberatung zuständig. Eine Stelle, in der sie sich noch vor zwei Jahren wahrscheinlich nicht gesehen hätte, die ihr aber unglaublich viel Spaß macht. Sie ist zuständig für verschiedene Marketing-Aktivitäten, plant Messen, hält Info-Veranstaltungen, betreut die Website, schaltet Anzeigen und schreibt Texte für verschiedene Kanäle. Außerdem führt sie die Bewerbungsgespräche für die verschiedenen Schularten der HOGA. Ihr Nachmittag ist meist gefüllt mit Interessenten, die sich an der HOGA beworben haben.

Für die Zukunft empfiehlt Juliane angehenden Absolventen, so viel wie möglich aus dem Studium mitzunehmen. Erfahrungen und Kontakte während des Studiums sind das Wichtigste. Dazu kommt, dass man sich in verschiedenen Bereichen während des Studiums ausprobieren kann. Diese wertvolle Möglichkeit hat man im Berufsleben nicht mehr.„Die individuelle Betreuung und die vielen praktischen Möglichkeiten sind lange keine Selbstverständlichkeit an anderen Hochschulen.“

„Ich bin ein Wettbewerbsfreak“

Thomas LercheThomas Lerche begann zu seiner Schulzeit für die Schülerzeitung zu schreiben. Später wurde er für seine Arbeit mit dem Jugendjournalistenpreis ausgezeichnet. In Mittweida lernte er durch Kommilitonen die Jugendpresse Sachsen kennen, die auch Wettbewerbe für junge Redakteure organisiert, an denen er teilnahm. Thomas entschied sich, für deren Dachverband, die Jugendpresse Deutschland, tätig zu werden und durfte somit unter anderem den sächsischen Jugendjournalistenpreis als Projektleiter organisieren. Er arbeitete aber nicht nur für die Jugendpresse Sachsen, sondern auch für das Kultusministerium, das als offizieller Veranstalter die Jugendpresse mit der Durchführung beauftragt. So unterstützte er viele andere junge Redakteure, die Entwicklung der Medienkompetenzen an verschiedenen Einrichtungen zu schulen.

Thomas’ Traum war es ursprünglich, Journalist zu werden. Durch das Studium in Mittweida hatte er gemerkt, dass der reine Journalismus ihn nicht ausfüllen würde. Er probierte sich auch im Radio und im Onlinebereich aus. „Unter anderem war ich mehrere Jahre bei medienMITTWEIDA aktiv und habe viele Online-Aktivitäten kennengelernt, zum Beispiel die Arbeit mit Social Media, die ich gleich für „meinen“ Verein zielführend umsetzen konnte“, so Lerche.

Kurz vor der Bachelorarbeit wurde Thomas von der Otto Group (OTTO, BAUR, myToys, Hermes, etc.) angeworben. Er kam nach Hamburg, um dort als Junior Social Media Manager zu arbeiten. Anschließend ging es für Thomas schnell aufwärts. „Unter Anderem herrschte eine enge Zusammenarbeit mit den Konzernzentralen von Facebook und Google Deutschland, die ja beide ihre Deutschland-Zentralen in Hamburg haben. Dort war ich regelmäßig zu Gast und konnte so ein super Know-how aufbauen, was wiederum dazu führte, dass ich seitdem regelmäßig viele Stellenangebote erhalte.“

Seit einem halben Jahr arbeitet Thomas für eine große Hamburger Agentur. Trotz der bestehenden Berufschancen will er ein Masterstudium beginnen, welches mit einem Vollstipendium ermöglicht wird. Nebenbei findet er noch Zeit, freiberuflich für verschiedene Hamburger Unternehmen im Social Media Bereich zu arbeiten.

Sein Tipp für Studenten: „In jedem Falle sollten sie sich in vielen verschiedenen Bereichen ausprobieren. Das Studium bietet die einmalige Möglichkeit, in die Bereiche Print, Radio, TV, Online und Event reinzuschnuppern, ohne ein allzu großes Risiko zu tragen. Engagiert euch in den Projekten in führenden Positionen, denn das sind super Referenzen für die Berufswelt. Beim Berufseinstieg sollte man dann nicht zu kleinlich sein oder gar sich selbst unterschätzen. Der Beruf ist immer ein Mix aus Kenntnissen, die man bereits mitbringt und einer persönlichen Entwicklung, die man durchläuft, da man das meiste auch erst in der entsprechenden Position lernt. Aus diesem Grund sollten alle Einsteiger auch guten Gewissens sich selbst nach einer bestimmten Zeit zutrauen, die Position erneut zu wechseln, weil sie dadurch immer wieder über sich hinauswachsen können und noch mehr Positionen oder gar Berufsbranchen kennenlernen, die eventuell noch besser zu ihnen passen.“

Text: Katerina Krez. Bilder: Sarah Krause, Privat von Absolventen.

<h3>Katerina Krez</h3>

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