Vier Tage, 60 Referenten, 1.000 Gäste. Mit dieser Bilanz ist das Medienforum Mittweida am gestrigen Abend zu Ende gegangen. Unter dem Motto „tatort:MEDIEN – verstehen, was passiert“ diskutierten Fachleute und Gäste in Panels, Diskussionen, Workshops und Vorträgen.
Philipp, das 13. Medienforum ist vorbei. Bist du zufrieden mit der erbrachten Leistung?
Philipp: Ich bin wahnsinnig stolz auf das Team. Alle haben so eigenständig gearbeitet, die Arbeit war klasse. Es war auch gar nicht so schwer externe Gäste für Mittweida zu begeistern. Einigen wurde erst als sie in Mittweida angekommen waren richtig klar, dass es tatsächlich ein rein studentisches Projekt ist und waren beeindruckt von der Professionalität. Von einigen Seiten erfuhr ich, dass Referenten in diesen Tagen eigentlich einen wichtigen Termin in Hamburg oder München gehabt hätten. Aber als sie die Unterlagen des Medienforum auf dem Tisch hatten, haben sie sich entschieden, nach Mittweida zu kommen.
Charakterisiere das Medienforum in drei Worten und begründe deine Wahl.
Philipp: Vielfältig, eigensinnig und durchdacht. Vielfältig, weil wir aus allen Bereichen etwas hatten: Zum Beispiel Online, Fernsehen, Marketing, Ethik, Games und Print. Bis auf Radio, was leider ausgefallen ist. Eigensinnig, weil das Medienforum ein rein studentisches Projekt ist und Studenten nun mal andere Schwerpunkte setzen, als Profis, die seit 30 Jahren im Geschäft sind. Da haben manche Referenten gefragt: „Wieso muss dieses Thema so auf einer Bühne diskutiert werden?“, wo andere wieder gesagt haben: „Ja, es ist richtig, das Thema so zu diskutieren.“ Und durchdacht eben wegen der tollen Organisation. Das Licht hat eine tolle Stimmung gebracht, die Technik hat gepasst und die Aufzeichnungen liefen, als hätten wir 1.000 Bänder bespielt.
Welchen Schwierigkeiten ist das Team während des Kongresses begegnet und was habt ihr daraus gelernt?
Philipp: Ich würde es nicht Schwierigkeiten nennen. Wir hatten zum Beispiel kleinere Probleme beim Shuttle-Service. Dass Referenten absagen mussten, war schade, aber wir konnten trotzdem schnell eine Lösung finden. So haben wir eine zeitgleiche Veranstaltung in andere Räume übertragen, was klasse funktioniert hat.
Ihr habt mit Sicherheit bereits Rückmeldungen von Referenten und Gästen. Wie fällt ihre Meinung aus?
Philipp: Mir haben Referenten gesagt, dass sie noch keinen Producer einer so großen Veranstaltung gesehen haben, der so entspannt war. Das ist ein riesiges Kompliment für das Team, das mir die Arbeit so erleichtert hat. Ich habe allein am letzten Tag von drei Mitgliedern des Organisationsteams erfahren, dass sie von Referenten Praktikaangebote bekommen haben. Sie meinten: „Eure Arbeit hier war so gut, meldet euch doch mal bei uns.“ Und ich denke, das ist das größte Kompliment für diese Veranstaltung, wenn die Organisatoren diese direkten Angebote bekommen.
Die Veranstaltung ist zwar vorbei, aber was gibt es hinter den Kulissen noch zu tun?
Philipp: Jetzt kommen erst mal die Abrechnungen. Wir müssen sehen, wie viel Gelder wo geflossen sind. Außerdem kommen Abschlussberichte und Auswertungen der Protokolle der Gäste. Da es natürlich auch ein Lehrprojekt ist, erfolgt nun auch die Notenvergabe.
Mit dem diesjährigen Konzept der Mediennacht beschritten die Macher Neuland, lieferten aber am Mittwochabend einen gelungenen Höhepunkt. Eine Herausforderung für das Team war die „Bürkelhalle“ als neue Lokalität, die wegen des Umbaus des Fernsehstudios genutzt werden musste.
Daniel, die 15. Mediennacht ist über die Bühne. Wie schätzt du das Resultat ein?
Daniel: Mit dem Ergebnis können wir nur zufrieden sein. Das Wichtigste war, dass es den Zuschauern gefallen hat. Und das haben wir erreicht und darum hat sich alle Mühe gelohnt, die im Voraus Tage und Nächte gekostet hat.
Charakterisiere die Mediennacht in drei Worten und begründe deine Wahl.
Daniel: Bunt, weil wir dieses Jahr ein Varieté hatten, was ja übersetzt schon „bunt“ heißt, also ein buntes Programm. Anders, weil wir versucht haben wirklich mal einen anderen Weg zu gehen. In den letzten Jahren gab es zum Beispiel immer einen Moderator, was wir in diesem Jahr einfach mal anders machen wollten. Vielleicht war manches nicht immer ganz verständlich vom roten Faden her, aber wir haben dennoch versucht, es möglichst unterhaltend überzuleiten. Und in jedem Fall anstrengend, weil es doch eine Menge Arbeit war, mit der ich zum Teil nicht gerechnet habe, die aber eine Menge Spaß gemacht und mich sehr viel gelehrt hat.
Gab es am Abend Probleme und wenn ja, wie seid ihr damit umgegangen?
Daniel: Während des Abends gab es kaum Schwierigkeiten. Auch die Generalprobe verlief ohne größere Hindernisse. An dem Abend hatten wir leider eine Verletzte bei den Tänzerinnen, weil diese während des Aufwärmens einen kleinen Unfall hatte. Eine Herausforderung war die Halle und der damit verbundene Aufwand, der nötig war, um sie für eine Show fürs Publikum und die Übertragung herzurichten. Wir fanden die Halle zwar in einem sehr guten Zustand vor, aber die Bühne war zu klein und wir mussten alle technischen Gegebenheiten neu einrichten, damit sie für unsere Zwecke funktionierten.
Was haben die Gäste nach der Show gesagt?
Daniel: Es gab glücklicherweise sehr viel positive Resonanz. Es gibt Stimmen, die sagen, dass es in diesem Jahr einige der besten Spots für die Mediennacht gab. Es gab natürlich auch andere Meinungen, die mit dem Konzept nicht warm geworden sind. Aber ich will das nicht mit anderen Jahren vergleichen, weil die Konzepte eigentlich nicht vergleichbar sind. Man setzt sich immer einem Risiko aus, wenn man etwas Neues ausprobiert. Aber im Großen und Ganzen sind wir glücklich und zufrieden.
Welche Aufgaben warten jetzt noch auf euch, bis das Projekt abgeschlossen ist?
Daniel: Es folgt die Dokumentation für unsere Nachfolger, denn nur so können sie aus unseren Fehlern lernen und es besser machen. Es gab vielleicht Dinge, die wir von vornherein hätten besser machen können. Für das spätere Leben lernen wir daraus, denn dafür ist es ja ein Lernprojekt. Und den Meisten werden die Erfahrungen in ihrer späteren Karriere sicherlich weiterhelfen.
Wir bedanken uns für die Gespräche.