Jeder kennt sie, viele machen sie und die meisten sind jetzt schon wieder gebrochen: Vorsätze für das neue Jahr. Jedes Mal ist es wieder das Gleiche: Jeder schwört sich fest, von heute auf morgen die alten Laster abzulegen und sich neue Tugenden anzueignen. Endlich mit dem Rauchen aufhören, ein paar Kilo abnehmen, mehr Sport treiben, allgemein gesünder leben. Oftmals ist es nicht möglich die Vorsätze zu halten. Worin liegen die Ursachen, dass jedes Jahr auf’s Neue die selben Ziele anvisiert werden, die Durchsetzung aber zumeist scheitert?
Das erste Problem stellt schon der Zeitpunkt dar. Silvester ist eine Zeit der Freude und des Feierns. In den wenigen Stunden wird versucht die Probleme des alten Jahres zu vergessen und den Verstand frei von den ernsten Themen zu machen. In einer solchen Euphorie ist es schwer, ernstgemeinte Entscheidungen für die Zukunft zu treffen. Ein weiterer Fehler ist, dass die Vorsätze persönlich für sich allein beschlossen werden. Keiner wird die Einhaltung kontrollieren, Keiner wird urteilen. Genau das ist das Problem. „Ist ja nicht so schlimm, dann eben nächstes Jahr“ ist die häufig gebrauchte Ausrede. Zu allerletzt ist es oftmals ein gewisser Zwang, unbedingt zu Silvester seine Tugenden aufleben zu lassen und somit die Laster abzulegen. Alle anderen machen es ja auch.
Sicherer Erfolg durch eine gute Strukturierung
Den größten Erfolg garantiert, laut Prof. Dr. Werner Greve, Professor für Psychologie an der Universität Hildesheim, eine gute Strukturierung der Vorsätze: „Der wichtigste Punkt ist: Keine allgemeinen, sondern konkrete Vorsätze, mit konkreten Zwischenzielen, die in kleinen Schritten jeweils kurzfristig erreichbar sind – und deren Erreichen relativ leicht ist und überprüfbar. Wer das nicht macht, wird leichter scheitern.“ Kleine Teilschritte sind also der Weg zum Erfolg. Wer zum Beispiel vom Rauchen los kommen will, sollte zuerst versuchen in den ersten Wochen weniger Zigaretten zu rauchen, anstatt gleich zum neuen Jahr auf kalten Entzug zu setzen.
Ein weiterer Tipp, vor allem für „gescheiterte Vörsätzler“, ist eine genaue Fehleranalyse. Es ist wichtig schon vorher zu wissen, wo die Probleme im letzten Jahr lagen, da ein Scheitern sonst unter Umständen vorprogrammiert ist.
Wem trotzdem die gut gemeinten Ratschläge nicht ausreichen, dem kann jetzt auch online geholfen werden. Die Psychologen der Freien Universität Berlin bieten mit dem Portal heute-anfangen.de eine Plattform zur Hilfe bei der Durchsetzung der selbstgesetzten Ziele. Mit diesen Tipps ist ein gutes Gelingen der Vorsätze in diesem Jahr nicht mehr unmöglich.