Jeder kennt es – Stress auf der Arbeit, in der Schule oder in der Uni. Nach einem langen Tag will man einfach nur seine Ruhe haben. Doch was tun, wenn der Magen knurrt, absolut nichts Essbares mehr im Haus ist und man unter keinen Umständen wieder durch die Kälte zum nächsten Supermarkt gehen möchte? medienMITTWEIDA-Redakteurin Rebekka Kundt ließ sich von Amazon den Vorratsschrank auffüllen.
Unter dem Slogan „Amazon Pantry – Die Vorratskammer in der Box“ bietet der Versandhandel Amazon neuerdings auch Essbares an. Das Sortiment umfasst neben haltbaren Lebensmittel auch Waschmittel, Pflegeprodukte und Tiernahrung. Die Bestellung ist allerdings an eine Bedingung geknüpft: Der Kunde muss ein „Amazon Prime“-Abonnement haben. Das ist eine Art Vorteilsclub, der dem Kunden gegen eine Jahresgebühr von rund 50 Euro kostenlosen Versand von Amazon-Produkten verspricht. Eigentlich. Doch Amazon Pantry schlägt noch einmal stolze 4,99 Euro pro „Pantry Box“ drauf. Die Box kann Artikel bis zu 20 Kilogramm fassen und wird in Deutschland innerhalb von zwei bis drei Tagen versandt. Der Umtausch und Rückversand ist problemlos und kostenlos über Amazon einzurichten. Hierbei können auch einzelne Artikel umgetauscht werden.
Amazon Pantry vs. „All you need“ und Co.
Im Buch- und Elektrohandel macht Amazon schon lange anderen Unternehmen Konkurrenz. Ob das jetzt auch in der Lebensmittelbranche der Fall sein wird, wird sich mit der Zeit zeigen. Ein großer Minuspunkt für Amazon ist allerdings der Versand von ausschließlich haltbaren Lebensmittel. Unternehmen wie das Online-Portal „All you need Fresh“ oder auch die Supermarktkette REWE bieten nämlich den Versand von frischen und haltbaren Lebensmitteln in speziellen Kühlboxen an. Ein Vorteil von haltbaren Lebensmitteln ist jedoch die einfache Lieferung. Auf Wunsch des Kunden bietet Amazon Pantry an, das Paket an einem sicheren Ort, wie zum Beispiel der Garage oder dem Hausflur, zu hinterlegen – während Kühlboxen von „All you need Fresh“ und Co. nach jedem Einkauf mühsam zurück zur Post gebracht werden müssen.
Selbstversuch: medienMITTWEIDA goes Amazon Pantry
Ich packe meinen Amazon-Warenkorb und nehme mit: Waschmittel, eine Nudelsauce, eine Flasche Cola, Sojasauce, Haarspülung, Milch, Chips und ein Fertigprodukt für die ganz faulen Tage – alles in allem ein durchschnittlicher Einkauf. Für die Produkte bezahle ich ohne Versandpauschale 23,79 Euro. Im Vergleich zum Supermarkt lagen alle Waren mit einigen Cent über dem Durchschnittspreis. Allerdings werden ausschließlich Markenprodukte verkauft, was mir armer Studentin fast den Appetit auf die Nudeln verdarb. Die Bolognesesauce kostete nämlich vier Euro. Obwohl andere Produkte, wie zum Beispiel das Waschmittel, ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis aufweisen. Nachdem ich also diese bunte Mischung in den Warenkorb gelegt hatte, erfolgte die Bezahlung, wie gewohnt bei Amazon, schnell und unkompliziert.
Nach nur zwei Werktagen war das Paket dann auch schon da. Vom freundlichen Postboten bis in den zweiten Stock und in die Küche getragen. Trotz meiner Einladung zum „Dinner for two“ und meinem Versprechen, dass ich auch wirklich nur Fertigprodukte verwenden würde, war der Postbote genauso schnell wieder weg, wie er gekommen war. Das Paket macht einen sehr stabilen Eindruck und ist nach dem Öffnen mit integrierten Tragegriffen ausgestattet, was sehr hilfreich sein könnte, falls ich nach dem Öffnen des Paketes eine kleine Reise mit meinen Einkäufen unternehmen möchte. Die Artikel wurden durch Füllmaterial im oberen Bereich der Box vor Stößen beim Transport geschützt. Hierbei waren die gläsernen Waren und meine Lieblingshaarspülung separat in Schutzfolie verpackt. Trotz dieser Maßnahmen erwartete mich beim Öffnen des Paketes eine kleine Überraschung. Die heiß ersehnte Paprikachipstüte konnte leider den anderen Produkten nicht standhalten und war aufgeplatzt. Das Tetra Pak Milch für die Cornflakes am Morgen hatte den Versand zwar überstanden, ist dabei aber leider etwas aus seiner Form geraten.
Trotz meinem Verdacht, dass jemand aus der Amazon-Logistik einen kleinen Appetit auf Paprikachips hatte, bin ich dank des schnellen und unkomplizierten Versand überzeugt. Ein wesentliches Auswahlkriterium für Amazon Pantry ist aber die zusätzlich Versandpauschale von 4,99 Euro pro Paket. Für schwer beschäftigte Menschen ist Amazon Pantry sicher eine nützliche Sache, allerdings bevorzuge ich meine Einkäufe in Zukunft wieder in der realen Welt zu erledigen.
Und wenn Ihr auch schon immer ein Dinner mit dem Postboten haben wolltet – hier gibt’s weitere Infos zu Amazon Pantry.
Text: Rebekka Kundt. Beitragsbild: Foto Mandy Lewna | Logo Amazon © amazon.de in Wikimedia Commons unter (CC0 1.0) Public Domain. Bearbeitung: Mandy Lewna.