Bunt gemischt

von | 10. November 2009

"Alte Brauerei" Mittweida Rudi W. Berger und Jens Ossada sind die Gewinner des zweiten Mittweidaer Poetry Slam. Im Rahmen des Medienforum Mittweida wurde am Dienstag, dem 10. November in der "Alten Brauerei" Mittweida der "Dichterwettstreit der besonderen Art" ausgetragen.

Organisiert und moderiert wurde die Veranstaltung von Stefan Sturm, der im vergangenen Jahr selbst den zweiten Platz beim Poetry Slam belegte. Er stellte die einzelnen Slammer vor und lockerte das Event mit ein paar Witzen auf. Die insgesamt sieben Teilnehmer traten in zwei Runden gegeneinander an. Mit dem Vortrag selbst verfasster Texte versuchten sie, das Publikum für sich zu gewinnen. Nach der ersten Runde konnten die Zuschauer per Handzettel darüber abstimmen, welche drei in die zweite Runde einziehen sollten. In der Finalrunde schließlich entschied die Lautstärke des Applauses, wer der Sieger ist. Als Gast-Slammer trat Thomas Jurisch auf, ein Künstler, der bundesweit an Poetry Slams teilnimmt. Besonders seinen zweiten Auftritt, in dem er auf humorvolle Art seine Magenspiegelung schilderte, belohnten die Zuschauer mit großem Applaus. Zwischen den Darbietungen der einzelnen Vortragenden, wie auch in der Pause spielte die Band „Lord Advocate“, die in Mittweida bereits durch ihren Auftritt bei „Sachsen rockt!“ bekannt ist und erstmals unplugged spielte.

„Dieses Jahr waren die Slammer ganz bunt gemischt und wir haben auch im Finale noch vielseitige Beiträge gesehen“, merkte Stefan Sturm nach dem Poetry Slam an. Der erste Slammer war Tom Schilling, Gewinner des ersten Mittweidaer Poetry Slams 2008. Auf ihn folgte Frank Weißbach, der als Einstieg eine „Ode an die Nacktschnecke“ präsentierte. Aus den eigenen Reihen der Hochschule Mittweida trat Medienmanagementstudent Sebastian Opitz an. Die einzige Frau im Wettbewerb war Iris Keller, auch bekannt als „Die Dame mit Hut“. Einen besonderen Applaus bekam der 85-jährige Autor Rudi W. Berger, der mit seinem humoristisch-freizügigen Beitrag das Publikum begeistern konnte. Der sechste Slammer war Nick Bernhardt, welcher in Mittweida wohnt, aber trotz seiner neunjährigen Schreiberfahrung das erste Mal an einem Poetry Slam teilnahm. Jens Ossada, Künstler, gehörte der letzte Auftritt der ersten Runde.

Zwei erste Plätze

„Ein Poetry Slam hängt einzig und allein von den Slammern ab“, erzählt Stefan Sturm. Nach einer spannenden ersten Runde stimmte das Publikum ab und so kamen Iris Keller, Rudi W. Berger und Jens Ossada schließlich ins Finale. Hier präsentierte „Die Dame mit Hut“ einen Beitrag über die Deutsche Bahn. Rudi W. Berger führte einen Kriegs-Text mit Gesangseinlagen vor und Jens Ossada integrierte das Publikum in seinen modernen Vortrag. Nachdem Moderator Stefan Sturm in der Auswertung schließlich auch in mehreren Runden keinen Unterschied zwischen dem lautstarken Applaus für Rudi W. Berger und Jens Ossada ausmachen konnte, beschloss er, den ersten Platz zu teilen. Auf die Frage, ob er bei einem solchen Erfolg den Poetry Slam öfter organisieren würde, antwortete Stefan Sturm: „Wöchentlich werden wir es nicht hinbekommen, aber wir werden versuchen die Sequenz zu erhöhen.“

<h3>Clara Stammermann</h3>

Clara Stammermann