Bushido bedeutet „Weg des Kriegers“ und dieser ist hart und steinig, zumindest für den gleichnamigen Berliner „Gangster-Rapper“. Der Deutsch-Tunesier hat in diesem Jahr für viel Wirbel gesorgt. Dabei hätte das Jahr endlich mit sozialer Akzeptanz für Bushido enden können, denn der Tabaluga-Erfinder und Weltretter Peter Maffay wollte ihn unterstützen.
Maffay half Bushido und Sido bei Ihrem gemeinsamen Album „23“. Nachdem sie gemeinsam „Ich wollte nie erwachsen sein“ aufnahmen, sollte auch eine weitere Zusammenarbeit folgen, doch daraus wurde nichts, da der Altrocker sich von dem ehemaligen „Aggro Berlin“-Rapper wieder distanzierte. Der Grund für das plötzliche Ende soll nach Maffays Aussage gewesen sein, dass sich Bushido von seinen früheren bösen Worten nicht konsequent genug distanzierte.
Ein Rehkitz für Bushido
Der „Hubert Burda Media“-Gruppe unterstellen manche Kritiker einen sehr seltsamen Geschmack, wenn es um die Preisträger des „Bambis“ geht. Dabei hat Tom Cruise ja immer Courage für seinen Glauben bewiesen.
Kurz vor Weihnachten zeichnete die Jury in diesem Jahr jedenfalls Bushido aus. Den „Bambi für Integration“ überreichte Peter Maffay, damals noch überzeugt vom gereiften Mann im bösen Rapper. „Er leistet einen wertvollen Beitrag zum gegenseitigen Verständnis sozialer Gruppen mit unterschiedlichen kulturellen Wurzeln“, begründete die Jury ihre Wahl.
Dass Bushidos Beitrag zum gegenseitigen Verständnis auch aus der Beleidigung von Homosexuellen und Frauen bestand, muss der Jury zuvor bekannt gewesen sein. Damit wurde der Preisträger schließlich bekannt. Der Aufschrei ob der Preisverleihung war anschließend groß. Sogar Heino gab aus Empörung seinen versteinerten Bambi von 1990 zurück. Auch wenn sich viele Gegner wie etwa Rosenstolz quer stellten, Bushido nahm die Kritik gelassen und lud seine Kritiker sogar zu sich ein. Er würde niemandem die Tür vor der Nase zuschlagen.
Für das öffentliche Image des Wahl-Berliners war der Streit im übrigen die beste Werbung: Bushido als Außenseiter, dem die Gesellschaft seinen Preis nicht gönnt und der tapfer gegen die Verleumdung kämpft.
Markus Lanz und Gäste dissen Sido und Bushido
Nachdem die Bambi-Verleihung schon heiß diskutiert wurde, musste sich Bushido aber auch noch in einer „ZDF“-Talkshow von Markus Lanz und seinen Gästen rügen lassen. Anstatt des Lobes, was für brave Jungen doch in den letzten Jahren aus Sido und Bushido geworden seien, wies der Moderator zusammen mit seinen Talkgästen ständig auf frühere Missetaten der Rapper hin.
„Mal gucken ob sich Lanz die Sendung so schneidet, dass er gut bei weg kommt… Was für Heuchler…„“, twitterte Bushido kurz vor der Ausstrahlung. Im „Clixoom“-Interview holte sein Kumpel Sido dann zum Gegenschlag aus und warf Markus Lanz persönlich Homophobie und dem Lanz-Team Zensur vor. Das „ZDF“ hielt sich zurück und wollte nach klassischer Pressearbeitslehre zu den Vorwürfen keine Stellung nehmen. Die Antwort der jungen „ZDF“-Zuschauer steht noch aus.
Vielleicht interessiert es die Anhänger der Rapper aber mittlerweile auch nicht mehr, was die etablierten Medien über ihresgleichen berichten. Der Tenor ist seit Jahren derselbe: gewaltverherrlichend, frauenfeindlich, dumm. Statt seine Zuschauer über die „Generation Hip Hop“ aufzuklären, nutzte Lanz Stereotypen als Futter für die eigenen Zuschauer im Rentenalter.