Seit zwei Semestern studiert der leidenschaftliche Filmemacher Pascal Schröder in Mittweida. Der Weg zum Regisseur ist lang – wir werfen mit Pascal einen Blick zu seinen Anfängen.
Der Mittweidaer Medienmanagement-Student Pascal Schröder arbeitet schon lange an seiner Karriere als Regisseur. Seit drei Jahren produziert der 21-jährige eigenen Filme – doch bereits als Kind war er ein regelmäßiger Kino-Gänger. Die Welt des Kinos hat Pascal schon immer fasziniert. Mit seinem besten Freund schaute er sich in seiner Jugend regelmäßig Filme an, erinnert er sich. Auch seine zweite Leidenschaft, das Trompete spielen, brachte ihn schnell auch der bunten Welt des Fernsehens näher: Er spielte bereits in mehreren Fernsehgottesdiensten des „ZDF“. „Ich habe damals schon bewundert, wie der Regisseur die komplette Produktion im Griff hat“, sagt Pascal. Im Anschluss versuchte er sich auch als Schauspieler, zuerst bei Theaterstücken und kleinen Filmprojekten. „Doch ich habe schnell gemerkt, dass das nicht meine eigentliche Begabung ist.“
Selbst gefilmt hat Pascal für ein Deutschprojekt zum ersten Mal. Er interviewte einen Obdachlosen, der wenige Monate nach dem Dreh verstarb. Pascal bewundert noch heute die Lebensfreude des älteren Mannes; durch diesen tragischen Umstand habe er die Bedeutung von Filmen verstanden: „Das Video hält das Leben dieses Menschen selbst nach seinem Tod für die Nachwelt fest. Das faszinierte mich.“
In der Schule eingesperrt
Durch diese Erkenntnis angespornt probierte er sich mit Schulfreunden an ersten Kurzfilmen. Bei einem der Drehs schloss er sich nachts in der Schule ein – um einen Horrorfilm zu drehen. „Im Endeffekt war das alles nur Spaß, das war noch nichts Ernstes“, resümiert er heute. Doch nach und nach fanden seine Filme auch Anklang, zum Beispiel auf dem Bundesfilmfestival, einer Amateur-Film-Veranstaltung. „Ich hätte selber nie gedacht, dass ich beim Bundesfilmfestival den zweiten Preis mit meinem Film ‚pizza2go‘ gewinne.“
Am Seil hängend über die Alpen
Nach seinem Abitur absolvierte Pascal Praktika bei den TV-Serien „Bergwacht“ und „Wilsberg“. „In einer ‚Bergwacht‘-Szene habe ich den Darsteller gedoubelt und bin unter einem Helikopter nur an einem Seil befestigt in der Steiermark durch die Alpen geflogen. Das waren tolle Erfahrungen“, sagt er.
In seiner Zeit bei Wilsberg bekam er dann die Chance, für das „ZDF“ bei einer Reihe von Online-Clips für die „Wilsberg“-Kampange Regie zu führen. Dabei arbeitete er zum Beispiel mit der aus „Keinohrhasen“ bekannten Schauspielerin Alwara Höfels zusammen. Insgesamt entstanden 20 Videos zwischen 22 Sekunden bis drei Minuten, die über eine Zeit von mehreren Wochen auf der „ZDF“-Startseite veröffentlicht wurden. „Diese Kurzfilme waren bisher das professionellste Projekt, bei dem ich Regie führen durfte“, so der Nachwuchs-Filmemacher.
Studium in der „Medienhauptstadt“
Vor einem Jahr entschied sich der Niederrheiner für ein Studium an der Hochschule Mittweida: „Ich schätze die praxisnahe Ausbildung, es werden einem hier viele Möglichkeiten geboten.“ Zusammen mit Kommilitonen drehte er im ersten Semester neben Vorlesungen und Seminaren den Kurzfilm „upDATE„. In dem medienkritischen Film spielte unter anderem Raphael Vogt mit, den kannte Pascal noch aus seinem Praktikum bei der „Bergwacht“. Auch nach der erfolgreichen Kino-Premiere von „upDATE“ hat Pascal sein Ziel klar im Blick: „Ich werde weiterhin dafür kämpfen, Regisseur zu werden!“
Text: Maximilian Embert. Bild: Pascal Schröder