Ein klares „Nein“ erhielt medienMITTWEIDA im Interview mit Hans Schmucker, Pressesprecher von media control GfK International, auf die Frage, ob der physische Tonträger irgendwann aussterben wird. Bei Betrachtung zusätzlicher Formate wie Single, LP, MC, DVD/VHS-Musikvideo liegt der Anteil der physischen Produkte nach wie vor bei 91 Prozent und macht damit den größten Teil des Gesamtvolumens der Musikverkäufe aus.
Ausblick in die Zukunft
Der Wandel vom physischen zum digitalen Markt geschieht langsam aber kontinuierlich. Schmucker sagt: „Es wird irgendwann ein ‚Break Even Point‘ erreicht sein, nach dem sich das Verhältnis digital/physisch auf einem gewissen Niveau eingependelt haben wird.“ Der digitale Markt wächst schon heute stark. Einer Studie zufolge würde sich bis 2013 die Zahl der Käufer digitaler Musik verdreifachen, sagt Sebastian Hornik, Leiter der Unternehmenskommunikation bei Sony Music.
Schmucker erklärt: „Der physische Markt ist seit dem Start unserer Marktforschung 2001 jedes Jahr rückläufig. Seit 2009 gibt es im physischen Markt zudem einen Trend zu Preisaktionen, das heißt Titel werden für kurze Zeit für einen günstigeren Preis angeboten, um das Kaufinteresse anzukurbeln.“
24 Stunden „Gummiregale“
Gekauft wird die CD immer noch vorwiegend im Elektrofachmarkt. Jedoch liegt laut dem Bundesverband Musikindustrie e.V. „die Zukunft des Musikverkaufs im Internet.“ Außerdem „wird fast jeder dritte Euro beim Musikverkauf über das Internet verdient.“ Onlinemärkte seien im Zusammenhang mit dem Kundengewinn ein Glücksfall für die Plattenfirmen, meint Sebastian Hornik von Sony Music. „Es hat 24 Stunden offen und ‚Gummiregale‘. Das heißt, wir können das komplette Repertoire anbieten. Mit wenigen Klicks erreicht der Musikfan, was er haben möchte.“