Cosmopolitaner schützen Zschopau

von | 27. April 2011

Die Studenten des Cosmopolitan Club pflanzten am Dienstag Bäume im sogenannten "Schweizer Wald" unweit von Mittweida. Die 100 Roterlen dienen als Erinnerung an die Studienzeit an der Hochschule Mittweida, erfüllen jedoch auch einen zweiten, ökologischen Zweck: Sie festigen das Ufer der Zschopau.

„Es ist ein schönes Gefühl, hier gewesen zu sein und in ein paar Jahren wiederkommen zu können und zu sehen, wie die Bäume gewachsen sind“, sagte Iryna Galiasovska. „Ich habe das in meiner Heimat auch schon gemacht.“ Die Heimat der BWL-Studentin liegt in Bulgarien. Wie die meisten Austauschstudenten wird Iryna Galiaskova Mittweida nach wenigen Semestern wieder verlassen. Damit aber von jedem etwas bleibt, pflegt der internationale Studentenclub seit 2003 eine Tradition: den „Internationalen Tag des Bäumepflanzens“, wie ihn die Cosmopolitaner nennen.

100 Roterlen stabilisieren Zschopauufer

Gepflanzt werden die Bäume alljährlich im April, die ausländischen Studenten und ihre Tutoren treffen sich dazu in einem Waldstück unweit von Mittweida. Gestern lag dieser Treffpunkt mitten im 100 Hektar großen Schweizer Wald, direkt an der Zschopau, wo 100 Roterlen gepflanzt werden sollten. „Wir haben diesen Standort gewählt, weil es hier genügend Licht im Oberstand gibt“, sagte Revierförster Frank Scholz. „Außerdem brauchen Erlen viel Feuchtigkeit, dann wachsen sie recht schnell und dienen der Stabilisierung des Ufers.“

Nach einer kurzen Einführung begannen die Cosmopolitaner, mit Spaten und Pflanzen ausgestattet, ihren eigenen Baum einzupflanzen. Um die Erlen später wiedererkennen zu können, wurden sie mit einem kleinen Schild versehen, auf dem der Name des Teilnehmers und das Datum notiert wurden. Nach zwei Stunden waren alle Pflanzen gesetzt. „Es ist so tolles Wetter und ich hätte nicht gedacht, dass wir heute 100 Bäume pflanzen werden“, sagte die Rumänin Monika Meltzer. „Zu Hause hatte ich die Gelegenheit zu einer solchen Aktion nicht, also habe ich die Chance hier genutzt.“

Geringes Interesse

Monika Lippmann, Mitarbeiterin des Auslandsamtes und Organisatorin, zeigte sich dennoch ein wenig enttäuscht über die Resonanz. Nur fünf Studenten hatten den Weg in den Wald angetreten. „Im vergangenen Jahr hatten wir fast 30 Studenten, die an der Aktion teilgenommen haben. Dieses Mal sind wohl viele noch gar nicht in Mittweida oder haben sich von dem wechselhaftem Wetter abhalten lassen“, sagte Monika Lippmann. „Dabei finde ich, dass es für Studenten eine wunderbare Gelegenheit ist, wenn sie bei der Veranstaltung mitmachen.“ Allein die Natur sei schon ein Erlebnis.

<h3>Anne-Katrin Koths</h3>

Anne-Katrin Koths