Generalprobe für das Arbeitsleben

von | 16. Januar 2012

Erstmals arbeiteten die Studenten der Fakultät Medien im Modul „Crossmedia“ für externe Unternehmen. Mit den nun präsentierten Ergebnissen waren die Auftraggeber mehr als zufrieden.

Die Fünftsemestler der Fakultät Medien präsentierten in der vergangenen Woche die Ergebnisse ihrer halbjährigen Arbeit für verschiedene mittelständische Unternehmen im Modul „Crossmedia“. Dabei nutzten die Studierenden alle Kenntnisse und Fähigkeiten, die sie sich im Studium angeeignet haben, um Projekte für reale Auftraggeber umzusetzen.

„Die Studenten sind alle gut ausgebildet“, sagt Prof. Dr. Tamara Huhle, die für das Modul verantwortlich ist. „Bei der Arbeit mit Partnern über den Fakultätsrahmen hinaus können die jungen Leute zeigen, was sie in Mittweida gelernt haben.“ So haben die Studenten eigenverantwortlich nach Wünschen der Projektpartner fünf Medienkanäle konzeptionell geplant und mindestens zwei davon umgesetzt.

Erwartungen übertroffen

Für die „Cammann Gobelin Manufaktur“ aus Lichtenau setzten die Studierenden etwa eine neue Website und einen Imagefilm um. Das Unternehmen produziert exklusive und traditionelle Möbelbezugsstoffe. Die Erwartungen des Geschäftsführers, Karlheinz Otto, haben die Studierenden aus Mittweida deutlich übertroffen. „Ich bin beeindruckt von dem, was die jungen Leute realisiert haben“, sagt er.

Außerdem haben die Studenten einen Design-Wettbewerb detailliert geplant. Die Teilnehmer erhalten dabei Muster der Stoffe und können unter dem Motto „Cammann machen“ Außergewöhnliches entwerfen. Um die Nachhaltigkeit des Projekts zu garantieren, soll ein Crossmedia-Team diesen Wettbewerb im nächsten Jahr durchführen. Dabei wäre auch die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Design-Hochschulen möglich.

Präsentation der Ideen beim Kunden

Eine weitere Gruppe hatte die Aufgabe, die Corporate Identity des „Gebäudeensembles Deutsche Werkstätten Hellerau“ zu optimieren. Die Herausforderung bestand für die Mittweidaer Studierenden darin, die vielen verschiedenen Bereiche des Unternehmens zu berücksichtigen. Neben Tagungs- und Veranstaltungsräumen bietet das Gebäudeensemble in Dresden auch Platz für Künstler und Naturwissenschaftler, die dort leben und arbeiten.

Die Studenten analysierten die bisherige Pressearbeit des Dresdner Unternehmens und erarbeiteten unter anderem eine neue Pressemappe, Konzepte für die Print- und Online-Kommunikation, sowie einen Imagefilm. „Unser Kunde hat sich bei der Präsentation begeistert gezeigt und uns versichert, dass sie so viele unserer Ideen wie möglich umsetzen möchten“, sagt Annegret Hintze. Für die Studentin war der bedeutendste Punkt die Zusammenarbeit mit einem realen Kunden: „Man lernt, auf Wünsche einzugehen und mit Kritik und unterschiedlichen Vorstellungen umzugehen.“

Durchhaltevermögen gefragt

Nicht bei allen Projekten funktionierte die Zusammenarbeit mit den Auftraggebern reibungslos. Wenn ein Unternehmen mit den erarbeiteten Ergebnissen nicht zufrieden war, empfahl die Professorin ihren Studenten trotzdem weiterzumachen und umzudenken. An genau solchen Situationen seien die Gruppen gewachsen, erklärt Huhle. Die Endergebnisse der betroffenen Gruppen seien genauso gut wie bei jenen, in denen es keine Probleme gab. Für den Projekterfolg stellt Tamara Huhle deshalb einen denkbar einfachen Faktor heraus. „Eine Gruppe, die kontinuierlich arbeitet und kreativ ist, erzielt ein gutes Ergebnis“, sagt die Professorin.

Die Praxisarbeit der Teams begleitete Huhle mit zahlreichen Lehrveranstaltungen. Die Medienmanagement-Studenten profitierten zusätzlich von den Projektmanagement-Vorlesungen, die ebenfalls ins fünfte Semester fallen. Der Zeitaufwand für die Projektarbeit sei hoch, räumt Huhle ein. Sie ist dennoch überzeugt, dass sich die investierte Zeit lohnt. „Dieses Modul hilft beim Übergang vom Studium zur Praxis“, sagt sie.

Künftiger Schwerpunkt auf gemeinnützigen Projekten

Für die Projekte im nächsten Wintersemester soll – mit Ausnahme der Projekte, die weitergeführt werden – der Schwerpunkt auf gemeinnützigen Projekten liegen. Tamara Huhle wünscht sich dabei mehr interdisziplinäre Arbeit mit den anderen Fakultäten. „Darin liegt viel ungenutztes Potenzial“, sagt die Professorin.

<h3>Cornelia Zänker</h3>

Cornelia Zänker