Moderator Thomas Gottschalk verblüffte mit exzentrischen und schrillen Outfits seine Zuschauer bei „Wetten, dass …“. Model-Trainer Bruce Darnell lehrt und lebt „Sexy – Hot – Progressive“. Wie kleidest du dich? Suchst du schnell ein neues Outfit? Ein neues innovatives E-Commerce-Modell macht’s möglich – „buche“ deinen persönlichen Online-Stylingberater.
Oftmals ist der Kleiderschrank prall gefüllt und trotzdem stellt sich die quälende Frage: “Was soll ich nur anziehen?”. Es ist niemand da, der dich beraten kann? Curated Shopping ist eine neue und bequeme Shopping-Alternative von daheim, aber mit professioneller Beratung durch einen Experten. Ein Stylist stellt nach deinen Wünschen ein Paket mit Outfits für deinen speziellen Anlass zusammen und sendet ein Paket zu dir nach Hause.
Die Vorteile:
- Zeitersparnis
- stimmige Outfits aus einer Hand
- Shopping ohne Stress
- Flexibilität: rund um die Uhr, von überall aus
- Kleidungsstücke einfach zuhause in Ruhe anprobieren
- kostenlose Lieferung
- Überraschungseffekt: Du weißt nicht, was dich in dem Paket erwartet!
Online-Beratung – Konkurrenz für den stationären Handel?
Ursprünglich kommt der Trend aus den USA und wird dort erfolgreich angenommen. Justfab, Frank & Oak sowie Shoedazzle sind bekannte Plattformen. Die scheinbare Zielgruppe: Männer, Shoppingmuffel, Junggesellen, Vielbeschäftigte, die dennoch Wert auf stilvolle Kleidung legen. In Deutschland zählen die Berliner Start-ups modomoto und outfittery zu den ersten Anbietern in der Modebranche. Beide Services sprechen ausschließlich Männer an. Kisura entwickelte eine solche Plattform, die den Styling-Service nur für Frauen anbietet.
Auch der Big-Player ZALANDO war im Zugzwang und testete sieben Wochen ein solches Angebot unter dem Namen “Projekt Z by Zalando”. Im Mai diesen Jahres ging die Plattform ZALON by ZALANDO für den deutschen Markt online. Ein großer Vorteil von zalon.de: Stilberatung wird für Frauen und Männer angeboten. Die Verknüpfung zu ZALANDO wurde auch geschaffen, denn mit dem ZALANDO-Login ist auch die Anmeldung auf zalon.de möglich – einfacher geht es nicht, Bestandskunden für ZALON zu gewinnen. Zudem können die ZALON Fashion-Experten auf 130.000 Artikel und ca. 1.200 Marken aus dem ZALANDO-Sortiment zurückgreifen. Mit dem neuen Stylisten-Service deckt ZALANDO somit ein weiteres Marktsegment ab. Entscheidender Vorteil von ZALON gegenüber seinen Konkurrenten könnte der vorhandene ZALANDO-Kundenstamm von ca. 14 Millionen Usern sein. Allerdings stellt sich die Frage, ob das neue Konzept in Deutschland wirklich angenommen wird. Denn bisher haben erst 3,6 Prozent der Online-Shopper Curated Shopping genutzt, wie das E-Commerce-Center Köln (ECC) in einer aktuellen Studie herausfand. Jeder fünfte Internetnutzer könne sich allerdings vorstellen, ein solches Angebot zukünftig auszuprobieren.
„fremdgekleidet“ – ein Selbstversuch
medienMITTWEIDA hat die Stilberatung von zalon.de selbst getestet: Los geht’s mit der kostenlosen Registrierung bzw. Anmeldung. Im nächsten Schritt füllst du einen Fragebogen mit Fashion-Facts wie Körpergröße, Haar- und Lieblingsfarbe, Markenpreferenzen sowie Preisvorstellungen aus. Dann werden dir drei passende Stylisten mit ihrem Profil (Pinterest, Instagram, facebook) angezeigt und du wählst dir deinen persönlichen Berater selbst aus. Jetzt musst du nur noch einen passenden Telefontermin im Kalender deines Fashion-Experten auswählen. Eine Wartezeit von ca. zwei Tagen solltest du jedoch einplanen.
Ganz gespannt wartete ich auf den Anruf der Stylistin. Dann war es so weit. 20 Minuten lang löcherte sie mich zu meinem Style und stellte drei Outfits zusammen, ohne mich „live“ gesehen zu haben. In 5 bis 7 Tagen soll meine persönliche ZALON-Box eintreffen, so ihr Versprechen. Und bezahlen muss ich erst nach Anprobe und Auswahl der Kleidungsstücke. Dann die Überraschung: Bereits nach zwei Tagen wird mein Paket geliefert. Voller Vorfreude öffne ich die stylische Box. 13 Teile von Jerseykleid über Tunika bis hin zu Schuhen und Strandhut hat die Stylistin für mich ausgewählt. Und tatsächlich, über die Hälfte der Artikel gefallen mir richtig gut und ich muss die Qual der Wahl treffen. Auch preislich bin ich begeistert. Rund 240 Euro müsste ich für alles zusammen zahlen. Alle Artikel, die nicht meinen Vorstellungen entsprechen, kann ich kostenlos zurücksenden.
Was halten unsere Leser von Curated Shopping?
Carsten (33), Verkaufsberater:
“Durch eine Facebook-Anzeige bin ich kürzlich auf Outfittery aufmerksam geworden und habe ich mich angemeldet, aber bisher noch nichts bestellt. Ich bin neugierig, ob eine digitale Stilberatung funktioniert und werde den Service demnächst ausprobieren.”
Sören (24), eBusiness- und Online-Marketing-Manager:
„Sowohl mit modomoto als auch mit outfittery habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht. Absolute Service-orientierung, persönlich, bequem, kurze Lieferzeiten sowie das Waren- und Preis-Leistungsverhältnis haben mich überzeugt.“
Cindy (29), BWL-Studentin:
“Der perfekte Style ist für mich sehr wichtig. Von Curated Online-Shopping-Plattformen habe ich bereits gehört, aber noch nie selbst ausprobiert. Mich spricht dieser Service nicht an, obwohl ich mir online gern Anregungen hole. Meine Kleidungsstücke suche ich mir allerdings lieber selbst beim Einkaufsbummel durch die Stadt aus.”
Dirk (32), Außendienstmitarbeiter:
“Ich habe schon bei Outfittery bestellt. Das Beratungsgespräch dauerte ca. 20 Minuten und etwa eine Woche später kam das Paket an. Die Outfits haben absolut nicht meinen Stil getroffen und ich habe alles zurück-gesendet. Deshalb bevorzuge ich es, selbst auf Schnäppchenjagd zu gehen und direkt im Geschäft anzuprobieren.”
Fazit: Online-Stylingberatung punktet
Ob man sich lieber online ein Outfit zusammenstellen lässt oder ein Beratungsgespräch im Geschäft „von Angesicht zu Angesicht“ bevorzugt, muss am Ende jedoch jeder selbst entscheiden. Sicher ist, der Handel wird sich in den nächsten Jahren stetig verändern. Der Handelsverband Deutschland wagt im „Online-Monitor 2015“ schon mal eine Prognose: „Der Online-Marktanteil wird bis 2020 von heute 10 Prozent auf voraussichtlich 20 Prozent steigen, im Nonfood-Handel deutlich darüber hinaus“.
Text: Christine Wolf. Beitragsbild: Christine Wolf.
