Das Erfolgsrezept Katzenberger

von | 2. Dezember 2010

Nachdem Daniela Katzenberger den Jahresrückblick von VOX moderieren wird, darf sie in die Primetime aufrücken. Anfangs noch von vielen belächelt, scheint spätestens nach dem Finale ihrer Doku-Soap klar: Katzenberger könnte Recht haben, wenn sie singt, dass nichts sie aufhalten kann.

Eine echte Erfolgsgeschichte gibt es selten im Reality-TV. Dennoch scheint eben eine geschrieben zu werden – von Daniela Katzenberger, oder besser gesagt, ihren Autoren. Kaum ein Fernsehgesicht spaltet die Gemüter zurzeit so stark wie das ihre. Mittlerweile hat sie einen Plattenvertrag, ein Café, einen Werbepartner und einen Geschäftspartner. Bald gibt es auch noch einen Fanclub, der dann mit ihr ins neue Jahr feiern kann. Denn wie VOX gestern mitteilte, wird am 31. Dezember Danielas ganz persönlicher Jahresrückblick ausgestrahlt. Zwei Manager kümmern sich mittlerweile um ihre Belange, einer davon ist Ingo Sturies. „Entweder man liebt sie, oder man hasst sie“, sagt er. Trotz oder gerade deswegen erreichte die Blondine mit ihrem ersten eigenen TV-Format „Natürlich Blond“ bis zu 16,4 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen.

Nicht nur aus dieser Zahl lässt sich folgern: Es wird nicht das letzte Fernsehprojekt gewesen sein, in dem Daniela Katzenberger auftritt. „Nächstes Jahr lässt VOX sie sogar in die Primetime“, kündigt Sturies gegenüber medienMITTWEIDA an. Generell scheint der Hype kein Ende zu nehmen. Täglich stapeln sich 30 bis 40 Anfragen in der Marketingabteilung Katzenbergers – so viele wie noch nie. „Das geht vom Konzern, der sie als Gesicht haben möchte, der Einladung zur Privatgeburtstagsfeier, dem Fernsehen und auch Lokalmedien zu allen nur denkbaren Presseanfragen. Es ist einfach alles dabei.“

Unnatürlich natürlich – oder anders herum?

Frau Katzenberger hat sich mittlerweile einen Kultstatus erarbeitet. „Das Unverstellte macht ihren Erfolg aus“, erklärt ein erfolgreicher Fernsehautor, der seinen Namen lieber nicht öffentlich genannt sehen will, gegenüber medienMITTWEIDA. Anscheinend immer einen witzigen Spruch parat, ist sie selbstkritisch und nimmt sich dann doch nicht so ernst. Das kommt offensichtlich gut an. Für ihr – früheres – Markenzeichen, die falsch platzierten Augenbrauen, gab sie beispielsweise ihrer Schönheitspflegerin die Schuld: „Ja, ich denke, meine Kosmetikerin war an diesem Tag besoffen.“ Die Wahrscheinlichkeit, dass diese Sprüche nicht von ihr, sondern einem Schreiberling stammen, schätzt der Fernsehautor jedoch als gering ein. „Sicher ist die Handlung dramaturgisch verdichtet.“ Sie habe aber „das Bedürfnis, sich dümmer zu stellen als sie eigentlich ist.“ Das beginne mit der Zeit zu nerven. Außerdem sei zu bezweifeln, dass die aberwitzigen Geschichten, die derzeit noch in jeder Folge präsentiert werden, nicht ausgehen.

Ist das Modell Katzenberger also längerfristig anwendbar? Schließlich weisen andere Doku-Soap-Stars in diesem schnelllebigen Geschäft nur eine geringe Haltbarkeitszeit auf. „Wir glauben an die Beständigkeit des Erfolges von Daniela“, zeigt sich zumindest ihre Marketingabteilung überzeugt. Der Begriff „Daniela Katzenberger“ hatte aber im dritten Quartal bei den Suchmaschinenanfragen seinen Höhepunkt bereits erreicht – und wird seitdem weit weniger häufig eingegeben. Doch die TV-Quoten gehen noch in die andere Richtung. Ein Zuschauer sitzt übrigens immer vor dem Gerät: Daniela höchstselbst. „Ich finde das immer interessant“, erklärte sie in ihrer Sendung. Nächstes Jahr sucht die Blondine dann einen Lebenspartner. Man(n) kann ihr seine Bewerbung noch immer an Daniela@VOX.de schicken.

<h3>Marcel Fröbe</h3>

Marcel Fröbe