Fakultätsvergleich: Wer nutzt Facebook weniger, wer am meisten?

von | 11. März 2015

Im Zuge unserer medienMITTWEIDA Facebook-Woche haben wir einige interessante Entwicklungen genauer angeschaut. Doch wie steht es um das Nutzungsverhalten der Studenten in den verschiedenen Fakultäten? Haben die Medienmanager die Finger […]

Im Zuge unserer medienMITTWEIDA Facebook-Woche haben wir einige interessante Entwicklungen genauer angeschaut. Doch wie steht es um das Nutzungsverhalten der Studenten in den verschiedenen Fakultäten? Haben die Medienmanager die Finger wirklich öfter an der Facebook-App oder können wir Vermutungen wie diese entkräften? 

medienMITTWEIDA hat 277 Medienmanagement-Studenten der Jahrgänge 2013 und 2014 und 38 Studenten der Studiengänge Wirtschaftswissenschaften und Soziale Arbeit (im folgenden Text kurz: Wiwi/Sozi) hinsichtlich ihrer Facebook-Nutzungsgewohnheiten befragt. Jeweils 275 und 35 von den befragten Studenten gaben dabei an, über ein aktives Konto bei dem Sozialen Netzwerk zu verfügen.

In einem scheinen sich diese Studenten bereits auf den ersten Blick einig zu sein: Die Mehrheit – etwa 63 Prozent der Wiwi/Sozi-Studenten und 67 Prozent der angehenden Medienmanager – nutzt Facebook am liebsten passiv. Diese Aussage spiegelt sich auch in den Angaben wider, wie oft die Studenten selbst liken, teilen, posten und kommentieren. Zwar gaben die Wenigsten an, nie auf diese Weise auf Facebook zu agieren, doch sind es die meisten befragten User, die sich nur zwei- bis dreimal die Woche oder seltener aktiv am „Facebook-Geschehen“ beteiligen. Im Bereich Wiwi/Sozi gaben dies knapp 82 Prozent an, lediglich 11 Prozent posten, liken, kommentieren und teilen täglich oder sogar mehrmals pro Tag. An der Medien-Fakultät verhält es sich trotz gleicher Tendenzen etwas anders: Etwa 30 Prozent ergreifen (mehrmals) täglich die Initiative, 69 Prozent der Befragten zwei- bis dreimal wöchentlich oder seltener.

Studenten nutzen Facebook heute tendenziell weniger als früher

In diesem Rahmen wollten wir ebenso herauszufinden, wie sich die Quantität der Facebook-Nutzung unserer Kommilitonen im Vergleich zu früher entwickelt hat. Auch hier zeigten die Umfragen im Bereich Wiwi/Sozi und Medienmanagement gleiche Tendenzen: Etwa 44 Prozent der Wiwi/Sozi-Studenten und 40 Prozent der Medienmanagement-Studenten – also der größte Anteil der Antworten – nutzt Facebook weniger als früher. Doch so signifikant wie bei den vorangegangen Fragen ist die Entwicklung nicht. Immerhin ein Drittel der Medienmanager nutzt das Soziale Netzwerk sogar häufiger, ein Viertel immer noch genauso oft. Unter den Wiwis/Sozis scheint der Trend klarer: Mit 18 Prozent nutzen die wenigsten Facebook häufiger, ein Drittel hat die Nutzungsquantität beibehalten.

Doch was sind die Gründe für die reduzierte Nutzung?

Im Zusammenhang mit dieser Frage haben wir nach den Ursachen für das veränderte Nutzungsverhalten gesucht. Eine Antwort sticht unter den zukünftigen Medienmanagern heraus, wenn es darum geht, aus welchen Gründen Facebook seltener genutzt wird: Die Nutzung anderer Plattformen. Neben vielerlei weiterer Antworten wie „Zeitmangel“, „Desinteresse“ und „Langweilige Inhalte“ waren sich 14 Personen einig, inzwischen lieber oder mehr auf andere Social Media-Kanäle zurückzugreifen.

Unter den auszuwählenden Alternativen war WhatsApp ganz vorn dabei: Nahezu alle befragten Medienmanagement-Studenten gaben an, WhatsApp als Alternative zur Kommunikation auf Facebook zu nutzen. Die gleiche Aussage machten auch 89 Prozent der Wiwi/Sozi-Studenten. Besonders frequentiert sind außerdem Instagram mit 113 Nutzern im Bereich der Medienmanager und sonstige Kommunikations-Alternativen wie SMS, Pinterest, Twitter, Telefonieren, die knapp ein Drittel der Wiwis/Sozis und ein Viertel der Medienmanager nutzen.

Immer noch hohe Nutzungsdauer – trotz sinkendem Interesse

Doch obwohl es an dieser Stelle so scheint, als wäre Facebook längst nicht mehr das „Nonplusultra“ der Studenten, so scheint es doch immer noch eine gewisse Monopolstellung in unseren Leben einzunehmen und sich nicht recht vertreiben zu lassen. Diese Vermutung spiegelt sich nicht zuletzt darin wieder, dass das Soziale Netzwerk trotz aller Kritik von 28 Prozent der Wiwi/Sozi-Studenten eine Stunde am Tag genutzt wird, 16 Prozent sind sogar bis zu zwei Stunden täglich auf der Plattform unterwegs. Insgesamt ergab sich unter ihnen eine durchschnittliche Nutzungsdauer von 50 Minuten am Tag.
Unter den Medienmanagern fällt dieses Ergebnis noch prägnanter aus: Ganze zwei Stunden und 14 Minuten beträgt die durchschnittliche tägliche Nutzungsdauer. Dabei gab circa die Hälfte an, dass Facebook für sie eine wichtige Rolle im Unialltag spiele. Dass dies natürlich nicht zuletzt auf den Studiengang und dessen Inhalte zurückzuführen ist, scheint logisch und beweist sich auch darin, dass im Vergleich nur sechs Prozent der Wiwi/Sozi-Studenten Facebook für den Universitätsalltag benötigen.

 

Klar lässt sich erkennen: Die Nutzungsgewohnheiten befinden sich im Wandel, doch zeigt sich ebenso, welche Rolle Facebook noch immer in unserem Alltag einnimmt – vor allem in dem der Medien und dem der angehenden Medienmanager. Der Frage, warum Facebook überhaupt diesen Einfluss auf uns hat, sind wir im Rahmen unserer medienMITTWEIDA Facebook-Woche auch auf den Grund gegangen. Lest nach.

Text: Magda Lehnert. Beitragsbild: StartupStockPhoto unter CC0 1.0 universell. Bearbeitung: Louisa Bandura. Statistiken 1, 2: Datenerhebung: medien­-mittweida.de. Grafik: Louisa Bandura. Statistik 3: Datenerhebung: medien­-mittweida.de. Grafik: Christine Wolf.

<h3>Magda Lehnert</h3>

Magda Lehnert