„De-Mail“ versus „E-Postbrief“

von | 7. Mai 2012

„1und1“ drängt als dritter Anbieter in den jungen „De-Mail“-Markt. Noch 2012 sollen weitere Dienste starten. Damit wird die Konkurrenz für den „E-Postbrief“ größer. Der Telekommunikationskonzern „1&1 Internet AG“ bietet einen […]

Mit „1und1“ hat die „Deutsche Post“ nun einen weiteren Konkurrenten für rechtsverbindliche Maildienste.

Mit „1und1“ hat die „Deutsche Post“ nun einen weiteren Konkurrenten für rechtsverbindliche Maildienste.

„1und1“ drängt als dritter Anbieter in den jungen „De-Mail“-Markt. Noch 2012 sollen weitere Dienste starten. Damit wird die Konkurrenz für den „E-Postbrief“ größer.

Der Telekommunikationskonzern „1&1 Internet AG“ bietet einen neuen Mail-Service für Unternehmen an. Seit Ende April sollen mit der „De-Mail“ als elektronischen Brief „die Vorteile von E-Mail und Papierpost verbunden werden“, wie Jörg Lammers, Pressesprecher des Unternehmens, erklärt. Das Internetunternehmen macht mit dem neuen Dienst vor allem dem „E-Postbrief“ der „Deutschen Post“ Konkurrenz. Dieser Service ist zwar nicht als „De-Mail“ akkreditiert, ähnelt ihm aber stark.

Bislang vor allem für Unternehmen

Der neue „De-Mail“-Service könne nicht als Ersatz für den herkömmlichen Brief gesehen werden. Es handele sich noch weiter um zwei unterschiedliche Kommunikationsdienste. „Die ‚De-Mail‘ macht dann Sinn, wenn die rechtsverbindliche Kommunikation zwischen Bürgern, Unternehmen und Behörden im Vordergrund steht“, erklärt Lammers von „1&1“.  „Mit der ‚De-Mail‘ können sowohl die Identität der Kommunikationspartner, als auch Versand und Eingang der Nachrichten jederzeit zweifelsfrei nachgewiesen werden“, erläutert er. Alexander Edenhofer, Pressesprecher der „Deutschen Post“, sieht die Entwicklung solcher Dienste optimistischer: „Wir glauben, dass sie sich in der Zukunft als ein Medium der Alltagskommunikation etablieren werden.“

„E-Postbrief“ teurer als „De-Mail“

Für die Übertragung einer „De-Mail“ stellt „1&1“ 33 Cent in Rechnung. Die Kosten seien notwendig, um die technischen Bedingungen für den „De-Mail“-Standard zu gewährleisten. „Die Versandkosten liegen weit unter den Kosten eines herkömmlichen Briefes“, verteidigt Lammers das virtuelle Porto. Immerhin sollen Unternehmen so bis zu zwei Drittel ihrer Porto- und Versandkosten einsparen können. Die „Deutsche Telekom“ bietet schon seit März einen „De-Mail“-Service an. Die Übertragungskosten betragen hier 39 Cent. „GMX“ und „Web.de„, die ebenfalls zur „1&1 Internet AG“ gehören, wollen noch 2012 mit eigenen Angeboten nachziehen.

Die „Deutsche Post“ versucht seit Juli 2010 ihren „E-Postbrief“ zu etablieren. Bislang hätten sich bereits über eine Million Menschen angemeldet. Wie viele User den nicht als „De-Mail“ akkreditierten Dienst tatsächlich nutzen, möchte das Unternehmen jedoch nicht mitteilen. Doch auch der „E-Postbrief“ kostet: Der Preis für die günstigste Zustellungsvariante beträgt 55 Cent – und ist damit etwa 66 Prozent teurer als der „1&1“-Dienst.

Staatliche Vorgaben für „De-Mail“

Das neue Mail-Verfahren wurde von der Bundesregierung initiiert. Was eine „De-Mail“ ist, wird seit 2011 in dem De-Mail-Gesetz geregelt. Neben technischen Sicherheitsstandards soll mit den Vorgaben gewährleistet werden, dass die „De-Mail“-Dienste unterschiedlicher Anbieter untereinander kompatibel sind.

Text: Florian Klos, Bild: pixelio.de, Fotograf: Wilhelmine Wulff, Iwona Golczyk, Bearbeitung: Nathalie Gersch

<h3>Florian Klos</h3>

Florian Klos