Der Student braucht Geld – so könnte es klappen

von | 1. Oktober 2014

Ein Studium ist teuer. So teuer, dass sich so gut wie jeder Student die Frage stellen muss, wie ein Studium bezahlt werden kann. BAföG, Stipendium, Studentenjob oder Kredit – so finanziert […]

Ein Studium ist teuer. So teuer, dass sich so gut wie jeder Student die Frage stellen muss, wie ein Studium bezahlt werden kann. BAföG, Stipendium, Studentenjob oder Kredit – so finanziert ihr euch ein Studium in Mittweida.

Geldsorgen sind mit Abstand die schlimmsten Sorgen, die ein Student im Studium erleben kann. Meist ist der Zwiespalt zwischen Studium und einer bezahlten Beschäftigung so groß, dass dadurch das ganze Studium gefährdet wird. Um diesen Sorgen vorzubeugen, sollten sich vor Beginn eines Studiums, aber auch währenddessen, ausführliche Gedanken zu diesem Thema gemacht werden, um nicht kurz vor dem Abschluss aus finanziellen Gründen abbrechen zu müssen. Das gilt besonders für Studenten, die von elterlicher oder verwandtschaftlicher Seite keine Unterstützung erwarten können. Egal für welche Finanzierungsmöglichkeit du dich entscheidest, es ist ratsam, einen Finanzplan aufzustellen. In diesem werden alle Einnahmen und Ausgaben gegenübergestellt, um genau aufzuschlüsseln, wie viel Geld am Ende des Monats zum Leben bleibt.

BAföG

Mit BAföG ist es möglich, eine Förderung vom Deutschen Staat für das Studium zu erhalten. In der Regel wird Studierenden die Hälfte der geförderten Summe erlassen – die andere Hälfte ist ein zinsloses Darlehen. Nach Beendigung der Förderung können maximal 10.000 Euro zurückgefordert werden, was bei einer durchschnittlichen Regelstudienzeit von sechs Semestern nicht sehr viel ist. Unter’m Strich ein „Kredit“ mit guten Konditionen.

Grundlage für die Berechnung ist das Einkommen der Eltern und deren Familienstand. Liegt dieses Einkommen vor Steuerabzug und Sozialversicherungsbeiträgen bei etwa 40.000 Euro im Jahr, stehen die Chancen gut, eine Teilförderung zu erhalten. Bei etwa 20.000 Euro im Jahr kann sogar eine Vollförderung in Betracht gezogen werden. Sofern nur eine Teilförderung bewilligt wird, ist es vom Gesetzgeber vorgeschrieben, dass die Differenz zum Höchstförderungsbetrag von den Eltern ausgeglichen werden soll. Um vorab einen groben Überblick zu bekommen, wie viel BAföG bewilligt werden könnte, gibt es online einen BAföG-Rechner, mit dem ein unverbindlicher Förderungsbetrag errechnet werden kann. Weitere Berechnungsbeispiele sind auf der Website des Bundesministeriums für Bildung und Forschung zu finden. Für die Hochschule Mittweida ist das Studentenwerk Freiberg zuständig, das Studenten für Fragen jederzeit zur Verfügung steht. Ferner bietet der Verband der Studentenwerke hilfreiche Tipps zur Antragsstellung. Um finanzielle Engpässe zu überbrücken, ist es auch möglich, ein zinsloses Darlehen vom Studentenwerk Freiberg zu beziehen.

Stipendien

Ein Trugschluss ist, dass Stipendien nur etwas für Hochbegabte sind, auch wenn viele von Begabtenförderungswerken vergeben werden. Aber nicht alle Stipendien funktionieren nach diesem Prinzip. Neben der Begabtenförderung gibt es noch viele andere Stiftungen, die Studienförderungen an Studenten vergeben. Auch zahlreiche kirchliche, politische oder wissenschaftliche Einrichtungen und Stiftungen bieten finanzielle Unterstützung an. Seit dem Sommersemester 2011 unterstützt das Bundesministerium für Bildung und Forschung Studierende mit dem sogenannten Deutschlandstipendium. Ansprechpartner und Organisator ist hierfür die Hochschule Mittweida. Was allgemein bei einer Bewerbung für ein Stipendium zählt, ist beispielsweise soziales oder fachspezifisches Engagement, individuelle Fachkenntnisse, eine Empfehlung durch einen Professor oder einfach unkonventionelle Denkstrukturen. Die Bewerbung sollte ausdrucksstark sein und eine Motivation erkennen lassen. Sehr empfehlenswert sind auch Suchmaschinen für Stipendien im Netz wie stipendienlotse.de, mystipendium.de oder stiftungen.org. Vorteile von Stipendien sind beispielsweise monatliches Büchergeld, Teilnahme an kostenlosen Seminaren, Kontakt zu ehemaligen Stipendiaten und die enge Verbindung mit der Industrie, was einen leichteren Eintritt in die jeweilige Branche ermöglicht.

Studentenjob

In Mittweida gibt viele Möglichkeiten, einen Studentenjob auszuüben, jedoch schwanken hier die Verdienstmöglichkeiten stark und es ist mit viel Geduld verbunden, einen adäquat bezahlten Nebenjob zu finden. Bessere Chancen bietet die Nachbarstadt Chemnitz. In naher Zukunft wird das sogenannte Chemnitzer Modell Studenten der Hochschule Mittweida ermöglichen, schneller und komfortabler zwischen Mittweida und Chemnitz zu pendeln und somit auch einer Beschäftigung in Chemnitz nachzugehen. Für den Raum Chemnitz bietet die Universität Chemnitz eine kontinuierlich gepflegte Jobbörse für Studenten an. Für Jobs und Praktika informiert auch unser medienMITTWEIDA-Jobportal über lokale und nationale Stellen. Des Weiteren bietet auch das Studentenwerk Freiberg ein Jobportal an. Wer Augen und Ohren offen halt, kann auch einen Nebenjob an der Hochschule besetzen oder Werksstudent bei einer Partnerfirma der Hochschule werden. BAföG-Empfänger sollten darauf achten, dass der Studentenjob die 400 Euro-Basis nicht überschreitet, da sonst mit Abzügen zu rechnen ist.

Kindergeld, Wohngeld und Kredit

In der Regel ist es möglich, bis zum 25. Lebensjahr für eine Ausbildung – also auch für ein Studium – Kindergeld zu beziehen. Wurde davor ein Wehr- oder Zivildienst absolviert, wird die Frist sogar um diese Zeit verlängert. In einigen Sonderfällen, beispielsweise das Überschreiten der Regelstudienzeit und somit das Wegfallen der BAföG-Förderung, besteht auch die Möglichkeit, Wohngeld beim Landratsamt zu beantragen. Wenn alle Versuche auf Fremdfinanzierung fehlschlagen und somit das Studium nicht aus eigener Tasche finanzieren kann, besteht nur noch die Möglichkeit, sich einen privaten Darlehensgeber zu suchen oder einen Bildungskredit aufzunehmen. Einen Studienkredit mit guten Konditionen bietet unter anderem die KFW-Bank an. Prinzipiell hat aber jede Bank speziell zugeschnittene Kredite für Studenten.

Fazit

Manch einer wird mit BAföG gefördert, andere werden Werkstudenten oder suchen sich einen Studentenjob und manche bekommen ein Stipendium oder nehmen einen Studienkredit auf. Das Leben eines Studenten ist nicht so einfach. Jedes Jahr wird die finanzielle Situation neu in Frage gestellt. Zusätzlich zu dem Leistungsdruck machen Geldsorgen das Studieren auf keinen Fall einfacher. Deswegen sollten Studenten immer im Dialog mit dem jeweiligen Geldgeber stehen, um zu wissen, wann die Förderung wegfällt und um sich rechtzeitig über mögliche Alternativen zu informieren.

Text: Peter Bauch. Beitragsbild: Lars Schäfer.

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