„Detox“ ist ein Langfilmprojekt, das vom Mittweidaer Medienstudenten Philip Müller ins Leben gerufen wurde. Im August/September 2014 findet der Dreh statt. Der Filminhalt: Ein Parasit befällt urplötzlich die Erde und damit auch die Menschheit. Welche Folgen das für deren zwischenmenschlichen Beziehungen hat und welche Rolle ich − Alexander Meyer − in diesem Fiktions-Drama spiele, erfahrt Ihr im Folgenden.
„Der Animus-Parasit ist ein bogenförmiges ‚Protozoon‘ mit einer parasitäre Lebensweise und gehört der Gattung der ‚Toxoplasmen‘ an. Der Parasit ist eng verwandt mit dem Malaria-Erreger ‚Plasmodium‘ und wird als eine adaptive Reaktion des ‚Toxoplasma gondii‘ angesehen. Der Animus-Parasit wurde erstmals im August 2015 im Gehirn von Schimpansenaffen und Menschen festgestellt.”
Ein Textauszug aus einem Lehrbuch für Medizin oder doch aus dem Drehbuch für den Langfilm „Detox – Wenn du alles verloren hast“? Damit ihr bezüglich der Story nicht ganz im Dunkeln tappt, habe ich Philip gefragt, worum es denn nun wirklich geht:
Da Philip das Filmprojekt natürlich nicht alleine stemmen kann, steht ihm als Produktionsassistentin Christina Honig zur Seite. Sie ist seit September letzten Jahres maßgeblich an der Umsetzung des Projektes beteiligt und die „gute Fee“ neben Philip. Wenn er nicht weiß, wo er morgens seine Socken gelassen hat, dann bedarf es nur eines kurzen Anrufs und das Problem ist gelöst:
Aktuell werden eigens angefertigte Sponsorenmappen verteilt, das geplante Budget von 45.000 Euro muss schließlich erst einmal finanziert werden. Mit Erfolg. Ein Anteil von 5.000 Euro konnte schon vom Studentenrat der Hochschule aquiriert werden.
Teamarbeit ist gefragt
Auf die Frage, ob ich als „Erster Kameramann“ mitmachen will, konnte es natürlich nur eine Antwort geben: Na klaro! Dafür brauchte ich auch gar nicht zu wissen, um was es in dem Film geht. Im Bereich Fiktion arbeiten zu können macht einfach unglaublich viel Spaß. Neben vielen weiteren Studenten der Hochschule Mittweida konnten auch einige Personen aus der Medien-Branche für den Film verpflichtet werden.
Zwei Hauptberufliche „Effektmaskenbilderinnen“ aus Berlin, die Band „Strömkarlen“ für den Soundtrack, ein talentierter Werbefotograf, sowie Schauspieler aus Film und Fernsehen haben ihre Mitarbeit am Projekt zugesagt. Auf der Website des Filmes findet ihr ausführliche Steckbriefe der Studenten der Hochschule Mittweida, die in tragenden Rollen am Projekt beteiligt sind:
Das Filmemachen ist nicht immer nur Spaß und so verfolgen Philip Müller und sein Produkionsstab natürlich auch ein ganz klares Ziel. Der Film soll als Referenz herhalten und dem deutschen Filmmarkt beweisen, dass es auch ohne ein Millionenbudget möglich ist, gute Filme zu produzieren. Außerdem soll die Story den Zuschauer zum Nachdenken anregen, denn wie Philip Müller schon im Interview erzählte, ist es doch spannend zu erfahren, wie Menschen in Extremsituationen mit ihrer Umwelt interagieren. Zudem soll der Film auch auf nationalen Filmfestivals eingereicht werden, um so ein möglichst großes Publikum zu erreichen. Bis es soweit ist, werden aber noch viele schlaflose Nächte und anstrengende Tage vergehen.
Der erste „Look“: ein ehemaliges Kühlhaus
Einen besonders spaßigen Tag hatten wir aber bereits schon im Februar. Bei einem Fotoshooting probierten wir erste „Looks“ für den Film aus und produzierten gleich ein paar ansprechende Fotos für die Sponsorenmappe. Dabei habe ich auch ein bisschen mit „HDR-Fotografie“ herumexperimentiert. Die Ergebnisse können sich auf jeden Fall sehen lassen:
Und… Action!
Im Moment stellt Philip das Drehbuch fertig, Kulturförderungen werden beantragt und der Schauspielerstab erweitert. So ein großes Projekt mit einer geplanten Länge von 80 Minuten zu produzieren, bedeutet doch einen riesigen Aufwand. Demnächst produzieren wir kleine Videos, die uns die Dreharbeiten im Sommer erleichtern sollen. Wir wollen vor allem die Auflösung von Gesprächs- und Actionszenen proben und so den späteren „Look“ des Filmes experimentell herausfinden.
Technik ist das A und O
Mich als Kameramann beschäftigt natürlich hauptsächlich die Arbeit mit der Kamera. Ist eine „Steadycam“ besser für Actionsszenen geeignet als eine handgeführte Kamera? Macht sich hier eher ein ruckeliges Bild oder ein scheinbar schwebendes Bild besser? Das sind alles Fragen, die in naher Zukunft noch geklärt werden müssen.
Bei der Kamera werden wir höchstwahrscheinlich auf eine „Canon C300“ zurückgreifen − mit externer Aufzeichnung auf einem „Atomos Samurai SSD-Recorder“. Das bietet den Vorteil, dass wir gleich in einem hochwertigen Codec unserer Wahl („DNxHD“ oder „ProRes“) aufzeichnen, die Datenmengen aber trotzdem überschaubar bleiben. Es müssen schließlich 80 Minuten Spielfilm untergebracht werden, mit doppeltem Backup. Das kostet Festplattenspeicher ohne Ende, der natürlich auch im Budget eingeplant werden muss. Ich freue mich auf jeden Fall wahnsinnig auf diese spannende Arbeit und kann es kaum erwarten, mit den Dreharbeiten loszulegen. Da sag ich nur noch eins: „Ruhe bitte und Kamera ab“!
Weitere Informationen über das Projekt „Detox“ und aktuelle Neuigkeiten zur Produktion erfahrt Ihr auf der Facebook-Seite und der Website zum Film.
Text, Fotos und Videos: Alexander Meyer.