Die Zukunft der Werbung

von | 14. November 2011

Die Teilnehmer der Diskussion „The Future of Advertising“ waren sich einig: die Grundprinzipien der Werbung verändern sich nicht. Erfolg vorauszusagen sei jedoch rein spekulativ.

„Wenn ich aufstehe, esse ich zum Breakfast Cornflakes, checke anschließende meine Mails und hole mir auf dem Weg zum Office noch einen Coffee to go.“ So reden die Professionals, behauptet Marketingberater Torsten Ambs augenzwinkernd. Er will damit verdeutlichen, welche Rolle die englische Sprache in der Werbebranche spielt. Eric Schoeffler, Kreativchef der Werbeagentur „DDB Tribal“, sieht das ganz pragmatisch: „Die Werber sind einfach zu faul, um sich kreative deutsche Namen auszudenken. Englisch ist eine viel griffigere Sprache.“

Werbung im Wandel

Die Werbung ist einem stetigen Wandel unterworfen. Die Grundprinzipien sind zwar noch die gleichen wie vor 50 Jahren, die Verbreitungswege und die Vernetzung von Inhalten sind jedoch dynamisch und können oft nur spekulativ vorausgesagt werden. Darüber sind sich die vier Teilnehmer des Panels „The future of advertising“ einig. Prof. Dr. Tamara Huhle, Lehrbeauftragte an der Hochschule Mittweida und Geschäftsführerin der Werbeagentur „media GmbH“, ist sich aber sicher, dass „Werbung in Zukunft nur noch crossmedial erfolgreich, effizient und kundenorientiert sein kann.“ Die richtige Kundenansprache sei dabei eine große Herausforderung. „Die klassischen Sinus-Milieus sind morgen schon veraltet. Wir müssen uns auf einen riesigen Besteckkasten berufen, um den Konsumenten Werbung schmackhaft zu machen,“ sagt Tamara Huhle. Mit dem Begriff „Besteckkasten“ meint sie die zahlreichen Möglichkeiten bei der Konsumentenansprache.

Zeitalter der Kreativität

Eric Schoeffler hat in seiner Agentur schon viele erfolgreiche Kampagnen durchgeführt, unter anderem für „VW“ und die „Telekom“. Dabei ist es ihm besonders wichtig Menschen und Marken zusammenzubringen. „Wir bewegen uns in ein Zeitalter der Kreativität“, sagt er voller Überzeugung. „Wenn man den Verbraucher mit dem Produkt und der Werbung faszinieren kann, hat man Erfolg“.

In Zukunft wird das Internet dabei eine große Rolle spielen. Problematisch ist allerdings der rechtliche Aspekt, denn viele Reglementierungen und Restriktionen schränken den Handlungsspielraum ein. Torsten Ambs schlägt eine einfache Lösung vor: „Erfolg hat der, der eigene Regeln aufstellt und mit Fantasie Schranken umgeht.“ Seine Diskussionspartner stimmen ihm dabei zu. „Man muss Regelwerke auch nicht immer bis zum Schluss lesen“, sagt Tamara Huhle. „Das Wichtigste ist Risikobereitschaft und Mut.“ Werbung wird uns also noch in Zukunft begleiten. Der Moderator der Gesprächsrunde, Dr. Stephan Heller, fasst es ganz einfach so zusammen: „Ohne Werbung funktioniert keine Marktwirtschaft.“

<h3>Juliane Görsch</h3>

Juliane Görsch