Ein Handy sorgt für große Augen

von | 22. März 2010

Junge Studenten an der Hochschule Mittweida: 210 Kinder haben die erste KinderUni besucht. Mit dem Thema "Von der Blechdose zum Handy… wie funktioniert das eigentlich?" hat die Hochschule die erste von vier Vorlesungen für acht- bis zwölfjährige Schüler veranstaltet - mit großem Erfolg.

„Ihr seid heute keine Schüler, sondern Studenten“, erklärt Projektleiterin Ramona Kusche den jungen Teilnehmern. Doch auch der Hörsaal im Gerhard-Neumann-Bau war für die Kinder eine neue Erfahrung. Mit vielen anderen Kindern aufgereiht hintereinander zu sitzen, kannten sie alle bislang nicht. „Bei uns passen maximal 30 Kinder in das Klassenzimmer“, stellt der neunjährige Hannes Prezel fest. „Ich wünsche mir, etwas erklärt zu bekommen“, beschreibt die zehnjährige Anne Georgius ihre Erwartung, nachdem sie die vielen ersten Eindrücke verarbeitet hat.

Was die Blechdose mit dem Handy zu tun hat, wurde den jungen Studenten durch den einstündigen Vortrag von Professor Lothar Otto schnell klar: Bei der Blechdose wird die Sprache durch Schwingungen übertragen, beim Handy werden digitale Signale in Form von Einsen und Nullen über Sendestationen und Satelliten zum Empfänger geschickt. Dabei sorgten zahlreiche Computeranimationen und praktische Versuche für große Augen bei den neugierigen Jung-Studenten. „Ich finde es gut, dass der Professor nicht nur geredet, sondern auch praktische Dinge gezeigt hat“, freute sich die Schülerin Lena Schlimbach.

Kindgerechter Vortrag

Nicht nur die wissenschaftliche Sicht stellte Professor Otto dar, sondern auch die Gefahren eines Handys. Der Professor empfiehlt beispielsweise das Handy beim Telefonieren nicht zu nah an den Kopf zu halten. „Die Tipps für den Umgang mit dem Handy fand ich wichtig. Es war gut, dass die Kinder das von einem Experten gehört haben und nicht nur von ihren besorgten Eltern“, sagt Anne Schlimbach, die Mutter einer teilnehmenden Schülerin. Nach dem Vortrag stellten die Kinder einige Fragen: „Wieso hat mein Handy manchmal kein Netz?“ oder „Was ist das beste Handynetz?“, die Professor Otto beantwortete.

Auch Eltern konnten unterdessen von dem Vortrag profitieren und Neues dazu lernen. Die Organisatoren der KinderUni boten ihnen die Möglichkeit im benachbarten Hörsaal das Geschehen mittels Videoübertragung zu verfolgen. „Ich kann dadurch nachvollziehen, über was gesprochen wurde und hinterher mit den Kindern darüber reden“, sagt Anke Perzel, die ihren Sohn zur KinderUni begleitet. Vom Hörsaal aus konnten sie die Kinder gut beobachten: „Die Aufmerksamkeit der Kinder war super – das würden sich manche Lehrer sicherlich auch wünschen“, stellt die teilnehmende Mutter Evelyn Standke fest.

„Die Resonanz war sehr gut“, freut sich Ramona Kusche. „Ich fand es beeindruckend, wie interessiert und ruhig die Kinder waren.“ Auch die Eltern lobten die KinderUni und das wissenschaftliche, aber sehr anschauliche Konzept.

<h3>Markus Bender</h3>

Markus Bender