Die historische Ausstellung „radio welten“ im Museum „Alte Pfarrhäuser“ zeigt alte Radios, Fernseher, Phono – und Tonbandgeräte. Am Montagmorgen, den 15. Oktober, eröffneten Oberbürgermeister Matthias Damm und Professor Dr. Ludwig Hilmer, Rektor der Hochschule Mittweida, die technische Sammlung. Die Ausstellung wurde nun bis zum 17. Februar 2013 verlängert. Jetzt kommen Studenten sogar kostenfrei herein.
„Die Ausstellung lässt das Herz eines jeden Technikers höher schlagen“, beschreibt Oberbürgermeister Matthias Damm „radio welten“. Diese zeigt über einhundert Geräte aus der Graus´schen Sammlung. Die Stiftung von Prof. Herbert E. Graus, Gerhard Graus und Klaus Malheim umfasst Apparate vor allem aus den Jahren zwischen 1933 und 1988. „Jedes dieser Geräte besitzt seine ganz eigene Geschichte“, erläutert Herbert E. Graus, Professor für Gründungsmanagement an der Hochschule Mittweida.
Neben dem klassischen Volksempfänger, der sogenannten „Göbbelsschnautze“, sind unter anderem auch der erste Mittelwellenempfänger und die technische Entwicklung zum Kofferradio zu besichtigen. Ergänzt wird die Ausstellung durch einige historische Fernseher, sowie Phono- und Tonbandgeräte. Der Eintritt im Museum „Alte Pfarrhäuser“ am Kirchberg 3 ist für Studenten seit der Ausstellungsverlängerung kostenfrei. Dienstags bis Sonntags können die kleinen und großen Technikwunder von 10 bis 16 Uhr begutachtet werden.
Radios mit besonderem Charme
„Was heute der Fernseher ist, war früher das Radio“, erklärt Peter von Bechen, Redakteur der Fachzeitschrift „Funkgeschichte“, die Bedeutung des Rundfunkempfängers. Viele der alten Apparate haben deswegen einen hohen Sammlerwert. Gerade unter jungen Leuten sei das alte „Philetta“, ein Radio der Marke „Philips“, sehr beliebt, so von Bechen. Das Gerät, das in den 1950er Jahren entwickelt wurde, kann mittels UKW-Funktion auch noch heute genutzt werden.
Das ist allerdings die Ausnahme. Zahlreiche historische Geräte hingegen werden zukünftig unnutzbar: „Die Übertragung mittels Mittelwelle wird zunehmend eingestellt“, erklärt der „Funkgeschichte“-Redakteur. Grund dafür ist die geringe Nutzung und der hohe Stromverbrauch. „Jedoch besitzt diese Empfangsart einen ganz besonderen Charme. Via Mittelwellle ist beispielsweise der Empfang von britischen Rundfunkstationen während den Abendstunden möglich“, verrät von Bechen.
Weitere Ausstellungen folgen
In der eigenen Sammlung der Hochschule Mittweida befinden sich derzeit über 3200 historische Gegenstände. Zu dieser gehören Bestände aus allen Fachbereichen: Elektroröhren, historische Fernmelde- oder auch Rechentechnik. Um diese Ausstellungstücke zu präsentieren, soll bis zur 150-Jahrfeier der Hochschule in fünf Jahren eine Dauerausstellung im Zentrum der Stadt Mittweida realisiert werden.
Text: Jan Böhnstedt. Bild: Jonas Haase, Bearbeitung: Jonas Haase