Ein Tag im Zeichen der freien Meinung

von | 3. Mai 2011

Heute jährt sich der internationale Tag der Pressefreiheit zum 18. Mal. Es soll hiermit auf Länder aufmerksam gemacht werden, in welchen Zeitungen, Publikationen oder Meinungen zensiert und verboten werden. Laut Anja Pasquay vom Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger ist dieser Tag immer noch sehr wichtig.

Der Tag der Pressefreiheit hat an seiner Bedeutung trotz der Möglichkeit, in westlichen Ländern in Facebook, Twitter und Co. ungehindert zu publizieren, nichts verloren. Anja Pasquay vom Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BSZV) betont die Relevanz des Tages: „Er ist heute noch ungeheuer wichtig. In Deutschland ist die Pressefreiheit im Grundgesetz verankert und wird täglich gelebt. In vielen anderen Ländern ist dies nicht der Fall.“ In etwa drei Viertel aller Länder weltweit gibt es kein festgeschriebenes Anrecht auf Menschenrechte und Pressefreiheit, 58 Journalisten wurden im letzten Jahr getötet, weil sie ihren Beruf ausübten. „Deshalb müssen sich Journalisten, Verleger und Medienmacher, die in Freiheit und in Ruhe arbeiten können, dafür einsetzen, dass ihre Kollegen, die nicht unter solchen Umständen arbeiten können, dies auch tun dürfen“, sagte Anja Pasquay.

Anlässlich dieses Tages finden in Deutschland in diesem Jahr verschiedene Veranstaltungen statt. Zum Beispiel eine als „Despotendämmerung“ betitelte Veranstaltung in Berlin, die die Entwicklung der Pressefreiheit in Ägypten und Tunesien beleuchtet. Es handelt sich dabei um eine Podiumsdiskussion mit Vertretern des BDZV, des Deutschen Journalisten Verbands und der Menschenrechtsorganisation Reporter ohne Grenzen. Daran teilnehmen wird auch der Blogger Slim Amamou, der seit dem 17. Januar 2011 Staatssekretär im tunesischen Ministerium für Jugend und Sport ist. Unter der Diktatur von Zine El Abidine Ben Ali wurde er als politischer Gefangener festgehalten.

Schneller ist nicht gleich wichtiger

Im Internetzeitalter ist die tägliche Informationsflut größer geworden. Durch soziale Netzwerke werden Nachrichten und Informationen heute viel schneller verbreitet. Doch eine rasche Umsetzung von Meldung und Nachricht ist nicht alles. „Soziale Netzwerke sind immer dann nützlich, wenn es um die schelle Verbreitung von Informationen geht“, erläutert Anja Pasquay. Die Presse werde dadurch aber nicht unwichtiger. „Am Ende brauchen wir doch jemanden, der die Quelle gewichtet und die Nachricht nach ihrer Wichtigkeit einschätzt.“

Der internationale Tag der Pressefreiheit geht auf eine Deklaration vom 3. Mai 1991 zurück. Damals forderten afrikanische Journalisten in einer gemeinsamen Erklärung die Schaffung einer unabhängigen, pluralistischen und freien Presse. Erst am 20. Dezember 1993 wurde von der UNCESCO festgelegt, dass der 3. Mai der internationale Tag der Pressefreiheit ist.

<h3>Steve Martin</h3>

Steve Martin