Die Veranstaltung der Fakultät Elektro- und Informationstechnik diente als Kommunikationsplattform für Fachleute. „Ziel unseres Workshops ist unverändert die bessere Wahrnehmung in der Öffentlichkeit“, erklärte Prof. Dr. Olaf Hagenbruch, Leiter des Application Centers Microcontroller (ACMC). Dies ist ein Forschungs- und Entwicklungszentrum innerhalb der Hochschule Mittweida, das Baugruppen, Komponenten und Geräte mit intelligenter Elektronik entwickelt. Etwa 35 Unternehmen und Hochschulen waren beim Workshop vertreten. „Mit der Veranstaltung soll die Zusammenarbeit zwischen Forschungseinrichtung und industrieller Praxis gefördert werden“, erklärte Hagenbruch. Außerdem sollten sich konkrete Kontakte ergeben und die Kooperation der Teilnehmer unterstützt werden.
Komplexe Technik für den Alltag
Die Relevanz der besprochenen Themen wird bei Schlagwörtern wie „ARM9“ oder „6LoWPAN“ nicht deutlich. Diese sind für Laien zwar keine bekannten Begriffe, dennoch benutzt jeder die zugehörigen Geräte fast täglich. „ARM-Mikrocontroller“ werden beispielsweise in mobilen Endgeräten wie Smartphones eingesetzt. Mit solchen Beispielen aus der Praxis wollen die Veranstalter auch künftig mehr Interesse für die Berufsfelder wecken.
Das ist auch nötig. In der Branche herrscht ein ausgeprägter Fachkräftemangel. „Es gibt zu wenig Jugendliche, die sich für Ingenieurstudiengänge interessieren“, bedauerte Hagenbruch. Für Hochschulen und Unternehmen sei dies eine schwierige Phase. Die heutigen Studenten können daraus aber einen Vorteil ziehen, sobald sie in die freie Wirtschaft wechseln. „Das Arbeitsentgelt wird durch die steigende Nachfrage in der Branche immer höher“, sagte der Leiter des ACMC.
Softskills können Fachkompetenz nicht ausgleichen
Dass die oftmals als Einstellungsvorraussetzung dargestellten Softskills für Ingenieure nicht unbedingt wichtig sind, erklärte Günter Uhlrich, Geschäftsführer eines Digitalkamerasystemherstellers und -entwicklers, am Beispiel von Bachelorabsolventen: „Meist reicht deren fachliche Kompetenz nicht aus. Diese steht jedoch im Vordergrund, erst danach folgen Sprachkenntnisse und soziale Kompetenz.“