73 Meter lang, 24 Meter hoch, 79,8 Meter Flügelspannweite und Platz für 538 Passagiere. Das sind die Daten des Airbus A380, dem größten Passagierflugzeug das jemals gebaut wurde. Somit verdrängte sie die Boeing 747 nach 36 Dienstjahren von der Spitze der größten Flugzeuge. Neben Qantas, Singapore Airlines und Emirates hat mit Air France jetzt auch die erste europäische Fluggesellschaft den „Superjumbo“ in ihrer Flotte aufgenommen. Zur Feier versteigerte Air France 380 Tickets für den Jungfernflug von Paris nach New York im Online-Auktionshaus eBay. Die Erlöse der Auktion kommen den humanitären Projekten der Air France-Stiftung für notleidende Kinder zugute. Durch die Versteigerung der Tickets entwickelte sich eine durchaus ansehnliche Summe. Während ein regulär gebuchtes Ticket je nach Zeitraum schon ab 245 Euro zu bekommen ist, bewegen sich die Preise bei eBay zwischen 800 und 1.000 Euro für ein einziges Ticket in der Economy Klasse. Ein Zuwachs von bis zu 300 Prozent.
Auch die Nachfrage nach dem Riesenjumbo ist groß: Insgesamt sind 200 Stück bestellt, 19 bisher ausgeliefert. Besonders gefragt ist der Flieger bei der arabischen Fluglinie Emirates. Mit 58 georderten Flugzeugen sind sie Spitzenreiter was die Bestellungen betrifft. Auch die deutsche Lufthansa bereitet sich schon auf ihre kommenden 15 Maschinen vor.
Verbrauch geringer als jedes Auto
In Zeiten der Ölknappheit und Wirtschaftskrise stellt sich die Frage nach der Rentabilität. Laut Airbus besitzt der A380 die niedrigsten Betriebskosten aller Langstreckenflugzeuge. Die niedrigen Betriebskosten rechnen sich vor allem durch einen geringeren Treibstoffverbrauch pro Sitz aus. Erreicht wird das durch den Einsatz besonders leichter und dennoch widerstandsfähiger Materialien, wie kohlefaserverstärktem Kunststoff und glasfaserverstärktes Aluminium, in Fachkreisen auch GLARE genannt. Außerdem haben die Fluglinien die Wahl zwischen den beiden Triebwerken Trent 900 von Rolls Royce und der GP7200 von Engine Alliance. Die Kombination dieser besonders effizienten Triebwerke mit den leichten Baustoffen kann bei voller Belegung den Pro-Kopf-Treibstoffverbrauch auf bis zu drei Liter pro einhundert Kilometer senken.
Das alles sind aber nur ideale Vorstellungen, welche nur bei komplett ausgelasteter Sitzbelegung gelten. „Alle Betreiber werden die Maschine auch nur auf Routen einsetzen bei denen hohe Auslastung garantiert ist“, so Andreas Speath, Luftfahrtexperte und Autor des Buches „Airbus A380 – Der fliegende Gigant aus Europa“. Zudem mussten viele Flughäfen zum Teil aufwendige Umbauten für den Airbus übernehmen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. „Wenn der A380 kommt, bedeutet das womöglich auch gute Geschäfte, wenn sie dann kurz darauf wieder verschwindet wie Emirates in New York, ist es natürlich ärgerlich.“ Gemeint ist damit Flugnummer EK3801 von Dubai nach New York. Zu Anfang noch als Aushängeschild für Emirates geplant, beschloss man nach gerade einmal neun Monaten die Route vorerst nur noch mit der kleineren Boeing 777 zu befliegen. Das Flugzeug war einfach nicht ausgelastet. Das Flugzeug muss seine Alltagstauglichkeit erst noch beweisen.