Gekommen um zu bleiben

von | 28. Januar 2011

Für Webseitenbetreiber zählt jede Sekunde. Zumindest, wenn es um die durchschnittliche Verweildauer der Nutzer geht. Seit Jahren versuchen die Anbieter, diese zu erhöhen, aber bisher ohne Erfolg. Der Dienst Apture verspricht nun, den Benutzer zwei bis dreimal länger auf der Seite zu halten.

Dieses Problem kennen alle großen Nachrichtenseiten: Noch bevor die Werbung auf den Benutzer wirken kann, ist der schon auf eine andere Seite verschwunden, mit großer Wahrscheinlichkeit sogar irgendwo in die Tiefen des Internets abgetaucht. Ungeduldig und schnelllebig, geradezu getrieben hastet der Leser auf der Suche nach der schnellsten Information von Seite zu Seite. Doch gerade dieses Verhalten ist problematisch für den Seitenbetreiber, denn dessen Haupteinnahmequelle ist immer noch die Onlinewerbung und diese dringt in der kurzen Zeit nicht durch.

Dabei geht es den meisten Nutzern nur um zwei Dinge: Informationen sammeln und unterhalten werden. Eine einzige Website kann jedoch bisher nie alle gewünschten Informationen bieten. Liest ein Nutzer einen Artikel eines Online-Angebots, wechselt er mit der Suche nach einem ihm unbekannten Wort schnell zur nächsten Seite. Um diese Wechsel zu verhindern und die Verweildauer zu erhöhen, arbeitet Apture als Widget auf der Seite und importiert beziehungsweise verlinkt den Inhalt mit externen Medien. Lediglich das zu suchende Wort muss angeklickt oder markiert werden und ein Fenster verknüpft weitere Informationen.

Apture bietet verschiedene Formate zu dem gewünschten Begriff an. Von reinen Texten aus der Online-Enzyklopädie Wikipedia oder großen Nachrichtenseite bis hin zu Bildern und Videos. Die Inhalte werden dem definierten Suchbegriff zugeordnet. Das System funktioniert ähnlich wie eine Art Suchmaschine, nur dass der Benutzer die Seite nie verlässt.

Nutzung auf Nachrichtenseiten

Genutzt wurde das Angebot bisher von der New York Times, The Economist, The Nationund anderen Nachrichtenseiten. Nach einer Testphase entschieden sich die Verantwortlichen der New York Times jedoch, ein eigenes System zu entwickeln, dass sich leicht von den bisherigen Angeboten unterscheidet. Nutzer, die ein Wort hervorheben, können dieses in einem Wörterbuch nachschlagen, ohne davon zu surfen.Ob diese Technik auf die Dauer Erfolg haben wird, ist allerdings noch unklar. Schlussendlich entscheidet der Leser selbst, ob damit sein Informationshunger gesättigt wird oder er sich über ein Thema noch genauer informieren will, womit er die Seite verlässt. Wer Apture gerne ausprobieren möchte, kann auf diesem Artikel ein Wort hervorheben.

<h3>Bernhard Schmidt</h3>

Bernhard Schmidt