Etwa 50 Studenten strömten in die „Qualle“ in Haus 5. Das große Interesse hatte die Organisatoren. Zunächst war die Teilnehmerzahl auf 15 begrenzt gewesen. Schnell erkannte der Referent Ralf Schmitt, dass die als Workshop geplante Veranstaltung ganz anders verlaufen würde. Kein Problem für den Moderator und Buchautor von „Ich bin total spontan, wenn man mir rechtzeitig Bescheid gibt“. Er zitierte umgehend zehn Freiwillige auf die Bühne und ließ sie sich in einem Spiel beweisen. Das Spiel zeigte die wichtigsten Aufgaben eines Moderators auf: Er muss Entscheidungen treffen und den Überblick behalten. Gar nicht so leicht für die Teilnehmer.
Insgesamt dreieinhalb Stunden gab Schmitt Tipps und verriet Tricks für gute Eventmoderatoren. „Sei authentisch!”, „Sei kommunikativ!”, „Sei einfach!”, “Sei frohlockend, mitreißend, fragend und vertrauend!“ Die Anweisungen ließ Schmitt umgehend umsetzen. „Geh auf die Bühne und denke: Wow, Sexy!“, riet Schmitt seinen Zuhörern. Allein mit dieser Anweisung sollen die Nachwuchs-Moderatoren in der Lage sein, auf der Bühne eine gute Figur zu machen.
Learning by Doing
Ralf Schmitt hat im Jahr über 180 Auftritte als Moderator und Moderationstrainer. Eine anerkannte Ausbildung gibt es dafür allerdings nicht. Nach und nach lernte er die Kniffe und kann mittlerweile auf zehn Jahre Berufserfahrung zurückgreifen. In dieser Zeit hat er gelernt, auf viele Kleinigkeiten zu achten: Dazu zählen beispielsweise die passende Anzugfarbe oder die Kommunikation mit dem Publikum. So seien Frauen im Publikum die besseren Interviewpartner.
Allerdings gehört nicht nur die reine Moderation zu den Aufgaben eines Moderators. Recherche über den Kunden und die Absprache der Technik gehören für Schmitt ebenso zu seinem Job, wie die Tatsache, dass er vor einer Veranstaltung weder Kaffee noch Alkohol zu sich nimmt. Ein guter Moderator pflege außerdem auch im Nachhinein den Kontakt zu den Kunden und fordere immer Kritik ein. Gesagt getan: Die letzten fünf Minuten sitzt Ralf Schmitt auf der Bühne, still und hört sich die Kritik an. Durchweg positiv. Die Teilnehmer sind begeistert ob der individuellen Gestaltung des Workshops.