Geschenke unterm Kunstbaum

von | 23. Dezember 2009

Weihnachten steht vor der Tür und wie jedes Jahr stellt sich die Frage nach dem perfekten Christbaum. Die Auswahl ist groß und reicht von verschiedenen Naturbäumen bis zum Kunstbaum. Die richtige Wahl ist eine ökologische.

Sie müssen nicht abgeholzt werden, sind über mehrere Jahre brauchbar und altern nicht: Kunstbäume, die scheinbar umweltfreundlicher sind. Doch der Schein trügt. Aus ökologischer und ökonomischer Sicht sollten Bäume aus der Region gekauft werden, um durch die kurzen Transportwege den Kohlenstoffdioxid-Ausstoß möglichst gering zu halten. „Dabei ist es unbedeutend, ob die Bäume direkt aus dem Wald oder von einer Christbaumkultur kommen“, ergänzt Thomas Christen vom Bayrischen Waldbesitzerverband gegenüber medien-mittweida.de.
Für jeden entnommenen Baum wird in der Regel im Frühjahr ein Baum nachgepflanzt. Zudem wird nicht die komplette Christbaumkultur auf einmal abgeschlagen, sondern die Ernte wird auf mehrere Jahre verteilt. Bei Mischwäldern werden nur die Christbäume geschlagen, die bei der Durchforstung und Waldbewirtschaftung anfallen. „Circa fünf Prozent Bäume kommen direkt aus einem Wald. Allerdings entsprechen diese Bäume nicht immer dem vom Plantagenbaum geprägten idealen Christbaum“, erläutert die Pressereferentin Sabine Krömer-Butz von der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald.

Bis zur Verbrennung umweltbewusst

Im Vergleich zum Kunstbaum hat laut Thomas Christen der natürliche Baum in Sonderkulturen in seiner zehnjährigen Wachstumszeit bis zu 150 Tonnen Kohlenstoffdioxid gebunden und gleichzeitig bis zu 105 Tonnen Sauerstoff und 480 Tonnen Biomasse produziert. „Auch nach dem Weihnachtsfest kann der Baum durch Kompostierung oder Verbrennen weiter genutzt werden.“ Bei der Verbrennung wird so viel Kohlenstoffdioxid freigegeben, wie der Baum während seiner Wuchszeit gebunden hat. Im Gegenzug dazu ist der Kunstbaum wesentlich umweltschädlicher. Nicht nur die Herstellung belastet die Umwelt stark, sondern auch die Entsorgung. Bei der Müllverbrennung werden viele, teilweise giftige Schadstoffe freigesetzt.
Verstärkt werden in den letzten Jahren immer mehr Bio-Bäume mit einem Zertifikat, welches eine umweltschonende Anbauweise ohne Chemie garantiert, angeboten. „Wir wollen jedes Handeln von uns auf die ‚Ökotauglichkeit‘ überprüfen und Konsequenzen daraus ziehen“, sagt Sabine Krömer-Butz. Dazu gehöre für die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald auch der ökologisch korrekte Christbaum. „Man sollte deshalb beim Kauf des diesjährigen Christbaums nach den ökologischen Aspekten fragen, um damit für die Zukunft das Handeln anderer Menschen umweltbewusster zu gestalten“, ergänzt sie.
<h3>Sarah Korzeniewski</h3>

Sarah Korzeniewski