Gesellschaft, die Wissen schafft

von | 17. November 2009

MP3, Sehprothesen und fettfreie Wurst sind Entwicklungen der Fraunhofer-Gesellschaft, die in diesem Jahr ihr 60-jähriges Bestehen feiert. Der größte Standort von Fraunhofer-Instituten ist Dresden. Dort eröffnet im Januar 2010 die zwölfte Fraunhofer-Einrichtung.

Am Anfang, genauer gesagt am 26. März 1949, stand ein Büro in München mit drei Mitarbeitern. Die Aufgabe bestand vorerst darin, Fördergelder und Spenden für anwendungsnahe Forschung zu verteilen. Heute arbeiten in über 80 Einrichtungen 17.000 Mitarbeiter. Die Fraunhofer-Gesellschaft ist damit die führende Organisation für angewandte Forschung in Europa und hat unter anderem Niederlassungen in den USA, Asien und dem Nahen Osten.

Erfolgsabhängige Forschung

Das Besondere an Fraunhofer ist dabei, dass die Gesellschaft sich nicht nur durch Fördergelder vom Staat finanziert. Im Gegenteil: Nur ein Drittel der Forschungsgelder kommen von Bund und Ländern. Die restlichen zwei Drittel des Budgets verdient Fraunhofer selbst durch Forschungsaufträge von großen Unternehmen und durch öffentliche Aufträge. Vorbild für dieses Prinzip der Kombination von Unternehmen und Wissenschaft ist der Namensgeber der Gesellschaft. Joseph von Fraunhofer war Optiker, Wissenschaftler und Unternehmer in einer Person. Er entdeckte die „Fraunhoferschen Linien“, die dunklen Absorptionsstreifen im Spektrum des Sonnenlichts.

Die meisten der 80 Fraunhofer-Einrichtungen sammeln sich inzwischen in der sächsischen Landeshauptstadt. Mit elf Instituten und Einrichtungen ist Dresden der größte Standort von Fraunhofer-Forschungseinrichtungen.

Neue Einrichtung wird im Januar 2010 eröffnet

Im nächsten Jahr wird dieser Standort sogar noch um eine weitere Einrichtung ergänzt. Ende Januar wird das ASSID (All Silicon System Integration Dresden) als Bestandteil des Fraunhofer IZM (Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration mit Standorten in München und Berlin) eröffnet. „Forschungsziel von ASSID ist die heterogene Wafer Level Systemintegration, das heißt die Integration von Komponenten unterschiedlicher Architektur und Technologie in einem System“, erklärt Dipl.-Ing. M. Jürgen Wolf, Koordinator der Aktivitäten von ASSID. Die Bedeutung dieser neuen Einrichtung für den Standort Dresden schätzt der Diplom-Ingenieur sehr hoch ein: „Damit wird der Standort Dresden sowohl wissenschaftlich-technisch gestärkt, als auch hoch attraktiv für industrielle Kooperationen auf internationale Ebene in diesem Hochtechnologiebereich.“

Bis 2011 sollen im „All Silicon System Integration Dresden“ circa 50 Wissenschaftler eingestellt werden. Weitere Arbeitsplätze also für Menschen, die, wie die Fraunhofer-Gesellschaft ihre Mitarbeiter beschreibt, sich mit einem einfachen Ja oder Nein nicht zufrieden geben.

<h3>Therese Galetzka</h3>

Therese Galetzka