„Google“, Me, Myself and I

von | 21. Juni 2011

Bisher waren Nutzer auf das "Selbergoogeln" angewiesen, wenn sie herauszufinden wollten, welche Informationen über sie im Internet gefunden werden können. Das will nun ausgerechnet "Google" vereinfachen. Mit der neuen Funktion "Me on the Web" sollen Nutzer ihre privaten Daten im Internet der Suchmaschine besser kontrollieren können.

Das neueste Google-Tool befindet sich im sogenannten „Google-Dashboard“. Das ist die Seite, auf der „Google“ sämtliche Informationen über einen Nutzer auflistet. Mit „Ich im Internet“, wie es in Deutschland bezeichnet wird, bietet „Google“ dem Nutzer eine Anleitung und hilfreiche Optionen um seinen „Onlineruf“ zu schützen. So innovativ wie erwartet, ist das Tool aber nicht. Es ist eher eine Art Anleitung, die bei einer besseren Onlinedarstellung behilflich sein kann.

Vier Punkte zur sicheren Online-Identität

Schritt eins und zwei sind unverzichtbar für „Online-Selbstdarsteller“. Zuerst empfiehlt „Google“, nach sich selbst zu suchen, um zu sehen, welche Informationen über einen gefunden werden. Als zweiten Schritt zur sicheren Online-Identität finden die User in der Anleitung die Erstellung eines „Google Profils“. Damit legt der Nutzer fest, was für andere in den Suchergebnissen sichtbar sein soll, beispielsweise Lebenslauf, Kontaktdetails und andere Informationen über sich. Links zum persönlichen Blog, zu Onlinefotos in „Picasa“ und anderen Profilen wie „Facebook“ oder „LinkedIn“ lassen sich dort auch einfügen. Auf Websites, die persönlich erstellt wurden oder auf denen der User erwähnt wird, lässt sich ebenfalls verweisen.

Webseitenbetreiber bei Löschanfragen zuerst kontaktieren

Wer Inhalte im Web löschen möchte, setzt bei Schritt Nummer drei ein. Zum Beispiel, wenn die eigene Telefon- oder Kontonummer oder die eigene Unterschrift ungewollt im Netz aufgetaucht ist. „Google“ rät erst einmal, den Webmaster beziehungsweise den Betreiber der Seite, auf der die Daten veröffentlicht wurden, zu kontaktieren. Falls das nicht hilft, kann sich der Nutzer direkt an „Google“ wenden, die dann Kontakt mit dem Betreiber aufnehmen und die Entfernung beantragen. Nach der Löschung können die Dokumente aber immer noch aus dem Cache „Googles“ gefunden werden. Um diese Suchergebnisse von „Google“ entfernen zu lassen, muss ein extra Antrag gestellt werden. Auch hierfür hat „Google“ ausführliche Anleitungen parat – nicht nur Behörden können bürokratisch sein.

Zuletzt empfiehlt „Google“, sich benachrichtigen zu lassen, wenn neue persönliche Informationen veröffentlicht werden. Über „Suchbenachrichtigung für meine Daten einrichten“ lassen sich die gewünschten Begriffe wie beispielsweise der eigene Name oder die E-Mail-Adresse eintragen. „Google Alerts“ benachrichtigt den Nutzer entweder bei Veröffentlichung der Daten, einmal am Tag oder wöchentlich.

 

Keine wirkliche Neuheit

„Google“ gibt zwar auf seinen Hilfeseiten Tipps und Tricks, wie der Nutzer sich im Internet am besten präsentiert und wie er sich schützen kann. Aber hauptsächlich beschränkt sich das „neue“ Tool auf Anleitungen und pädagogische Hinweise. Das neue Werkzeug ändert nichts an der Tatsache, dass der Nutzer selbst auch weiterhin genau überlegen muss, welche Inhalte er ins Netz stellt. Laut dem „Google Policy Blog“ sei „Me on the Web“ aber nur der erste Schritt um seine Online-Identität besser zu verwalten.

<h3>Bianca Emmert</h3>

Bianca Emmert