Für „Plusser“ und Einsteiger

von | 4. Juni 2012

In seinem Buch über „Google+“ will Philipp Steuer Social Media-Neulingen und erfahrenen Usern Tipps geben. Auch wenn der Datenschutz zu kurz kommt: Der Zielgruppenmix funktioniert.

In seinem Buch über „Google+“ will Philipp Steuer Social Media-Neulingen und erfahrenen Usern Tipps geben. Auch wenn der Datenschutz zu kurz kommt: Der Zielgruppenmix funktioniert.
In seinem Buch „PLUS EINS – Das Google+ Buch Für Jedermann“ vergleicht Philipp Steuer „Google+“ mit einer Birne. „Die eine Gruppe Menschen mag keine Birnen, die andere liebt Äpfel und wiederum andere stehen auf gar kein Obst“, heißt es in der PDF-Publikation. Steuer will damit eine Anleitung für Einstieg und Erfolg auf „Google+“ geben. „Also ich persönlich finde auch Birnen sehr lecker“, spaßt der Kölner Online-Redakteur gegenüber medienMITTWEIDA.

„Google+“ ist anders

Das 79 Seiten umfassende eBook steht kostenlos als PDF zum Download bereit. Der Anspruch des Autors: Anfänger, aber auch versiertere „Plusser“ durch die Welt von „Google+“ navigieren. Das in dem Buch beschriebene Erstellen eines Kontos verkommt in den Kommentaren der Blog-Gemeinde jedoch zur Nebensächlichkeit. Mehr beachtet sind die „Tipps und Tricks“ und der „Weg zum Google+ Erfolg“, den Steuer hauptsächlich in der Anzahl der Follower misst. „Kenne deine Zahlen“, fordert er, selbst bekennender Zahlenfetischist.

„‚Google+‘ ist anders – eher mehr ‚Twitter‘ als Zuckerberg-Produkt“, ist Steuer überzeugt. In seinem Blog „googleplusinside.de“ schreibt er, die teils krampfhafte Andersheit gehe auch zu Lasten des Users. So fehle es „Googles“ sozialem Netzwerk beispielsweise noch an einer Option für private Nachrichten.

Der Suchgigant habe sein soziales Netzwerk aber zum Prestige-Objekt erklärt und wolle es mit allen Mitteln etablieren, so Steuer gegenüber medienMITTWEIDA. „’Google+‘ wird immer stärker in die ‚Google‘-Dienste integriert und dadurch auch immer mehr in den Fokus des Otto-Normal-Users gebracht, man denke nur an ‚Youtube‘“, so der Autor.

Ein guter Werbebotschafter

„Starke Marken wie ‚Google‘ aber zum Beispiel auch ‚Apple‘ verstehen durch ihr Image, normale Nutzer in Botschafter ihres Brands zu verwandeln“, sagt Sébastian Bonset, Redakteur bei „t3n“. Genau wie der Buch-Autor schätzt Bonset die konstruktiveren Diskussionen an „Google+“. Als „Google“-Jünger will Philipp Steuer aber nicht gelten: „Ich arbeite nicht für ‚Google‘, sondern habe das Buch aus freien und vor allem unbeeinflussten Stücken geschrieben.“

Bonset kritisiert an „PLUS EINS“ jedoch die fehlende kritische Auseinandersetzung mit „Googles“ vernetzter Daten-Sammel-Welt. So heißt es in dem Buch, der Nutzer solle „definitiv mögliche Vorbehalte beiseite lassen“. Datenschutz sei zwar kein spezifisches „Google“-Problem, der Konzern nehme durch die Vielzahl seiner Dienste aber eine Sonderrolle ein, so der „t3n“-Redakteur. Das Feedback der Netzgemeinde fällt trotzdem gut aus. Das Fazit eines Bloggers zum Buch: „Ein echtes Plus!“

Text: Tim Jungmittag, Video: Vanessa Rose, Maria Krause, Andreas Hiekel, Sprecher: Christopher Gaube

<h3>Tim Jungmittag</h3>

Tim Jungmittag