Hammerharte Würstchen sorgen für Gelächter

von | 17. Dezember 2010

Professoren der Fachgruppen Physik und Chemie luden Studenten und Interessierte zur physikalisch-chemischen Weihnachtsvorlesung ein. Experimente, Versuche und Präsentationen rund um das Thema Weihnachten waren Kern der Veranstaltung.

Professor Andreas Fischer von der Fachgruppe Physik begrüßte die zahlreichen Besucher der physikalisch-chemischen Weihnachtsvorlesung mit den Worten: „Wir versuchen, in den letzten Tagen vor den Ferien mal ein wenig festliche Stimmung hereinzubringen“. Der Professor, verantwortlich für die Studiengänge „Physikalische Technik“ und „Umwelttechnik“, erklärte: „Die Veranstaltung soll im Großen und Ganzen thematisch zu Weihnachten passen“. So präsentierten Fischer und seine Professorenkollegen eine Vielzahl verblüffender Experimente mit weihnachtlichem Bezug.

Bockwurst hammerhart

Bereits zu Beginn demonstrierte eine Art Propellervehikel, welches eine Palette Glühwein in den Vorlesungsraum transportierte, dass die Unterhaltung in dieser Vorlesung noch vor dem Lerneffekt stand. Die Medientechnikstudentin Nicole Neumann schätzte die Vorlesung ähnlich ein. „Wahrscheinlich ist die Weihnachtsvorlesung deshalb so beliebt, weil sie so ungezwungen ist“, bemerkte sie. So wurden beispielsweise Gewürzgurken mithilfe von Elektrizität zum Leuchten gebracht oder eine Bockwurst mit Stickstoff erhärtet und zum Hammer umfunktioniert. Mit einem 20-Euro-Schein hatte Professor Fischer Abwegiges vor, auch wenn der Versuch letztendlich misslang. „Wir machen mit dem Euro das, was wir in einem Jahr alle machen können“, sagte Fischer schmunzelnd. „Ihn verbrennen.“

Professor Falk Richter der Fachgruppe Chemie ließ mit hochprozentigem Alkohol versehenen Würfelzucker, genannt „Chemie-Küsschen“, über einem Becher Glühwein anzünden. „Schon hat man eine Version der Feuerzangenbowle für verarmte Beamte“, gab er augenzwinkernd bekannt. Anschließend experimentierte er mit farbigen Flüssigkeiten und erreichte so mitunter verblüffende Ähnlichkeiten mit bekannten alkoholischen Getränken. Je nach Zugabe anderer Chemikalien veränderte sich das Aussehen im Gefäß. Den Höhepunkt des Experiments stellte die stark dampfende Flüssigkeit in der letzten Flasche dar: „Das, meine Damen und Herren, ist nun der beliebte Küstennebel“, scherzte der Professor.

Helium sorgte für Gelächter

Gegen Ende der etwa zweistündigen Veranstaltung gab es noch einmal Überraschungen. Ein drehendes Rad, versehen mit Wunderkerzen stellte einen der beeindruckendsten Versuche der Vorlesung dar. Professor Richter verteilte schließlich seine „Chemie-Küsschen“ an die Gäste und Professor Fischer verabschiedete sich nach einem kräftigen Zug von einem mit Helium gefüllten Luftballon und ungewöhnlich hoher Stimme vom Publikum. Der tosende Beifall am Ende zeigte, wie zufrieden die Gäste der diesjährigen physikalisch-chemischen Weihnachtsvorlesung waren. „Ich hätte nicht erwartet, dass es so unterhaltsam wird“, gesteht Studentin Nicole Neumann. „Und wann sieht man schon mal einen Professor mitten in der Vorlesung rauchen?“

<h3>Robert Lehnert</h3>

Robert Lehnert