„ProSieben“ beginnt heute mit der Ausstrahlung der US-Serie „Die Borgias“. Die neunteilige Serie handelt von der Familie rund um Rodrigo Borgia, der im 15. Jahrhundert die Machtposition des Papstes inne hatte. Unter dem Namen Alexander VI erlangte er großen Reichtum und Macht. „Die Borgias“ ist eine US-Serie mit Star-Aufgebot. „Oscar“- und „Golden Globe“-Preisträger Jeremy Irons, verkörpert die Rolle des Rodrigo Borgia.
Die historische Geschichte liefert genug interessantes Material, denn Papst Alexander VI und seiner Familie haftet ein zweifelhafter Ruf an. Inzest, Korruption, Verrat und Intrigen wird den Borgias nachgesagt. Bei „ZDF“-Zuschauern dürfte der Titel der US-Serie Verwunderung auslösen. Am 27. Oktober 2011 strahlte das „ZDF“ die letzte Folge von „Borgia“ aus und erreichte damit einen überdurchschnittlichen Marktanteil von 10,4 Prozent in der Zielgruppe der 14-49-Jährigen. Dass die Serie im „ZDF“ die Quoten der „ProSieben“-Variante aufgrund des gleichen historischen Materials negativ beeinflussen könnte, bezweifelt Peter Esch von „ProSiebenSat.1“. „Wir glauben an das Quotenpotenzial der Serie“, sagt Esch, leitender PR-Redakteur für fiktionale Formate. Er begründet dies mit den unterschiedlichen Zielgruppen von „ZDF“ und „ProSieben“. Eins haben beide Serien definitiv gemeinsam: sie geizen nicht mit Gewalt, viel Sex und einer prunkvollen historischen Kulisse.
Erfolgsrezept à la „Die Tudors“
Die Vorschau von „Die Borgias“ zeigt außerdem eine stilistische Ähnlichkeit zu der ebenfalls auf „ProSieben“ ausgestrahlten Serie „Die Tudors“. Kein Wunder, gelten „Die Borgias“ quasi als Nachfolger der Serie um Henry VIII. „Die Borgias“ konnte auf dem amerikanischen Pay-TV Sender „Showtime“ sogar höhere Quoten aufweisen als „Die Tudors“. So hält „Showtime“ an dem Erfolg fest. Die zweite Staffel wird im Sommer 2012 ausgestrahlt. „Unsere Lizenzeinkäufer haben bereits seit Jahren Neil Jordans Fortschritte bei seinem ambitionierten Borgia-Projekt mit großem Interesse verfolgt“, sagt Peter Esch. „Wir glauben aus gutem Grund an die Strahlkraft derartiger historischer Stoffe. Dies hat sich unter anderem bei den ‚Tudors‘ oder der ‚Wanderhure‘ bewiesen“, fügt er hinzu. Doch wie auch bei „Die Tudors“ sollten Zuschauer bei „Die Borgias“ eher mit Unterhaltung rechnen als mit historischer Genauigkeit.