Die Vermittlung der Inhalte erfolgt bei „Local Manager 2.0“ durch eine Kombination von verschiedenen, teils multimedialen Lehrmethoden. Den Hauptanteil bildet dabei das Selbststudium durch Lehrbriefe und interaktive Übungen. „Den Lehrbrief erhält der Studierende sowohl gedruckt als auch digital für den Laptop oder das Smartphone“, erklärt die Projektleiterin, Undine Schmalfuß. „Sie können dann selbst entscheiden, wann sie etwas lernen möchten.“ Außerdem umfasst das Angebot sogenannte „Online-Sessions“, in denen Dozenten live über das Internet zu den Studierenden geschaltet werden. Ergänzt wird das Selbststudium durch Präsenzveranstaltungen, um entstandene Fragen zu klären und die Lehrbriefinhalte anzuwenden.
Neue Anforderungen auf dem Lokalfunkmarkt
„Local Manager 2.0“ beinhaltet zunächst drei verschiedene Zertifikatsmodule für Medienstudenten, welche sie parallel zum Studium belegen können. Die Themen wie „Marktforschung und Social Media“ oder „BWL und Recht in der Netzwirtschaft“ entstanden als Reaktion auf aktuelle Entwicklungen im Lokarundfunk. Die derzeitige Marktsituation mit zahlreichen neuen Wettbewerbern und Verbreitungswegen via Internet macht Zusatzqualifikationen notwendig.
Da es sich bei „Local Manager 2.0“ um ein Entwicklungsprojekt handelt, erfolgt eine regelmäßige Befragung der Studierenden mit abschließender Evaluierung durch die Projektleitung. „Jeder kann das Projekt voranbringen durch seine Mitwirkung. Uns ist wichtig zu erfahren, wie die Lehrmethoden angenommen und von den Teilnehmern bewertet werden“, sagt Schmalfuß. Bei der Auswahl der Dozenten achtete sie speziell auf deren praktische Tätigkeit und den wissenschaftlichen Bezug.
Europäische Fördermittel genutzt
Die Entwicklung des Projektes durch die Fachgruppe „Qualitätsmanagement und Innovative Studienmodelle (QIM)“ der Hochschule Mittweida dauerte rund anderthalb Jahre von der ersten Projektidee über die Beantragung der Fördermittel bis zum Start der Ausbildung. „Einige Lehrmethoden wurden im Vorfeld erprobt. Beispielsweise wurden die Java-Lektionen von Prof. Dr. Peter Will als Online-Mitschnitte zur Verfügung gestellt“, erklärt die Projektleiterin. „Ziel war es, neue, mediengestützte Lernformen in Mittweida zu integrieren.“ Schließlich überzeugte die Projektidee die „Sächsische Aufbaubank“ (SAB). Sie entschied, das Projekt aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds zu fördern. Damit hat die Fakultät Medien das größte Forschungsprojekt einer Fakultät in Sachsen bekommen.
Die Resonanz der auf das neuartige Angebot ist bisher vollkommen zufriedenstellend. Über 80 Studierende meldeten sich für das erste Modul an. „Für mich haben die Modulinhalte Zukunftspotential. Der Faktor Internet ist heutzutage nicht wegzudenken“, sagt Cornelia Zänker. „Außerdem ist es praktisch, dass man sein Pensum auch von zuhause aus abarbeiten kann.“