Internationale Politik – mein Hobby

von | 29. Januar 2010

Seit Jahresbeginn steht der Sächsischen Wissenschaftsministerin ein persönlicher Referent zur Seite: Kai Ahlborn. Im Interview erklärt er, welchen Aufgaben er nachkommt.

Geboren wurde Kai Ahlborn 1971 auf der Insel Sylt. Nach dem Abitur diente er zwei Jahre bei der Bundesmarine, studierte dann Politikwissenschaft, VWL und Psychologie in München, Washington und Bonn. 2008 leitete er die Willy Brandt School of Public Policy, eine wissenschaftliche Einrichtung der Universität Erfurt.

Herzlichen Glückwunsch! Sie arbeiten nun als helfende Hand der Wissenschaftsministerin. Haben Sie schon vorher mit Frau von Schorlemer zusammengearbeitet?

Danke für die Glückwünsche. Es ist wirklich eine tolle Erfahrung mit Frau von Schorlemer zusammenzuarbeiten. Ich kenne sie unter anderem von meinen Münchner Studententagen. Da war Prof. von Schorlemer Hochschuldozentin und etliche meiner Freunde und Kommilitonen besuchten bei ihr Vorlesungen und Seminare. Außerdem sind wir uns bei der Arbeit für die Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen einige Male begegnet. Das ist ein Verein der sich dafür einsetzt, dass die UNO in ihrer Funktionsweise verstanden wird. Ziel unserer Arbeit im Verein ist es, die Vereinten Nationen realistisch, aber auch alternativlos als Forum der multilateralen internationalen Zusammenarbeit zu begreifen. Deutschland soll dazu beitragen, dass die UNO funktionieren kann und sich dabei im Umgang mit globalen Herausforderungen stetig verbessern und dem Völkerrecht Geltung verschafft wird.

Waren Sie bisher schon einmal politisch tätig? Falls ja, für welche Ziele?

Politisch tätig – na klar. Zum Beispiel für die Gesellschaft für die Vereinten Nationen. Internationale Politik ist sozusagen mein Hobby. Eine Arbeit die mir wirklich Spaß macht und die ich als Bereicherung empfinde. Parteipolitisch tätig war und bin ich nicht.

Als persönlicher Referent entscheiden Sie, welche Anfragen und Themen auf den Tisch der Ministerin kommen und welche sofort den Dienstweg nehmen. Nach welchen Kriterien?

Ich arbeit im Leitungsstab und dort ist Teamarbeit angesagt. Jeden Morgen gibt es eine gemeinsame Lage-Sitzung mit der Ministerin. Dort werden Probleme besprochen, Prioritäten gesetzt und Aufgaben verteilt. Und ganz wichtig bei unserer Arbeit ist es, die Expertise der Abteilungen und Referate einzubeziehen. Dort sitzen die Fachleute mit einem enormen Wissen. Ich bin so etwas wie die helfende Hand im Hintergrund. Wann kommt welche Zuarbeit und oder gibt es welchen Besuche vor Ort – das zu koordinieren ist meine Aufgabe.

Welche Bedeutung hat die persönliche Meinung eines Ministerialreferenten zu einem Thema?

Bei uns wird durchaus lebhaft diskutiert. Doch dabei geht es nicht um persönliche Meinungen sondern um fachliche Argumente.

Werden Sie in Ihrer Arbeit viel mit der Ministerin unterwegs sein oder vorrangig im Ministerium arbeiten?

Das wird eine gute Mischung aus Beidem sein. Die Ministerin auf Terminen zu begleiten ist schön, denn es gibt viel zu sehen. Unser Ministerium hat eine große Bandbreite – ob spannende Forschung erklärt zu bekommen oder Kunst- und Kultureinrichtungen zu besuchen. Da nimmt man viel Neues mit aber hört natürlich auch von Problemen oder Sorgen. Oft wird die Ministerin auch von anderen Mitarbeitern begleitet, etwa aus den Fachabteilungen. Dann ist Büroarbeit angesagt, schließlich leert sich der Schreibtisch nicht von allein.

Wir bedanken uns für das Interview.

<h3>Sebastian Opitz</h3>

Sebastian Opitz