Die Forschungsgruppe „Gamecast“ gab die geplante Ausgründung im nächsten Jahr bekannt. In der Jahresabschlusspräsentation wurde deutlich: Das Projekt soll nun auch wirtschaftliche Erfolge erzielen.
Die Macher von „Gamecast“ resümierten ihre Erfolge des vergangenen Jahres innerhalb einer Abschlusspräsentation. Die Forschungsgruppe der Hochschule Mittweida, die auf den Gebieten der crossmedialen Unterhaltung, adaptiven Medienwelten und neuartigen Animationstechniken forscht, nutzte den Anlass, um Pläne für die Zukunft bekannt zu geben: für 2013 ist eine Ausgründung des Projektes geplant. Diese soll es nun möglich machen, auch wirtschaftlich Erfolge erzielen zu können. Fertige Produkte können aber schon demnächst kostenlos getestet werden, versprach die Forschungsgruppe am Donnerstagabend.
Emotionen werden ins Spiel integriert
Einer der großen Meilensteine von „Gamecast“ ist beispielsweise die Pilotepisode von „Urban Legend“, eine interaktive 3D-Animationsserie. „Wir wollten beweisen, dass es ein Videospiel geben kann, bei dem die Handlung aufgezeichnet wird, diese dann filmisch bearbeitet wird, sodass richtige Filmszenen entstehen“, berichtet „Gamecast“-Mitbegründer Thomas Schmieder.
Das Besondere an dem Projekt: die Gruppe, bestehend aus rund 50 Studenten, konnte mit Autoren zusammenarbeiten und mal fernab der Forschung kreative Ideen entwickeln. „Es sind aber auch gemeinsame Erarbeitungen, wie mit dem Frauenhofer-Institut für integrierte Schaltungen, die Erfolge abbilden“, erklärt Schmieder. Zum Beispiel wurde gemeinsam eine Mimikerkennung für den Videospielnutzer entwickelt, bei der der Computer die Gefühle des Nutzers erkennt und ins Spiel integriert.
Projekt basiert auf der Zusammenarbeit der Fakultäten
Ursprünglich war „Gamecast“ ein Studentenprojekt und ist eigentlich im Crossmedia-Unterricht entstanden. „Damals war es die Aufgabe mehrere verschiedene Formen von Medien zusammen zu führen. Da wir auf der einen Seite große Film-Fans und auf der anderen Seite sehr Videospiel-begeistert sind, kam die Frage auf, ob wir das nicht miteinander verbinden könnten“, so der Mitbegründer.
Ehe es an die Entwicklung gehen konnte, musste erstmal eine Struktur aufgebaut werden. „Wir mussten Leute gewinnen und für diese Vision begeistern. Erst danach konnten wir 2009 mit der Entwicklung des „Gamecast“-Systems beginnen“, so Schmieder. Dazu mussten die Medienmanager auch mit anderen Fakultäten zusammenarbeiten. So sind heute auch die Fakultäten Mathematik / Naturwissenschaften / Informatik (MNI) und Elektro- und Informationstechnik fest in dem Projekt integriert.
Text: Kevin Funk. Bild: Gamecast, Bearbeitung: Jonas Haase.