Es sind Phantasiefiguren, meist schöne Frauen, die auf den Bildern zu sehen sind. „Natürlich lasse ich mich aber dabei auch von mir bekannten Gesichtern beeinflussen, besonders wenn sie interessant und charismatisch sind. Denn jeder Mensch hat seine ganz eigene Geschichte“, erzählt Franziska Kilger. Ihr selbst geht es vor allem darum, Emotionen wie Angst, Trauer oder Nachdenklichkeit auf das Papier zu bringen. „Meine neuen Werke wirken auf viele Menschen etwas düster und melancholisch“, sagt die Künstlerin. Durch ihre erste kleine Ausstellung in einem Mittweidaer Steuerbüro ist Prof. Dr. Ludwig Hilmer auf die Bilder aufmerksam geworden. „So entstand die Idee, die weißen Wände in der Medienvilla etwas bunter werden zu lassen“, verrät Franziska Kilger schmunzelnd. Seit Anfang Dezember 2011 hängen ihre Werke nun in der Medienvilla. Die beiden Ausstellungen bedeuten ihr sehr viel: „Ich bin froh, meine Kunst auch anderen Menschen zeigen zu können.“
Ihre Werke stellt Franziska Kilger in farblich und stilistisch zueinander passenden Serien aus. Die Bilder der Reihe „Schmetterlingskinder“ malte sie in einer Trockenpinseltechnik mit Ölfarben und colorierte sie mit lila und rot. Die neue Serie ist märchenhafter. Sie trägt den Namen „Schneeweißchen und Rosenrot“. Franziska Kilger arbeitete bei diesen Bildern mehr mit dem Hintergrund: „Zahlreiche Details lassen das Bild zu einer Geschichte werden, wie eine Buchillustration.“
Geschichten porträtieren
Neben ihrem Beruf als Sekretärin an der Leipziger Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur versucht Franziska Kilger so viel Zeit wie möglich mit dem Malen zu verbringen. „Es ist für mich mehr als ein Hobby, es ist meine große Leidenschaft“, sagt die 25-Jährige. Die Leidenschaft hat sie bereits in ihrer Kindheit entdeckt. Schon damals zeichnete sie fast ausschließlich Porträts. „Inspiriert wurde ich dabei schon immer von schönen Frauen auf der Straße, im Fernsehen und in Zeitschriften“, erzählt Kilger. „Das Gesicht ist für mich der Spiegel der Seele und diese versuche ich einzufangen.“ Am liebsten nutzt die Hobbykünstlerin bei ihren Werken verschiedene Maltechniken: „Somit bekommt das Bild etwas sehr Individuelles.“ Dabei verwendet sie am liebsten Ölfarben, aber auch Pastellkreiden, Graphit- oder Buntstifte.
Auf ihrer eigenen Internetseite präsentiert Franziska Kilger eine Auswahl ihrer Werke. „Außerdem habe ich einen Blog, um über Ausstellungen zu informieren und um Anleitungen für bestimmte Techniken oder Anregungen für angehende Künstler und Interessierte zu geben.“ Ihr nächstes Projekt soll eine Buchillustration für ein Märchen werden. „Ich träume von einer großen eigenen Ausstellung in einer passenden Location: dunkle Wände, ruhige Musik und meine Bilder in alten Barockrahmen“.