Immer mehr Nutzer greifen bei ihrer Arbeit mit dem Computer auf kostenlose Freeware-Angebote zurück und umgehen somit Anschaffungs- und Lizenzgebühren für die Produkte namhafter Softwarehersteller. Nach großer Skepsis zu Beginn der Verbreitung von Free- und Open-Source-Software etablierten sich im Laufe der Zeit Programme wie der Online-Browser Mozilla Firefox, der VLC-Mediaplayer oder das OpenOffice Paket von Sun am Markt. Letztgenanntes steht seinem teurerem Vorbild „Office“ aus dem Hause Microsoft im Umfang der Funktionen in nichts nach. Die neue Version „Microsoft Office 2010“ soll ab Juni für einen Startpreis von 109 Euro in den Regalen stehen. Dieser Preis schreckt viele Nutzer ab, sodass diese oftmals zur kostenlosen Alternative greifen.
OpenSource: Ein Gemeinschaftsprojekt der besonderen Art
Ein Spezialfall der kostenlosen Angebote stellt die sogenannte Open-Source-Software dar. Sie bietet die Besonderheit, dass der Programmierer den Quellcode seiner Software veröffentlicht. Anderen Nutzern bietet sich so die Möglichkeit seine Software weiter zu entwickeln und zu verbessern.
Hier gilt in keinem Fall das alte Sprichwort „Viele Köche verderben den Brei“. Durch die Vielzahl von Hobbyprogrammierern, die sich mit der Software beschäftigen, entstehen viele nützliche AddOns, die die Qualität der Anwendung stetig verbessern. So bietet beispielsweise die Grafiksoftware „Gimp“ einen Ersatz zum unbestrittenen Marktführer Adobe Photoshop.
Freeware-Angebote gibt es mittlerweile für alle gängigen Betriebssysteme. Sogar komplett kostenlose Betriebsprogramme erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. So erzielte „Linux“ im Jahr 2009 zum ersten Mal einen nennenswerten Marktanteil von 3 Prozent. Es ist zwar üblich in der Software kleine Werbeanzeigen und Banner einzubauen, diese beeinflussen den Ablauf der Anwendung jedoch nicht.
Mobil und kostenlos
Auch im Bereich der Smartphone-Anwendungen, werden die sogenannten „Apps“ immer öfter von Privatprogrammieren und Dritt-Anbietern im Internet zur Verfügung gestellt. So stellte unlängst die DEVTeam Crew, welche auch hinter diversen Cracking-Lösungen für Apples iPhone und iPad steht, eine Applikation vor, die es ermöglicht SMS über das iPad zu versenden. Eine Funktion die von Haus aus nie für das Gerät vorgesehen war.
Vorrangig im Bereich von Chat-Anwendungen sind die privaten Entwickler sehr aktiv. Es gibt eine Vielzahl von Applikationen, die kostenfreien Versand von Kurznachrichten ermöglichen. Beispiele sind „Mjoy“, „Ping“ oder der Chatbrowser „Trillian“, der ebenfalls soziale Netzwerke wie Facebook und Twitter einbindet.
Es scheint logisch, dass die Konzerne, die hinter der Entwicklung solcher Geräte stehen, sich über den Erfindungsreichtum der Programmierer freuen, da sie durch die Erweiterung des Software-Angebots mit kostenlosen Applikationen eventuelle Neukunden gewinnen könnten.
Dem ist aber leider nicht so, da für die Installation von Drittanbieter-Software auf Smartphones derzeit ein vorhergehendes „Knacken“ der Gerätesoftware – mit Hilfe eines sogenannten Jailbreak – unumgänglich ist. Apple gab sogar unlängst bekannt, dass Nutzer dieser Software für den offiziellen Downloadstore gesperrt werden sollen. Wer kostenfreie Applikationen nutzen will, ist somit vom Erwerb kostenpflichtiger Programme ausgeschlossen.