Magie für den guten Zweck

von | 13. Dezember 2010

Die Zauberer Pierre van Houdt und Benjamin Berger luden zu einer Spendengala der besonderen Art ein: Ihre Abendshow war der Höhepunkt einer Zaubertour durch soziale Einrichtungen mit dem Zweck, behinderten Menschen eine Weihnachtsfreude zu schenken.

Wie Kaninchen aus Hüten auftauchen, hat wahrscheinlich beinahe jeder schon einmal gesehen. Und dass Menschen unbeschadet in zwei Teile geschnitten werden können, wissen Filmfans spätestens seit „Babys“ unfreiwilligem Show-Auftritt in „Dirty Dancing“. Spannender verlief die Show „verWirklichen – magische Momente schenken“. Die Zauberer Pierre van Houdt und Benjamin Berger hatten zu einem magischen Galaabend in die Mensa der Hochschule Mittweida geladen. In einer zweistündigen Show wechselten Karten und Flaschen auf wundersame Weise ihre Position, wurden Messer beinahe geworfen und Anzugjacken scheinbar zerstochen.

Doch die Zaubershow diente nicht allein dem Vergnügen, sondern war vordergründig als Benefizaktion zugunsten der Behindertenwerkstatt „Lebenshilfe e.V.“ konzipiert. Kai Niese vom Studentenrat hatte die Idee, das Stadtleben enger mit dem Geschehen auf dem Campus zu verknüpfen. „Als ich erfahren habe, dass wir seit diesem Semester gleich zwei professionelle Zauberer an der Hochschule haben, überlegten wir uns, eine gemeinsame Aktion durchzuführen“, erklärte Niese. So entstand die Idee einer Tour durch soziale Einrichtungen wie Grundschulen und Pflegeheime, auf die sich Pierre van Houdt und Benjamin Berger seit November begeben hatten. Finale Veranstaltung dieser Gastspiele war die Zaubershow in der Mensa. Die Initiatoren hatten das Publikum zur Spendenbereitschaft animiert, damit die Behindertenwerkstatt ihre Mitarbeiter mit kleinen Weihnachtsgeschenken erfreuen kann. Musikalisch wurde der Abend von Darbietungen der Jazz-Combo „Krissi und Gunter“ untermalt.

Eine Vorhersage, die sich bewahrheitete

Den Höhepunkt der Zaubershow stellte für viele Zuschauer ein besonderes Experiment Pierre van Houdts dar: Bereits vor einigen Wochen hatte er aufgeschrieben, wie die Schlagzeile der Freien Presse Mittweida am 9. Dezember 2010 lauten würde. Mittweidas Oberbürgermeister Matthias Damm beobachtete den Vorgang und verwahrte daraufhin den Zettel mit der Information. Vor einem gespannten Publikum verglich der Magier, ob sein Tipp mit der tatsächlichen Schlagzeile übereinstimmte. Verwundert und begeistert wirkten die Anwesenden, als deutlich wurde, dass Pierre van Houdt mit seiner Prophezeiung Recht hatte: „In der Papierfabrik Sachsen in Kriebethal können aufgrund einer neuen Maschine mehr Taschentücher als je zuvor produziert werden“, lautete sinngemäß die Schlagzeile in der Tagespresse.

Wenngleich in der Mensa nicht jeder Platz besetzt war, konnte die Zaubershow überzeugen. Auch Jan Krüger, Multimediatechnik-Student an der Hochschule Mittweida, fand die Tricks spannend und verriet mit einem Augenzwinkern: „Ich lasse mich gern verzaubern“. Über genau diesen Zuschauertyp freuten sich Benjamin Berger und Pierre van Houdt am meisten, wie sie zu Beginn der Veranstaltung angaben: Ein Zuschauer, der nicht nur jeden Trick kritisch hinterfragt, sondern sich auf das Geschehen einlässt.

<h3>Laura Ziegler</h3>

Laura Ziegler