Mangelnde Begeisterung 2011 in Interesse wandeln

von | 3. Januar 2011

Das Jahr 2011 wartet mit zahlreichen Neuerungen auf. medienMITTWEIDA fragte beim Rektor der Hochschule Mittweida, der Kanzlerin, dem Dekanat der Fakultät Medien und dem Studentenrat nach und erfuhr von geplanten Veränderungen, Problemen und Zukunftswünschen.

An der Hochschule Mittweida wird es in diesem Jahr einige Veränderungen geben. Insgesamt wird die Einrichtung mit weniger Geld auskommen müssen, was in Zeiten leerer Kassen keinesfalls verwunderlich ist. Viele Neuerungen laufen zudem im Verborgenen ab, sodass sie nicht für jeden Studenten sofort und unmittelbar wahrnehmbar sind.

Kanzlerin Sylvia Bäßler erklärt, was ab Januar Studierende, Professoren und Bürger der Stadt Mittweida mit eigenen Augen sehen können: „Im Januar werden die Bauarbeiten für unser Zentrum für die Fakultäten Medien und Soziale Arbeit beginnen. Erste große Maschinen werden rollen und mit Bohrarbeiten beginnen. Es wird sich also erstmals direkt auf dem Baugelände etwas tun. Damit wird der Startschuss gesetzt für das größte Bauvorhaben der Hochschule, welches natürlich im unmittelbaren Interesse unserer Studierenden steht.“

Sie vermutet auch, dass das neue Jahr durch sehr arbeitsintensive Änderungen geprägt sein wird. „Das betrifft unter anderem die Umstellung der bisherigen Haushaltsführung auf das kaufmännische Rechnungswesen“, sagt die Kanzlerin. Durch den Gesetzgeber wurde letztes Jahr der Doppelhaushalt 2011/12 verabschiedet. Für die Mitarbeiter der Hochschule bedeutet dies insgesamt eine große Umstellung. „Eine wesentliche Änderung ergibt sich darin, dass wir ab dem 1. Januar 2011 für die Bewirtschaftung unserer Grundstücke und Gebäude nicht mehr unmittelbar – wie bisher – zuständig sind.“ Damit weist sie auf Themen wie Heizen, Bewachen, Reinigen und die Energieversorgung hin. „Die Finanzierung dieser Aufgaben geht zu großen Teilen an das Sächsische Immobilien- und Baumanagement über. Hier sind noch einige Weichen zu stellen und Festlegungen zu treffen“, erläutert sie.

2011 wird das Jahr der Zielvereinbarungen zwischen Bund, Land und Hochschule werden. Dabei geht es um eine Vertragsbeziehung zum Hochschulentwicklungsplan, mit dem Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst (SMWK) bis 2020 und um den Abschluss der Zielvereinbarungen zum Hochschulpakt 2020. Die Kapazitätserhöhung für West-Bundesländer oder auch der Ausbau der Studienrichtungen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik werden in diesem Zusammenhang angesprochen. In diesen Fächern soll der Frauenanteil erhöht und die Abbrecherquote verringert werden. Der Rektor der Hochschule Mittweida, Professor Lothar Otto, erklärt: „Für die Studenten würde das konkret bedeuten, dass wir die Qualitätssicherung im Studienverlauf besser beeinflussen könnten und ihre Erfolgsquote erhöhen – durch Angebote, die auf Grund eines aufzubauenden Frühwarnsystems erkennen lassen, wer Nachhilfe in welchem Fachgebiet benötigt.“

„Wir gehen davon aus, dass die vorhandene Internationalität der Hochschule erhalten werden kann. In Bezug auf Praktikumsplätze unserer Studenten im Ausland haben wir Nachholbedarf, insbesondere was Praktikumsplätze im westlichen Ausland wie England oder auch den USA betrifft. Aber daran arbeiten die Kolleginnen im Auslandsamt“, verspricht der Prorektor für Marketing Professor Michael Hösel. Zu den Aufgaben von Professor Hösel wird ab dem 1. Januar 2011 auch der Bereich „Studienberatung und Zulassung“ als Prorektorat gehören.

„Kleinigkeiten“ in der Fakultät Medien

In der Fakultät Medien wird es laut Dekan Professor Rainer Zschockelt einige kleine Veränderungen geben. Er erwartet im neuen Jahr eine Bewerberzahl für das Matrikel 2011, die sich auf dem Niveau des Vorjahres bewegen wird, sodass auch die Zielvereinbarungen mit dem SMWK greifen und alle geplanten, auch personellen Maßnahmen, umgesetzt werden können. Er hofft, dass die Kooperation zwischen den Fakultäten weiterhin ausgebaut werden kann. Weiterhin sollen neue Professuren (Nachfolge für Ruheständler und Übernahmen von der Fakultät EIT) ausgeschrieben werden, an welchen die Studentenschaft beteiligt ist. Die Absolventen des Studiengangs Medientechnik erhalten ein Zusatzzeugnis, in dem die Führung der Berufsbezeichnung „Medieningenieur“ verbrieft ist. Es wird an einer Neuorientierung der bestehenden Studiengänge gearbeitet, konkrete Vorschläge sollen im Laufe des Jahres der Studienkommission vorgelegt und zur Diskussion gestellt werden.

Sport und Stura

„Mit dem Sommersemester 2011 wird der Anbau des Kommunikations- und Gesundheitsbereiches seiner Bestimmung übergeben. Damit erhält die Hochschule, nach der Inbetriebnahme der Hochschul-Sporthalle vor genau 10 Jahren, eine weitere moderne und funktionelle Sportstätte. Somit gibt es für Studenten und Mitarbeiter wieder die Möglichkeit des individuellen Fitnesstrainings. Darüber hinaus werden betreute Gruppen angeboten und die Qualität der Ausbildung im Wahlmodul „Kommunikationstraining/Sport“ kann weiter verbessert werden“, sagt der Leiter des Hochschulsports Klaus Mehnert.

Der Studentenrat (StuRa), Ansprechpartner für Studierende aller Fakultäten, erklärt gegenüber medienMITTWEIDA, dass einige Initiativen – wie zum Beispiel das Nachhilfeangebot für Studierende – im alten Jahr auf den Weg gebracht wurden, „deren Umsetzung aber noch einige Zeit und Arbeit kosten wird, bevor diese zum festen Bestandteil des Hochalltages werden“. Ab März wird sich der Studentenrat aus elf neuen Mitgliedern zusammensetzen. Jedes Mitglied bringt natürlich neue Ideen mit und setzt ganz individuelle Prioritäten bei der Bearbeitung der Zielstellungen für das Jahr 2011. Schwerpunkt der Arbeit wird auch in diesem Jahr die mangelnde Begeisterung der Studierenden für Gremienarbeit in Interesse umzuwandeln“, berichtet Kai Niese vom Studentenrat.

<h3>Corinna Funke</h3>

Corinna Funke